Der Träumer ... oder: Ein sonderbares Rendezvous im Park

salome

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Das Singledasein hat bekanntlich nicht nur Nachteile. Ein Vorteil besteht darin, sich ohne Schuldgefühle mit anderen Männern treffen zu können und schöne, manchmal sogar sonderbare Rendezvous zu erleben.
Dies war ein sonderbares Rendezvous. Eigentlich waren es sogar zwei.

Es war ein warmer Sommerabend. Ich liege im Park auf dem frischen Grün des Rasens, lasse die letzten Strahlen der Sonne auf meinem Körper verglimmen und fühle eine zufriedene Entspannung, die in etwa mit dem Gefühl zu vergleichen ist, als hätte man soeben Sex im Kopfstand gehabt, und es komme einem so vor, als würde dieses berauschende, vollkommen neue Gefühl noch in einem nachglühen.
Kurzum: Ich war so was von ausgeglichen!

Neben mir, ca. zwei Meter entfernt, liegt ein Herr, einen Tick älter als ich und mit einem Brustkorb, der mir im Rausche die Worte *Wow! Oh Baby, wow!* entlockt hätte. Dennoch völlig unberauscht, dafür aber nicht minder beeindruckt, schoß mir ein Vergleich mit dem aufgepumpten Michelin-Männchen durch den Kopf: Dieser Mann hatte eine Oberweite, wie sie für einen Kerl doch eher untypisch sein sollte (ob da die Körbchengröße G ausreichen würde?) und war mit einem Muskel-Shirt bekleidet, das den gesamten Oberkörper einschnürte wie Schneeketten, dabei aber die Brustwarzen freiließ. Kurzum: Er hatte auf mich die Wirkung einer Kugel aus heißem Feuer, die auf weiche Butter trifft.
Doch auch wenn mich dieser Anblick in einen Rausch hätte versetzen müssen – er blieb aus. Ich befand mich in keinem Rauschzustand, dafür aber kurz darauf in einem flirtenden, denn dem Herrn muß bei meinem Anblick gedanklich etwas ähnliches wie mir widerfahren sein. Wir kamen kurze Zeit später ins Gespräch, wobei besonders unsere Augen kräftig miteinander redeten.
Der laue Abend plätscherte seicht dahin, während wir über belanglose Dinge quasselten und uns die Zeit über die Zungen rann. Wir rückten aufeinander zu, eine Hand berührte die andere (wobei die zwei sich anpackenden Hände nicht zum gleichen Körper gehörten – wohlgemerkt!) – und scheue Küsse gingen in orkanartige Kußorgien über.

Die Lust übermannte uns bald, für Hegels Thesen über die Phänomenologie des Geistes und das Absolute im Besonderen blieb wenig Zeit, und plötzlich fanden wir uns an einem abgelegenen Ort wieder, wo keine Zuschauer dem Schauspiel der Zweisamkeit folgen konnten. Wir lagen in einem Rondell mitten im Park, das durch ein paar Steinstufen zum tiefer gelegenen Plateau führte. Um uns herum ein Kreis aus heimischem Mischwaldbestand, der einen runden Ausblick auf eine sternklare Nacht erlaubte.
Hach, wie romantisch! Eine Ally McBeal wäre verdorrt vor Neid!
Weniger romantisch war unsere Unterlage, die der Herr kurz vorher aus seinem Auto holte: Eine Decke aus Leopardenfellimitat, auf der wir uns suhlten. Mir kam der Gedanke, das diese Decke womöglich gerade für solche Zwecke fortwährend in seinem Auto mitgeführt wurde, um immer für den Fall der Fälle gerüstet zu sein, daß ein niedliches Ding neben ihm im Park zu liegen käme.
Wir liebten uns unterm leuchtenden Sternenzelt und boten den natürlichen Bewohnern des Waldes einen Anblick, bei dem selbst die Karnickel gestaunt und noch etwas gelernt hätten. Ich brauchte nur seinen *Mach den Kopf hoch und sag Hallo* zu berühren, und schon schwammen wir auf den Fluten der Ekstase. Ja, meine feinen und zarten Hände, die mal bei einer Steißgeburt in ein Huhn paßten, können tatsächlich noch immer einiges bewirken!
Wie auch immer: Es war eine berauschende Verschmelzung!

