Der Rosenstock

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HerbertH

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Der Rosenstock

Die Heckenrose dornt noch neue Ranken,
aus Erdentiefen saugt sie frischen Saft,
bis dorthin, wo der tiefe Einschnitt klafft,
ab dem schon alle Blüten, Blätter kranken.

Seit tausend Jahren wurzelt dieser Stock,
an eben dieser Stelle treibt er Blüten.
Ihr kühler Sud half Schmerzen zu verhüten,
von Nonnen appliziert im schwarzen Rock.

Doch jetzt sieht diese Rose ihr Vergehen,
die vieler Menschen Tode überlebte,
ein Bubenschnitt entzieht ihr Lebenslehen.

Zerstört wird Hoffnung, die der Stock uns webte,
auf Ewigkeiten ist's um sie geschehen,
um jene Mär, die tausend Jahre schwebte.
 

HerbertH

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Hinweisen will ich hier auf den 1000jährigen Hildesheimer Rosenstock, der meines Wissens - anders als der Stock des Gedichts - noch voll intakt ist.
 

HerbertH

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Lieber Haget,

ich lächle doch nicht über Dich, sondern mit Dir, hoffe ich :)

Ich habe den Rosenstock in diesem Jahr gesehen, sonst hätte ich das mit der Heckenrose auch nicht gewußt ;)

Frohe Weihnachten und herzliche Grüße

Herbert
 

atoun

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Hallo HerbertH,

ein kleiner Tipp: In der ersten Strophe in Z3 würde ich das Komma entfernen,
bis dorthin, wo der tiefe Einschnitt klafft,
weil es die Lesemelodie unterbricht. Mit Komma liest man diese Zeile anders, als ohne.


Nun noch bezugnehmend auf Deinen ersten Kommentar:
Hinweisen will ich hier auf den 1000jährigen Hildesheimer Rosenstock
Hast Du auch eine Einladung zur Mitarbeit am Hildesheimer Lyrik-Park-Projekt bekommen? :)

Grüße
atoun
 

HerbertH

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Der Rosenstock

Die Heckenrose dornt noch neue Ranken,
aus Erdentiefen saugt sie frischen Saft,
bis dorthin wo der tiefe Einschnitt klafft,
ab dem schon alle Blüten, Blätter kranken.

Seit tausend Jahren wurzelt dieser Stock,
an eben dieser Stelle treibt er Blüten.
Ihr kühler Sud half Schmerzen zu verhüten,
von Nonnen appliziert im schwarzen Rock.

Doch jetzt sieht diese Rose ihr Vergehen,
die vieler Menschen Tode überlebte,
ein Bubenschnitt entzieht ihr Lebenslehen.

Zerstört wird Hoffnung, die der Stock uns webte,
auf Ewigkeiten ist's um sie geschehen,
um jene Mär, die tausend Jahre schwebte.
 

HerbertH

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Hallo atoun,

vielen Dank fürs Lesen, Werten und Kommentieren! Deine Anregung, das Komma wegzulassen, habe ich schon umgesetzt.

Eine Einladung habe ich nicht bekommen, bin auch mit der Hildesheimer Literaturszene bisher nicht bekannt, obwohl ich familiäre Bindungen nach Hildesheim habe. Danke für den Hinweis, dem ich nachgehen werde ;)

Liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

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Hallo atoun,

in 2010 wird es wieder einen Lyrikpark geben. Ob ich dieses "Rosenstock mordende" Gedicht dort einbringen sollte? Ich bin mir unsicher :)

Liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

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Der Rosenstock


Die Heckenrose dornt noch neue Ranken,
aus Erdentiefen saugt sie frischen Saft,
bis dorthin, wo der tiefe Einschnitt klafft,
ab dem schon alle Blüten, Blätter kranken.

Im Grund der Kirche wurzelt dieser Stock,
gedüngt mit reinem Glauben treibt er Blüten.
Ihr kühler Sud half Schmerzen zu verhüten,
von heller Hand im nonnenschwarzen Rock.

Doch jetzt sieht diese Rose sich vergehen,
die vieler Menschen Tode überwand:
Ein Bubenschnitt entzieht ihr Daseinslehen,

zerstört die Hoffnung, die die Rosen band.
Auf Ewigkeiten ist's um sie geschehen,
die Mär, die tausend Jahre Glauben fand.
 

HerbertH

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Nach über einem Jahr habe ich eine weitgehende Überarbeitung eingestellt. Falls jemand sich dazu äußern mag, ob die neue Version besser oder schlechter ist als die vorhergehende, würde mir das sehr helfen.

Danke und einen guten Rutsch

Herbert
 

HerbertH

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Der Rosenstock

Die Heckenrose dornt noch neue Ranken,
aus Erdentiefen saugt sie frischen Saft,
bis dorthin, wo der tiefe Einschnitt klafft,
ab dem die Blätter und die Blüten kranken.

Im Grund der Kirche wurzelt dieser Stock,
gedüngt mit reinem Glauben treibt er Blüten.
Ihr kühler Sud half Schmerzen zu verhüten,
von heller Hand im nonnenschwarzen Rock.

Doch jetzt sieht diese Rose sich vergehen,
die vieler Menschen Tode überwand:
Ein Bubenschnitt entzieht ihr Daseinslehen,

zerstört die Hoffnung, die die Rosen band.
Kein Rosenwunder wird erneut geschehen,
Doch Glaube hielt für tausend Jahre stand.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Rhea,

danke für die Rückmeldung.

Wegen einer möglichen Veröffentlichung habe ich jetzt das Gedicht nochmal überarbeitet und eine neue Version hier eingestellt.

lG

Herbert
 

HerbertH

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Der Rosenstock

Die Heckenrose dornt noch neue Ranken,
aus Erdentiefen saugt sie frischen Saft,
bis dorthin, wo der tiefe Einschnitt klafft,
ab dem die Blätter und die Blüten kranken.

Im Grund der Kirche wurzelt dieser Stock,
gedüngt mit reinem Glauben treibt er Blüten.
Ihr kühler Sud half Schmerzen zu verhüten,
von heller Hand im nonnenschwarzen Rock.

Doch jetzt sieht diese Rose sich vergehen,
die vieler Menschen Tode überwand:
Ein Bubenschnitt entzieht ihr Daseinslehen,

zerstört die Hoffnung, die die Rosen band.
Kein Rosenwunder wird erneut geschehen,
doch Glaube hielt für tausend Jahre stand.
 



 
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