Rhondaly DaCosta
Mitglied
Mit einem ungeduldigen Ruck zieht Frank3r die Oculi von seinen Augen. Heute ist aber auch gar nichts mit ihm los. Alle Programme langweilen ihn.
Vorsichtig nimmt er die Frontallappen-Expansion von der Stirn. Beide Zusatzgeräte legt er nun auf den kleinen, weißlackierten Schwebetisch neben seiner Liege.
Frank3r hat sieben Tage hintereinander in „seinem“ Quadranten Weltraummüll zusammengekehrt. Eigentlich ist dies ein recht einfacher Job. Hinfahren, Sektoren unterteilen, Nanobots aussenden und den Müll vor Ort in Plasmaenergie umwandeln. Schlafen gehen und am nächsten Morgen den nächsten Sektor umpflügen.
Natürlich könnten die nanos die Arbeit auch ohne ihn bewerkstelligen. Aber seitdem eine verrückt gewordene Horde von Arbeitsrobotern die Stadt Los Angeles zerkleinert und ins Meer entsorgt hatte übertrug die Weltenregierung alle Überwachungsarbeiten wieder an Transmutanten. Halb Mensch, halb Frontallappen-Steckmodul.
Frank3r seufzt vor sich. Nun schaltet er den 360 Grad Bildschirm an und aktiviert die Zufallsauswahl. Sein ergonomisch angepasster Sitz dreht sich langsam im Uhrzeigersinn innerhalb des Sensorsense Multiplay-O-Ramas. Hawaii, immer wieder Hawaii. Blaue Wellen plätschern gegen weißen Sand, und Hula Musik dudelt vor sich hin. Was denken diese „Experten“ im Unterhaltungsmodul eigentlich, was hier draußen los ist?
Ach lassen wir das, denkt Frank3r. Alles ist so bestimmt. Am besten, er denkt nicht weiter nach in diese Richtung. Am nächsten Ersten lesen sie wieder sein Seins-Panel aus. Der darf nicht allzu viel dummes Zeug anzeigen.
Das Rundumbild wechselt nun auf eine arktische Landschaft. Die haben sie wirklich nicht mehr alle, denkt er. Er schaltet den Projektor aus. Ein schneller Blick auf die HomoDomus Anzeige neben der Küchenuhr zeigt einen Blutdruck von 123/86. Ein bisschen ist er schon in die Höhe gegangen. Da hat er gerade noch rasch genug regiert. Jedenfalls hat er hier oben im Habitat keinen Weißkitteleffekt zu verzeichnen. Frank3r lacht leise vor sich hin. Man muss aufpassen, dass man hier oben nicht blöd wird.
Er hat noch 48 Stunden Freizeit minus Schlafenszeit, und das an einem Stück. Er muss raus hier.
Der begehbare Kleiderschrank ist ein Gedicht. Man schlüpft hinein und sagt seine Wünsche an. Schon kommt der passende Style angeflogen und legt sich um den Körper. Das Ausziehen geschieht genau so, nur eben umgekehrt.
Frank3r wählt heute einen Raumanzug im Retro-Look mit braunbeigen Schrägstreifen. Der Overall sieht für heutige Begriffe schon ein bisschen sonderbar aus, so wie Elvis in „Speedway“ von Anno 1965 oder weiss der Geier wann. Soll er weitersuchen? Er hat keine Lust dazu.
Der Helm gefällt ihm heute fantastisch. Ein hoch aufgestülpter, rundum voll durchsichtiger Glaszylinder wird von zwei gegenläufig rotierenden Antennen in Höhe der Ohren geschmückt. "Alarm aus dem Weltall" hieß der Streifen. Frank3r gluckst vor sich hin. Ein Karnevalskostüm ist nichts dagegen. Sneakers in Stars-And-Stripes Outlook mit goldenen Flügeln an den Außenseiten harmonieren optimal mit diesem dezenten Dress.