Mit seiner Telefonnummer bewaffnet fuhr ich heim. Mir kamen auf der Fahrt bruchstückhaft Gesprächsfetzen in den Sinn, die ich an diesem Abend gehört hatte. Erwähnte er nicht, daß seine letzte Beziehung eine fünfzig Jahre ältere Frau gewesen sei, und daß seine Wohnung irreal aussähe? Ach ja, und daß er der Welt an sich vor einigen Jahren entflohen sei, um sich in seine eigene Scheinwelt zu flüchten?
Was auch immer das heißen mochte. Mir kamen plötzlich Zweifel, was den intakten Geist in diesem bewiesenermaßen äußerst intakten Körper betraf.
Seine eigene Traumwelt erschaffen? Was sollte das bedeuten? Mit anderen Worten: *Ich bin ein Spinner, möglicherweise sogar ein gefährlicher?*

Das zweite Rendezvous rückte näher. Er lud mich in seine Wohnung ein, und nach den Schilderungen unseres letzten Stelldicheins wollte ich dieses Erlebnis um nichts in der Welt verpassen! Was würde ich vorfinden? Eine surreale Behausung, vor der schon einige BewerberInnen geflüchtet waren, weil die Telefonbuchsen beige schimmerten? Strangulierte Hühner unter der Decke? Eine rosa geflieste Küchenzeile? Oder gar ein Wohnzimmer im Rokoko-Stil, wobei der Hausherr noch schnell seine gepuderte Perücke aufsetzt, bevor er die Person seines Herzens ins Boudoir bittet?
Ich war gespannt.

Ich stand vor dem Haus, fand jedoch das besagte Klingelschild nicht. Hatte der Herr mich verarscht? MICH???
Schnell war das Handy gezückt, und kurz danach erschien der Herr am obigen Balkon und erklärte mir, daß ich bei *Müller* klingeln müsse, weil sein Name seit kurzem nicht mehr an der Tür stehe. Er fühle sich von einem Mitmenschen bedroht, der ihn bei McDonald grundlos niederstrecken wollte.
Warum sollte ihn wohl jemand bei McDonald niederstrecken? Und dazu noch grundlos? Weil er den letzten McChicken vor der Mittagspause ergattert hatte?
Mein ungutes Gefühl verstärkte sich.

Er betätigte den Türsummer mit den Worten: *Vorsicht, ich lasse den Hund raus, damit er sich im Treppenhaus und nicht in der Wohnung über Deinen Besuch freut!*
Was sollte denn das nun wieder heißen? Etwa: *Der Köter macht einen enormen Krach, wedelt mit dem Schwanz und reißt dabei sämtliche Innendeko meiner Wohnung um! Deshalb ist es besser, wenn er laut polternd das Treppenhaus hinabstürzt, dabei Besuch und Nachbarn verschreckt, Dich anspringt, die Krallen in Deine Kleidung schlägt und nur ganz leichte Bißwunden verteilt*?
Für jemanden wie mich, der Furcht vor fremden Hunden empfindet, ein Traum, fürwahr!
Nachdem mich dieser entzückende Golden Retriever laut bellend umwarf und ich mich am Gebiß des Hundes das Treppenhaus herauf gekämpft hatte, ohne zurückzubeißen, betrat ich seine Wohnung.

Was ich außer dem Manne jener vielversprechenden vorangegangenen Nacht vorfand, war folgendes:
Ich trat ein in eine vollkommen verkitschte Wohnung. Plastikbuchsbäumchen drapierten sich im Eingangsbereich rechts und links neben dem Flurwand füllenden Spiegel. Dahinter fand ich Leopardenfellsessel vor (ein Look, den ich schon als Decke Tage vorher genießen durfte), einen wunderschönen, antiken und sehr alten, aber leider völlig deplazierten Vogelbauer (also Vogelkäfig, keinen echten Landwirt!), an den Wänden olle Bilder in riesigen Goldrahmen, hohe Kirchenkerzen, altägyptische Amphoren und leuchtende Steine an jeder freien Stelle, ein Himmelbett im Schlafzimmer, Stoffblumen dort, wo man eigentlich denken würde, daß man dorthin ... als DORTHIN ... nun wirklich nichts mehr hätte stellen können, weil der Platz einfach nicht ausreicht (es sei denn, man würde den dafür nötigen Platz aus einer Parallelwelt abzweigen), rote Seidenvorhänge, die üppig auf dem Boden ausliefen, goldene, schwere Lüster an jeder Decke ... Es war, als würde man in einer Bühnendekoration der alten Sissi-Filmreihe aufwachen und hoffen, daß dieser Alptraum bald enden möge!
Sicher: Über Geschmack läßt sich bekanntlich nicht streiten, aber in jenem Moment hätte ich es zu gern getan!

