Der Sonnenuntergang

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disasta

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Der Sonnenuntergang
Er stand auf der Spitze des Berges, sein Gesicht ohne Ausdruck oder Regung dem Sonnenuntergang zugewand. Seine Augen schienen jedoch durch diesen hindurch zu sehen. Ein Kalter Bergwind stemte sich gegen seinen bewegungsloses Körper, vermochte es jedoch nicht ihn umzuwerfen.

Seine Haut war rot vor Schmerz, wo auch immer der Wind auf seine Haut traf. Es machte ihm nichts aus, eher noch, er schien - obwohl er sich nicht bewegte, obwohl sein Gesicht keine Regung, keinen Ausdruck zeigte - es irgentwie zu geniessen, wie, ja wie eine willkommene Abwechslung von einem viel tiefer sitzenden Gefühl.

Ein grosser Raubvogel flog dicht an Ihm vorbei. Hätte jemand in seiner Nähe gestanden, ihn beobachtet, so würde er sich jetzt vermutlich Fragen, ob er gerade ein Lächeln auf dem ausdruckslosen Gesicht gesehen hatte, oder ob es Einbildung war.

Während die Sonne langsam hinter 2 Bergspitzen versank, änderte er seine Körperhaltung. Immernoch gerade stehend, hoben sich seine Arme, bis er ein Kreuz bildete, seine Hände öffneten sich, sein Blick jedoch blieb star in die Ferne gerichtet.

Hätte ihm jemand zugesehen währe unwillkürlich die Frage aufgetreten, ob er damit etwas signalisieren wollte, vieleicht ein Symbol setzen?

Sein Schatten reichte nun mehrere Kilometerweit, bildete ein grosses Kreuz, bedeckte das Tal aus dem er vor so langer Zeit gekommen war. War das wirklich schon so lang her?

Langsam öffnete sich sein Mund, der kalte Bergwind nutzte dies sofort, zog über die Trockenen, zerklüfteten Lippen nun auch in den trockenen Mund. Sein Brustkasten hob sich leicht, sein Bauch spannte sich während er die kalte Luft in seine Lungen lies. Sie tat weh, im inneren seines Körpers, wie auch von Aussen, aber das war egal. Er brauchte die Luft - wieviel Schmerzen sie auch verursachte.

Er gab einen Schrei von sich.

Lautlos.

Der Vogel war verschwunden, vermutlich hatten ihn der Schrei verschreckt,
nicht die Stille, sondern das Gefühl.

Seine Augen schlossen sich,
zusammen mit den letzten Strahlen der versinkenden Sonne.
 

jon

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Mangel eins: RECHTSCHREIBUNG

Mangel zwei: Und? Wo ist da die Geschichte? Ein Typ steht da und „schreit“ (wie immer er das lautlos macht).

Mangel drei: Der "Irgendwer, der - stünde er jetzt da – sich dies und jenes fragen würde" ist absolut überflüssig. Es gibt diesen "heimlichen Beobachter" nämlich schon: Es ist der Erzähler.

Mangel vier: einige Details wie
* In Absatz eins. Wie kann man durch den Sonnenuntergang hindurch sehen? Dieses Bild ist sinnvoll bei Objekten, die viel näher sind – da sieht es – wenn man zwar hinblickt ab sie nicht ansieht – tatsächlich so aus, als sähe man hinduch. Bei einem Objekt so weit entfernt wie der Sonnenuntergang tritt dieser Effekt aber nicht auf – das sieht es aus, als starre man blind auf das Objekt.
* in Absatz zwei die unschöne Dopplung von Haut
* in Absatz vier die ZIFFER 2 (in Prosatexten "nie" Ziffern – höchstens bei sowas wie fünfhundertdreiundachtzigtausendsiebenhundert fünfundsechzig Komma dreiunddreißig)
* in Absatz vier: Wenn man die Arme hebt, ist es nicht üblich, dass man dabei den Blick ändert – das „jedoch“ ist also falsch.
*Absatz sechs klingt, als schaue ER auf das Schatten-Kreuz, registriere, dass es das Tal bedeckt, und frage sich, ob er das Tal wirklich schon so lange verlassen hatte. Wenn er aber in Richtung Sonnenuntergang blickt, dann ist der Schatten hinter ihm – er mag um ihn wissen, aber er sieht ihn nicht.
* "Er gab einen Schrei von sich." ist so geschraubt, so unsinnlich. Hier passt das simple "Er schrie." viel viel besser.
* Den vorletzten Absatz versteh ich nicht… Außerdem: Wenn es nur eine Vermutung ist, dass der Schrei den Vogel verscheuchte, dann gehört die Bemerkung nicht hierher, denn genausogut hat der Vogel auch nur einfach nach Hause wollen können – und dann ist es völlig belanglos, dass er verschwunden ist.
* letzter Absatz: …die Strahlen der Sonne verschlossen sich?????

Schön am Text ist die Grundstimmung. Aber die wiegt die Mängel nicht wirklich auf.
 



 
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