Das hat Spaß gemacht. Endlich kommt er aus dem Seelental heraus, jedenfalls für diesen Moment. „Magic Moments“, dies ist ohnehin derzeit sein Lieblings Song.
Beim Verlassen seines OvumHabitats wirft er noch einen raschen Blick auf den Magnetometer. 7863. Es bleibt den Bewohnern dieser Galaxie nicht mehr viel Zeit. Die Magnetanomalien schlagen auf das Gemüt. Sie verursachen Interferenzen, die das Gefühlleben durcheinanderbringen.
Den intellektuellen Teil haben die Wissenschaftler mit vernetzen Mikro-Spiralen, die im Hippocampus implantiert werden, einigermaßen neutralisieren können. So lala, jedenfalls. Die seelischen Reaktionen kriegen die Eggheads immer noch nicht in den Griff. Der Numen ist zu stark. Hier endet die Macht des Intellekts.
Frank3r seufzt wieder in sich hinein. Heute spielt er die Seufzerbrücke. Im Gerätepark schnappt er sich den Moebius-Zusatz als Surfbrett für die Einmannkapsel. Moebius macht ihm im Moment am meisten Spaß. Das Hin und Her der Bewegungsabläufe erinnert ihn an die alten Wiedergaben von Unterhaltungsgeräten auf Kirmesplätzen und Jahrmärkten. Außerdem kann er mit dem Teil perfekt unter den Gravitationswellen hindurchtauchen, die um diese Jahreszeit im Sternbild Orion vorherrschen.
Der Pferdekopfnebel ist für ihn sowieso das Nonplusultra aller Skysurfing Paradiese. Er mag diese Dunkelwolke aus Gas und Staub, die durch ihre besondere Kombination aus relativ geringen Sauerstoff-Anteilen und den vielen Kohlenwasserstoffverbindungen einen einzigartigen Drive beim Surfen erzeugt.
Die ganze Region dort ist schon klasse. Frank3r greift sich den Fun-Gleiter und hebt ab. Es lebe der Pferdekopfnebel.
Vorsichtig nimmt er die Frontallappen-Expansion von der Stirn. Beide Zusatzgeräte legt er nun auf den kleinen, weißlackierten Schwebetisch neben seiner Liege.
Frank3r hat sieben Tage hintereinander in „seinem“ Quadranten Weltraummüll zusammengekehrt. Eigentlich ist dies ein recht einfacher Job. Hinfahren, Sektoren unterteilen, Nanobots aussenden und den Müll vor Ort in Plasmaenergie umwandeln. Schlafen gehen und am nächsten Morgen den nächsten Sektor umpflügen.
Natürlich könnten die nanos die Arbeit auch ohne ihn bewerkstelligen. Aber seitdem eine verrückt gewordene Horde von Arbeitsrobotern die Stadt Los Angeles zerkleinert und ins Meer entsorgt hatte übertrug die Weltenregierung alle Überwachungsarbeiten wieder an Transmutanten. Halb Mensch, halb Frontallappen-Steckmodul.
Frank3r seufzt vor sich. Nun schaltet er den 360 Grad Bildschirm an und aktiviert die Zufallsauswahl. Sein ergonomisch angepasster Sitz dreht sich langsam im Uhrzeigersinn innerhalb des Sensorsense Multiplay-O-Ramas. Hawaii, immer wieder Hawaii. Blaue Wellen plätschern gegen weißen Sand, und Hula Musik dudelt vor sich hin. Was denken diese „Experten“ im Unterhaltungsmodul eigentlich, was hier draußen los ist?
Ach lassen wir das, denkt Frank3r. Alles ist so bestimmt. Am besten, er denkt nicht weiter nach in diese Richtung. Am nächsten Ersten lesen sie wieder sein Seins-Panel aus. Der darf nicht allzu viel dummes Zeug anzeigen.
