Der Reiher

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agonius

Mitglied
Der Reiher

Müd’ vom Tage, mondbehaucht
ist die Sonne abgetaucht,
und im Altensteiger Weiher
stelzt einsam ein Silberreiher.

Sterne gleißen durch die Nacht,
offenbaren Himmelspracht,
aus dem stillen Schwarzwaldweiher
schwingt sich auf der schmucke Reiher.

Flattert durch die Dunkelheit,
breit gespannt sein Flügelkleid,
bis ein schwarzer Schattenschleier
ganz umhüllt den stolzen Reiher.
 

Druidencurt

Mitglied
>Flattert? durch die Dunkelheit,

fattern Reiher?
oder eher Fledermäuse? etc....Tauben....?

--->
erhebt sich auf der schmucke reiher.

schwingt sich durch die dunkelheit,
gleitet durch die dunkelheit,.....etc...

MfG
DC
 

Ellen

Mitglied
Hallo agonius :)

Ich würde auch gleitet durch die Dunkelheit nehmen hört sich schöner an.
Ausser natürlich er hat wirklich geflattert als du ihn beobachtet hast :D

ansonsten sehr gerne gelesen.
 

agonius

Mitglied
Ihr Lieben,
zunächst danke fürs Lesen und Kommentieren.

Das Gedicht ist in meiner Vorstellung entstanden.
Ich dachte, erst schwingt der Reiher sich auf,
dann flattert er mit den Flügeln bis er eine bestimmte Höhe
erreicht hat und dann gleitet oder segelt er mit breit gespanntem Flügelkleid am Horizont von dannen.
 

presque_rien

Mitglied
Hi agonius,

leider nicht ganz mein Geschmack, aber mal was Objektiveres: Die Form hälst du schön, bis auf eine Stelle: S1V4 - bitte bitte verbessern! (Wenigstens: "einsam stelzt ein Silberreiher" - marginale Syntaxverdreher sind immer noch besser als grobe Metrikbrüche.)

Ich würde auch die Zeichensetzung anders machen: Punkt nach S2Vs, danach Kommata, auch beim Übergang zu S3 - sonst hast du in S3 einen vierversigen Satz ohne Subjekt!

"flattert" geht m.E. wirklich nicht - Falter flattern typischerweise.

"breit gespannt sein Flügelkleid" - auch seltsam: Die Flügel sind ja gespannt, nicht die Federn - hört sich sehr nach Reim um des Reims willen an.

Die ersten 2 Verse finde ich aber sehr schön!

Lg presque
 

presque_rien

Mitglied
Dichterische Freiheit ist sehr wichtig, aber es muss sich ein harmonisches Ganzes ergeben. Der Reiher wird sonst als "einsam", "stolz", "schmuck", elegant etc. beschrieben; das Wort "flattert" passt nicht nur aus rein biologischen Gründen nicht, sondern weil es den Reiher in einem völlig anderen Licht darstehen lässt: als flapsig, hektisch, klein, ungelenk etc.
 



 
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