Der Regenwurm (Arche-Noah - Serie)

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SuracI

Mitglied
Der Regenwurm

Ihn grämte, dass den Regen immer reger er verspürte,
Nasses Tropfen, das mit Klopfen seinen Kopf berührte
Und mitnichten nur die Pflichten eines Blumengusses tat,
Während er mit nackter Haut im feuchten Grase lag.

Diese fiese Wiese war der falsche Ort für eine Siesta,
Denn der Regen peitschte regelmäßig und schon immer fester.
Während Hagelkörner Hörner ihm auf Stirn und Nacken schlugen
Und sich grobe Gräben neben seinem Körper gruben.

Wie er sich auch zierte und zermürbt im Schlamme wand,
Ohne Hände hielt dem Guss er nicht mehr lange stand.
Und so spülte ihn die wilde Welle willenlos vom Rasen,
Was er spürte, denn zu Beulen kamen nun auch dicke Blasen.

Schmerzverzerrt und kraftlos lag er nun zwischen den Steinen.
Und so fing des Schicksals wegen er an, bitterlich zu weinen.
Denn noch immer tobte über ihm ein schlimmer Sturm,
Dieser Regen wurmte ihn, den Regenwurm

03.03.08 von Marius Jacob
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Marius

Eigentlich eine nette, gar nicht mal so schlecht erzählte Geschichte. Trotzdem: Ein wenig mehr Sorgfalt in Sachen Handwerk täte dem Text gut. Ein wenig Silbenzählen, ein bisschen auf die Metrik schauen.....

Gruss

J.
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Marius,

Du hast schöne Wortspiele und amüsante Wiederholungen in dem Text. Auch leidet man mit dem armen Wesen zum Schluss richtig mit.

Allerdings ist es wirklich schade um den Text, weil Du öfter die Silbenzahl wechselst(Nur in der allerletzten Zeile finde ich das ok) und weil in der letzten Strophe auch der Rhythmus nicht mehr stimmt. Vielleicht kannst Du es ja überarbeiten. Ich weiß, das macht viel Mühe, aber es würde sich lohnen.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Gurke

Mitglied
Hallo Suracl,

die Idee ist stark und man merkt, Du hast über dem Gedicht gebrütet. Das gefällt.

Aber Jote hat nicht unrecht. Meist stimmt das Versmaß, manchmal nicht. Hier holpert es arg:

Diese fiese Wiese war der falsche Ort für eine Siesta,
und hier sehe ich keine Logik:

Wie er sich auch zierte und zermürbt im Schlamme wand,
Ohne Hände hielt dem Guss er nicht mehr lange stand.
Und so spülte ihn die wilde Welle willenlos vom Rasen,
Was er spürte, denn zu Beulen kamen nun auch dicke Blasen.
Blasen bekommt man, wenn man weggespült wird? Die bekommt man vom Arbeiten oder Wandern. Das kapier ich nicht.

Schönen Abend

Jürgen
 

SuracI

Mitglied
Hallo,
danke schonmal für die Anmerkungen.
Ja, in manchen Zeilen bin ich noch nicht so sicher, wie ich die abändern werde.

Gerade die letzte Strophe holpert etwas.
BSP diese fiese Wiese war KEIN Ort für eine Siesta.
oder Was er spürte, denn zu Beulen kamen nun auch Blasen.
Wären dann beide 7hebig.

Ich weiß, es ist immer schwer, einen Text, den man sich "vorgetragen" vorstellt, beim Lesen auch als solchen zu nehmen. (eigentlich ist es hier Strophenweise zu lesen, ohne große Pausen zwischendurch) Dann stimmt der Lesefluss und der Rhythmus.
Es kann sein, dass ich zu viel durch französische Poesie beeinflusst bin, denn dort gilt Metrum als "antike Form".
Klar bin ich gewillt, mich daran zu halten, aber nicht immer ;)

Dieses Gedicht ist (wie die anderen dieser Serie) klar Nonsens. Und Siesta - fester hat mir einfach gut gefallen.

Zu den Blasen. Blasen bekommt man nicht nur beim Arbeiten.
Es gibt auch Brand- Schürfblasen oder durch Quetschungen.
Und mit den Blasen wollte ich verdeutlichen, wie der arme, kleine Wicht ganz hemmungslos über den Boden und die Steine geschubst wird und nachher "ganz ramponiert" dreinschaut. (hier habe ich überlegt, "Und so fing er seines Schicksals wegen an zu weinen". Aber mir war das "bitterlich" hier wichtig. Daher habe ich eben wieder die 8 Hebungen hingenommen) Wenn Ihr Vorschläge habt, höre ich sie mir gerne an.

Gruß Suraci
 



 
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