Das Rundumbild wechselt nun auf eine arktische Landschaft. Die haben sie wirklich nicht mehr alle, denkt er. Er schaltet den Projektor aus. Ein schneller Blick auf die HomoDomus Anzeige neben der Küchenuhr zeigt einen Blutdruck von 123/86. Ein bisschen ist er schon in die Höhe gegangen. Da hat er gerade noch rasch genug regiert. Jedenfalls hat er hier oben im Habitat keinen Weißkitteleffekt zu verzeichnen. Frank3r lacht leise vor sich hin. Man muss aufpassen, dass man hier oben nicht blöd wird.
Er hat noch 48 Stunden Freizeit minus Schlafenszeit, und das an einem Stück. Er muss raus hier.
Der begehbare Kleiderschrank ist ein Gedicht. Man schlüpft hinein und sagt seine Wünsche an. Schon kommt der passende Style angeflogen und legt sich um den Körper. Das Ausziehen geschieht genau so, nur eben umgekehrt.
Frank3r wählt heute einen Raumanzug im Retro-Look mit braunbeigen Schrägstreifen. Der Overall sieht für heutige Begriffe schon ein bisschen sonderbar aus, so wie Elvis in „Speedway“ von Anno 1965 oder weiss der Geier wann. Soll er weitersuchen? Er hat keine Lust dazu.
Der Helm gefällt ihm heute fantastisch. Ein hoch aufgestülpter, rundum voll durchsichtiger Glaszylinder wird von zwei gegenläufig rotierenden Antennen in Höhe der Ohren geschmückt. "Alarm aus dem Weltall" hieß der Streifen. Frank3r gluckst vor sich hin. Ein Karnevalskostüm ist nichts dagegen. Sneakers in Stars-And-Stripes Outlook mit goldenen Flügeln an den Außenseiten harmonieren optimal mit diesem dezenten Dress.
Das hat Spaß gemacht. Endlich kommt er aus dem Seelental heraus, jedenfalls für diesen Moment. „Magic Moments“, dies ist ohnehin derzeit sein Lieblings Song.
Beim Verlassen seines OvumHabitats wirft er noch einen raschen Blick auf den Magnetometer. 7863. Es bleibt den Bewohnern dieser Galaxie nicht mehr viel Zeit. Die Magnetanomalien schlagen auf das Gemüt. Sie verursachen Interferenzen, die das Gefühlleben durcheinanderbringen.
Den intellektuellen Teil haben die Wissenschaftler mit vernetzen Mikro-Spiralen, die im Hippocampus implantiert werden, einigermaßen neutralisieren können. So lala, jedenfalls. Die seelischen Reaktionen kriegen die Eggheads immer noch nicht in den Griff. Der Numen ist zu stark. Hier endet die Macht des Intellekts.
Frank3r seufzt wieder in sich hinein. Heute spielt er die Seufzerbrücke. Im Gerätepark schnappt er sich den Moebius-Zusatz als Surfbrett für die Einmannkapsel. Moebius macht ihm im Moment am meisten Spaß. Das Hin und Her der Bewegungsabläufe erinnert ihn an die alten Wiedergaben von Unterhaltungsgeräten auf Kirmesplätzen und Jahrmärkten. Außerdem kann er mit dem Teil perfekt unter den Gravitationswellen hindurchtauchen, die um diese Jahreszeit im Sternbild Orion vorherrschen.
Der Pferdekopfnebel ist für ihn sowieso das Nonplusultra aller Skysurfing Paradiese. Er mag diese Dunkelwolke aus Gas und Staub, die durch ihre besondere Kombination aus relativ geringen Sauerstoff-Anteilen und den vielen Kohlenwasserstoffverbindungen einen einzigartigen Drive beim Surfen erzeugt.
Die ganze Region dort ist schon klasse. Frank3r greift sich den Fun-Gleiter und hebt ab. Es lebe der Pferdekopfnebel.