Seine Einladung für den Abend lautete: *Wir könnten zusammen im Bett liegen und fernsehen.* Das war doch mal eine originelle Einladung! Allerdings war ich etwas konsterniert, als ich gewahr wurde, daß er dieses Vorhaben ernst meinte. Kurz nach dem Begrüßungskuß wurde doch tatsächlich die Couch zum Bett ausgezogen. Er zog sich ebenfalls aus (wie unerotisch, wenn Männer das ohne jegliches Gespür für Sinnlichkeit und Erotik tun, noch dazu vor einer fast fremden Person), legte sich ins Bett und bat mich, es ihm nachzutun. Was er anbehielt war eine weiße, ausgebeulte Unterhose.
Liebe LeserInnen: Nichts gegen Beulen in der Unterhose, doch bevorzuge ich diese Beulen - wenn schon, denn schon - zwischen den Schenkeln des Trägers statt an sämtlichen anderen Gegenden, über die sich die Hose schmiegt ... oder in diesem Falle eher preßte und spannte.
Schwabbeldiwapp, hier kommt die Grütze! Die erste Nacht im Park muß dunkler gewesen sein als ich dachte!

Ihm wurde sehr schnell klar, daß mir der Verlauf des Rendezvous etwas zu schnell ging. Die Vorstellung von einem geplant ruhigen Abend mit eher passiver Fernsehunterhaltung quittierte er mit der Begründung, daß er von seinem vierstündigen Dienst im Nagelstudio völlig erledigt sei und dringend Entspannung vor dem Fernseher nötig habe. Haaah! Ich lache schrill gegen den Wind!!! Man stelle sich vor: *Me in Bed with Tilly!*
Mit Kleidung stieg ich ins provisorische Bettchen. Schließlich hoffte ich auf eine weitere Verschmelzung wie beim ersten Date. Eigenartigerweise kam mir nicht der Gedanke: *Warum eigentlich noch?*

Und dann überschlugen sich die Ereignisse. Er erzählte mir bereits am ersten Abend, daß er in seinem ganzen Leben höchstens sechs (in Worten SECHS) Bücher gelesen habe. Seinen Lebensunterhalt bestreite er seit der Trennung von seiner Lebensgefährtin mit Nebenjobs, aber er interessiere sich für Innendekoration (ha!), und sein Traum wäre es, einmal eine ganze Villa von der massiven Kirschholzschrankwand bis zur Gabel nach seinen Vorstellungen und seinem Geschmack einzurichten (Himmel, welcher Millionär ließe ihm da freie Hand, nachdem er DIESE Wohnung in Augenschein genommen hätte?), aber sein eigentliches Ziel sei es, ein Drehbuch zu schreiben (nach sechs - in Worten SECHS!!! - in seinem ganzen Leben gelesenen Büchern!) und selbst seine darin niedergelegte Lebensgeschichte zu spielen. Quasi als Schauspieler, was er immer schon mal hätte tun wollen. Gut, er habe keine schauspielerische Ausbildung, dafür habe er aber auch noch nie auf einer Bühne gestanden!??? Aber bitte – das kann ja nun nicht sooo schwer sein, oder?!
Sicher, Inge Meysel spielte sich und ihre Neurosen auch immer nur selbst, aber die hatte doch wenigstens eine Schauspielausbildung! Und mal ehrlich: Neben mir lag nun auch keine Mutter der Nation! War es der Größenwahn meines Liebhabers, ins Schauspielfach zu wechseln, oder einfach nur der blanke Stumpfsinn?
Glücklicherweise sprach er von dieser Idee, während er sinnierend in den Raum stierte, so daß er mein Gesicht nicht sehen konnte, wie es sich erst in Unverständnis, danach in ein Bündel Lachfalten verwandelte. Bin ich wohl toll körperbeherrscht?!?

