Der Schmetterling schlüpft

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K

kaffeehausintellektuelle

Gast
lieber rainer

da du mich per mail gebeten hast, nicht nur auf den inhalt, sondern auch auf den schreibstil einzugehen, werde ich das nachholen.
ich muss gestehen, dass ich inhalt und stil nicht voneinander trennen kann. beides gehört für mich dazu.
du hast zwar schöne lange sätze geschrieben, auch ein paar bilder haben mir sehr gefallen, aber was du meiner meinung nach nicht geschafft hast, war das gefühl rüberzubringen. du hättest dich auf das gefühl des mannes konzentrieren sollen, denk ich, das ist dir wahrscheinlich nicht so fremd. stattdessen hast du in einer mischung aus distanz und betroffenheit die gesamte situation geschildert.

weißt du, frauen denen in solchen situationen nicht, dass sie vielleicht unattraktiv sein könnten. da gehts um leben und tod. da gehts ums kind, da gehts um angst. panik.
also ich war in so einer ähnlichen situation. hausgeburt, presswehen, rettung, blaulicht, schreien, krankenhaus, der wunsch, alles möge vorbei sein.
da denkt man nicht in langen sätzen.

der stil ist also von der geschichte nicht zu trennen.
ich hoffe, mit diesen ausführungen gedient zu haben

die kaffeehausintellektuelle
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
hm,

da erwartet man eine nette tiergeschichte oder wenigstensirgend etwas anderes, was sich von häßlich nach schön entwickelt und dann bekommt man erzählt, wie es bei der geburt eines kindes zugehen könnte. bin enttäuscht.
 

Zefira

Mitglied
Lieber rainer.v,

ich bin schon gleich im allerersten Satz über das "preßte schon seit einigen Stunden" gefallen. Vielleicht solltest Du erst mal nachlesen, was Preßwehen sind und wann sie eintreten. Jedenfalls keineswegs so lange der Muttermund nicht vollständig eröffnet ist.

Ich halte Deine Kathrin für ein Windei. Meine erste Entbindung - Steißlage - nahm einen ähnlichen Verlauf, was die Eröffnung des Muttermunds angeht. Ich habe den Arzt schon nach fünf Stunden angefleht, mich aufzuschneiden. Leider war es zu spät dafür. Die Narbe am Bauch war das Letzte, was mich in diesem Moment interessiert hätte. Der Text tut insoweit nichts anderes, als diese unsägliche Erwartungshaltung an die Idealgeburt weiterzutransportieren, die auch mich damals noch Monate später fertig gemacht hat - wider besseres Wissen.

Tut mir leid, ich bin bloß verärgert.

Zefira
 



 
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