Der Uhrzeiger

Der Uhrzeiger

Zu jeder Uhr bedenke man,
was man damit auch messe:
Die Sanduhr misst die Körnigkeit,
die Wasseruhr die Nässe.

Verwechsle nie den Gegenstand,
sonst funktioniert es nicht:
Die Turmuhr misst die Mächtigkeit,
die Sonnenuhr das Licht.

So manche Uhr zeigt richtig an,
Was fehlt im Hausgebrauch:
die Eieruhr die Zeugungskraft,
die Standuhr beinah auch.

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alte Version (vor 27.06.2007 12:00):

Der Uhrzeiger

Zu jeder Uhr bedenke man,
was man damit auch messe:
Die Sanduhr misst die Körnigkeit,
die Wasseruhr die Nässe.

Verwechselt man den Gegenstand,
dann funktioniert es nicht:
Die Turmuhr misst die Mächtigkeit,
die Sonnenuhr das Licht.

So manche Uhr zeigt richtig an,
Was fehlt im Hausgebrauch:
die Eieruhr die Zeugungskraft,
die Standuhr beinah auch.

... die Armbanduhr den Armumfang,
die Kuckucksuhr den Waldeingang.


Und wenn das Haus im Tale liegt,
dann liegt´s wohl auf der Seite,
und der, der einstmals Nähe suchte,
sucht nur noch das Weite.

Du weißt, ich mag deinen Humor.

Lieben Gruß,
Gerd.

Lieber Gerd,

... die Armbanduhr den Armumfang,
die Kuckucksuhr den Waldeingang.

Zum Vergrößern anklicken....

bei meiner Ur-Variante wars:
die Kuckucksuhr den Vogelsang
Aber sonst haben wir offenbar dasselbe Zeitempfinden.

Was zB die Pendeluhr misst, muss ich erst herausfinden.

Ich finde das Gedicht ja ziemlich JoteSk, weil sich die Pointe um das eine, das ich meine, dreht. Vielen Dank für den freundlichen Kommentar, beste Grüße,

Erik

So so, JoteSk... nicht immer einfach, so einem Klischee zu entsprechen... oder doch?!

Yvonnne bediente Freier nur
zum Takt von ihrer Eieruhr
Bei ihr warn alle Männer gleich:
nach dreieinhalb Minuten weich

*gg*
Du wirst Deinem Klischee spielend gerecht, Jürgen...

Yvonnne schriebe sich sehr gern
mit w, weil das zur Zeit modern.
Doch weil die Wonne nur sehr kurz,
ein drittes n gebraucht wird. (Schnurz.)

Ahja. Zu schnell gepostet. Das "Schnurz" am Ende soll bedeuten, dass Dein Tippfehler (oder genial eingebautes Wortspiel) dem gelungenen Vierzeiler keinen Abbruch tut. Oder so ähnlich.

MoinMoin Ohrenschützer,
klasse Idee gut umgesetzt! -
Habe nun krampfhaft nach Grund zum Meckern gesucht und auch gefunden:
Hier erwartet man (ich), dass in den Zeilen 3+4 ein Beispiel des Nicht-Funktionierens folgt.
Vielleicht Zeilen 2+3 etwas "entspannen", wie z.B.:

Moinmoin Haget,

danke für das Lob und noch viel mehr für den Einwand, der ein präzise analysierter und mit einem hervorragenden Alternativ-Vorschlag versehener ist. Vielen Dank dafür (hab ihn ein wenig abgewandelt umgesetzt).

Sohin wird es auch noch ein bisschen lehrerhafter - dieses Bild eines "Uhrzeigers" im weißen Mantel, mit Lesebrille und Zeigestock vor einer Schautafel hatte ich vor meinem geistigen Auge.

Mit besten Grüßen,

Hier meine 8. Einer muss ja mal den Anfang machen.
"Die Kuckucksuhr den Vogelsang", interessant, ging mir auch durch den Kopf.
...die Wasseruhr den Harnandrang...

in diesem Sinne
LG
Gerd

Mußte sehr schmunzeln Tja, ja, und hängt der Zeiger auf halbacht, sollte man, uhrhaft gedacht, kräftig mal am Rädchen drehen, auf dass er dann mit neuem Schwung kann auf der Zwölfe stramme stehen...

LG, Rhea

Ja, Rhea, das hast Du völlig richtig erfasst.

@Gerd:
>...die Wasseruhr den Harnandrang...
... die Atomuhr den Weltuntergang...
Ist zwar rhythmischer Käse, aber deshalb steht's auch nicht im Gedicht. *g*

Liebe Grüße,

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Der Ohrenschützer

Sag mal, Jürgen, den Doppelpunkt bei deiner Yvonnne könnte man doch auch weglassen, oder? Könntest Du übrigens ohne weiteres als eigenes Werk einstellen, finde ich sehr gelungen.


Schönen Gruß,

Erik

Hallo Erik

Wenn, dann käme ein "n" aus der Wonne raus. Das Weglassen des Doppelpunktes ergäbe leicht andere Lesart und die vorliegende gefällt mir etwas besser.
Für ein eigenständiges "Werk" ist's mir noch ein bisschen wenig, auch wenn das zumindest die teils adlige, teils Doppelbenamste Haiku(h)-Fraktion jetzt vielleicht nicht ganz verstünde.... schau mer mal.....

LG

Jürgen

Is OK. Ich warte dann auf Deinen Yvonnne-Zyklus. *g*
Schöne Grüße,
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Der Ohrenschützer