Während er mir seine beruflichen Pläne ausbreitete, schob er sich eine eigene Reiskreation in den Rachen, wobei er seine Zungenspitze zwischen den Lippen hervorschob, gleich wie eine Echse, die ihr Essen auch erst bezüngelt, bevor sie zuschlägt.
Mir drehte sich der Magen um. Neben spontaner Taubheit wurde mir auch noch spontan schlecht.
Außerdem irritierte ihn mein fortwährend gutgelauntes Lachen. Es verunsichere ihn. Ja, Schatz, dafür gab es dann wohl nur zwei Erklärungen: Entweder machte Madame gute Mine zu bösem Spiel und überbrückte, was sonst an Verstand im reißenden Strom dieses Märchenerzählers verunglückt wäre, oder der Herr hatte einfach nur nicht genug Selbstbewußtsein, um das Lachen der RendezvouspartnerIn richtig zu deuten. Ich nehme an, daß in besagtem Falle beide Theorien zutrafen.

Inzwischen lief der Fernseher nicht mehr, dafür lief der Adonis neben mir zur Hochform auf: Mitten im Satz schlief er ein! Und zwar in einem Satz, den er selbst sprach. Will sagen: Nicht ich war es, die sprach und ihn damit einschläferte, sondern er selbst war es! Quasi eine Art Eigenhypnose.
Ich erkannte seinen somnischen Zustand sehr schnell daran, daß unvermittelt ein lautes Schnarchen das gezierte Gemäuer erfüllte. Und dieses Geräusch kam eindeutig nicht aus mir! Wie hätte ich auch einschlafen können, war ich doch hellwach und auf der Hut davor, daß er möglicherweise doch ein gefährlicher Vertreter der Gattung *Wesen* hätte sein können.

Ich stellte fest, daß ich mich nun schon eine Stunde in seiner Wohnung befand. Und für mein Empfinden war es genau eine Stunde zuviel. Das Aufbruchsignal in Form eines gewaltigen Schnarchanfalls konnte für mich nicht klarer sein. Was würde mich hier auch noch erwarten? Ein Blick durch sein ererbtes hundertjähriges Kaleidoskop? Oder die ultimative Verführung im antiken Vogelbauer? Mir reichte es.
Ich regte mich, um das provisorische Bett zu verlassen, wobei er aufwachte und mich fragte, was mir gerade durch den Kopf gehe. Wohl ein Reflex nach temporärem Kurzschlaf. Ehrliche Haut, wie ich bin, sagte ich ihm, daß zwischen uns nichts stimmen würde. Ulkigerweise (oder glücklicherweise!) ging es ihm genauso, weshalb das verkrampfte Eis brach und wir uns etwas freier unterhalten konnten. Wir lachten, wir redeten, und kurz vor dem Sex ging ich heim.
Nicht ohne mir noch seine neuesten beruflichen Pläne darlegen zu lassen. Waren das nicht das Drehbuch nebst Selbstdarstellung seiner verfehlten Existenz? Nein, mitnichten! Denn in der kommenden Woche würde er nach Paris reisen, um in Frankreich eventuell beruflich als Schauspieler oder Innendekorateur Fuß zu fassen. Gut, er könne kein Wort Französisch, aber bitte: Solle das wohl ein Hindernis sein?
Er beherrsche nicht die Landessprache, dafür würde er aber auch keinen Franzosen kennen (???), doch die große Karriere lauere ganz sicher in Frankreich!
Himmel, gibt es wohl einen geeigneten Ausdruck dafür, wenn einem die Augen aus dem Kopf springen wollen, dies aber aus anatomischen Gründen nicht können? Wenn es ihn gäbe – er hätte auf mich sicher zugetroffen!
*Der Glaube versetzt Berge* heißt es. In diesem Falle hatte dieser Satz aber wohl eher die Bedeutung von *Irre soll man machen lassen!*

Ich ging. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Schamhaft bewegt, weil ich mich einerseits insgeheim über ihn lustig machte, andererseits deshalb, weil mein eigener Geist noch lange nicht so viel Schaden genommen hatte wie der seine. Eine beruhigende Erkenntnis.
Sogar der Köter ließ mich in Ruhe. Und das, wo Hunde doch angeblich jegliche Anfeindungen ihres Herrchens mitbekommen.

Was ich aus all dem gelernt habe? Nun, ...

1. Man soll sich niemals ALLEIN auf körperliche Reizeigenschaften verlassen – der Geist eines Menschen ist ein ganz anderes Kapitel. Aber ein ganz anderes!!! Äußerlich wirkte ER ganz normal, aber innerlich trug er einen Hut aus Alufolie und kläffte Autos an!

2. Ich dachte immer, daß der Geist eines Liebhabers ebenso relevant sei wie die Stellung Grönlands für die Weltpolitik.
Ich habe mich getäuscht.

3. Nächte im Stadtpark sind für mich allemal gestorben. Und kann der Tag auch noch so sonnig sein – ich lege mich nicht wieder entspannt auf das satte Grün!
Es sei denn, ER spricht in klaren Sätzen, hat seine Füße an der Erde und eine gesunde Weltanschauung. Na gut, und fährt ein teures Auto!

4. Mag meine Wohnung auch noch so sehr die Gemütlichkeit eines Straflagers ausstrahlen – sie gefällt mir. Auch ohne antiken Vogelbauer! Oder gerade deshalb.

5. Eventuell wird man mit den Jahren bei der Auswahl des *Gatten in spe* zu pingelig.
Oder legt man auf gewisse Lebenseinstellungen einfach nur einen zu gesteigerten Wert?
Oder bin ich etwa nur phobisch?
Oder müssen meine Freundinnen mir einfach nur gut zureden und mich von meinem bevorstehenden Glück überzeugen, so daß ich meine eventuell verstiegenen Ansprüche herunterschraube?
Nein, es nützt mir nichts, wenn mir meine Freundin meinen neuen Liebhaber schön redet und sagt, daß er einen weitaus größeren Charme als Quasimodo und einen höheren Intelligenzquotienten als eine Kartoffel besitze, und daß er noch nicht komplett seine dritten Zähne habe. Ich mag egoistisch und arrogant klingen, doch ich will mehr!
Inneneinrichter, Schauspieler und Nageldesigner sind zumindest für mich in nächster Zeit passé!

6. Ein One-Night-Stand sollte ein One-Night-Stand bleiben. Wehe dem, der an der Fassade eines guten, aber mehr oder minder unbekannten Liebhabers kratzt! Der hat´s dann bald mit geschmacklichem Dilettantismus und Wahnvorstellungen zu tun.
Man kann sich ja gern mehrmals über den gleichen Knorpel ziehen lassen, aber frage nie mehr als nach seinem Namen!

7. Sollte er mich noch einmal einladen, wie angedroht, werde ich absagen ... mit der Begründung, daß ich irgendetwas Langweiliges im Fernsehen sehen müsse oder daß noch etwas Glas in meinem Haus warte, welches ich noch nicht zu Ende gekaut habe. Irgend so etwas ... Da halte ich es mit Sartre: Man soll im Leben nicht zweimal die gleiche Dummheit machen – schließlich ist die Auswahl groß genug. Der nächste Bekloppte wartet sicher schon am nächsten Busch.

In Anbetracht dieses Rendezvous nehme ich jedenfalls an, daß ich bei meiner Autopsie mehr Spaß haben werde!
Ich hoffe, das WAR das schlimmste Date meines Lebens! ;-)

Ok, Jungs, wer will der nächste sein? Der Schlagsack, gefüllt mit alten Türklinken, steht bereits neben mir!
Schließlich gehe ich jetzt nie wieder unbewaffnet zu einem Date. ;-)

Herzlichst
die bis unter die Achseln gerüstete
Salome.
 
M

margot

Gast
gratuliere, das klingt halbwegs ehrlich - aber langweilte
mich über strecken. die ironie wirkte aufgepfropft.
ich kenne das. originelle gedanken sind verdammt verführerisch, aber sie passen eben nicht immer in den
gesamtzusammenhang.
selbst große dichter erliegen dieser verführung.
also gräme dich nicht. ich würde gern ein gedicht von dir
lesen.


ralph
 



 
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