Der Ursprung

jon

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Der Ursprung

Ich dachte, ich würde alles kennen. Nicht konkret sondern mehr vom Prinzip her. Schließlich ist dies schon mein achter Einsatz und ich kenne die Berichte all meiner Kollegen. Aber das Universum steckt tatsächlich voller Rätsel …
[ 3]Die Überwachung von Tabuplaneten ist immer eine heikle Sache. Man muss in die Gesellschaft eintauchen, ohne dabei aufzufallen. Zum Glück ist die Abschirmtechnik der Verwandten Welten inzwischen so ausgereift, dass einem zumindest von dieser Seite keine böse Überraschungen erwarten. Es hängt nur noch vom persönlichen Geschick des Beobachters ab, nicht plötzlich zum Zentrum einer planetenweiten Alien-Euphorie oder – schlimmer – Alien-Panik zu werden. Dieses Risiko ist nicht unerheblich, denn immerhin befinden sich die Welten, die wir aufsuchen, naturgemäß in einem Stadium, in dem bereits ausgiebig nach außerplanetarer Intelligenz gefahndet wird. Diese Entwicklung ist so zwangsläufig, dass, wann immer von einem der Tabuplaneten Zeichen einer intensiven Suche ausgehen, wir einen Beobachter entsenden und in Erwartung postiver Berichte die Kontaktaufnahme vorbereiten.
[ 3]In diesem Fall weiß ich jedoch nicht, ob mein Bericht positiv sein wird.
[ 3]All meine Erfahrung bestätigte bisher, dass besagte Suche beginnt, sobald die Evolutionsforschung einer Gesellschaft auf eines oder mehrere Missing Links stößt, und je länger sie diese Lücke nicht schließen kann, desto mehr setzt sich der Gedanke von außerplanetarer Einflussnahme fest. Es ist erstaunlich, wie rasch sich ab diesem Moment eine Sichtweise etabliert, die der Wirklichkeit sehr nahe kommt. Mitunter manifestiert sich dies auch in einem wahren Religionsboom. Immerhin kann man etwas oder jemanden, der zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Art Ur-Biotop installiert und im Folgenden immer wieder in die Entwicklung der darin lebenden Wesen dadurch beeinflusst, dass er durch scheinbare Naturkatastrophen den Prozess der Auslese beschleunigt, ob seiner Macht durchaus mit einem Gott gleichsetzen. Der Unterschied zwischen Religion und Wissenschaft besteht an diesem Punkt der Entwicklung nur darin, ob man den Schöpfer in Gott oder in einer außerplanetaren Intelligenz vermutet. Wenn der entstandte Beobachter diesen Status festellt, beginnen die Kontakter mit ihrer Arbeit und lassen nach und nach Informationen in die Gesellschaft einsickern, die letztlich zum ersten offiziellen Kontakt führen.
[ 3]Ich war oft dabei. Es sind immer die gleichen Reaktionen: Zuerst Euphorie über den Kontakt, dann die Frage „Warum kommt ihr erst jetzt?“ und dann die Betroffenheit, wenn wir es ihnen erklären. Wenn sie erfahren, wie die Schöpfung tatsächlich ablief. Dass sie Ergebnis eines Experimentes sind. Immer, wirklich immer, schließen sie sich daraufhin dem Codex der Verwandten Welten an, der die Einmischung in die Entwicklung eines Volkes verbietet, der die Manipulation eines Volkes durch ein anderes als eine der größten moralischen Verfehlungen ahndet. Kein Volk, das ich kennen gelernt habe, trägt leicht an dem Wissen, Züchtungseregbnis zu sein und in einer Welt zu leben, die nichts als ein aufgegebenes Experiment ist. Und so wie ich diese Welt hier verstehe, ist es auch auf ng 35978 so. Und trotzdem…
[ 3]Manchmal, wenn wir Glück haben, finden wir in den archäologischen Sammlungen einer Aufgenommen Welt ein Dokument, das unser Bild von den Schöpfern komplettiert. Das Einzige, was wir wirklich von ihnen wissen, ist, dass sie Planeten auswählten, um auf ihnen eine gelenkte Evolution zu starten. Immerhin lässt sich relativ leicht feststellen, wann auf dem einzelnen Planeten dieser Prozess begann. Nach diesen Daten haben die Schöpfer in einem Bereich – vermutlich im Umfeld ihrer Heimat – damit begonnen und ihr Experimentierfeld nach und nach ausgedehnt. Danach haben sie sich vom äußeren Bereich dieses Galaxiearms nach innen vorgearbeitet. Dabei haben sie – aus welchem Grund auch immer – jedesmal höher entwickelte Saat-Spezies verwendet und immer stärker manipulierend eingegrifffen, so dass heute die jüngsten Zivilisationen die am höchsten entwickelten sind. Zugleich haben sich die Spezies der Inneren Welten wegen der kürzeren Zeit nicht so gravierend voneinder weg entwickelt wie in den weiter außen liegenden Welten.
[ 3]Ng 35978 weicht von diesem Schema ab. Dieser Tabuplanet liegt nicht nur im äußeren Bereich des Spiralarms, er befindet sich außerdem beinahe genau in dem Gebiet, das unsere Wissenschaftler als Ausgangspunkt der Schöpfungsexperimente ermittelt haben. Dennoch passt die gesamte Biosphäre dieses Planeten eher in das System der Äußeren Welten. So gut, dass ich mich auch ohne Gestaltanpassung unbehelligt unter den Menschen hier bewegen kann. Natürlich haben unsere Experten eine Erklärung dafür: Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit haben ihrer Meinung nach alle Schöpfungsexperimente nur dazu gedient, hier, auf ng 35978, genau diese Welt zu kreieren. Wozu, ist jedoch unklar, denn leben konnten die Schöpfer in ihren Laborwelten nachgewiesenermaßen nicht. Beziehungsweise nicht ohne großen Abschirmungs- und Schutzaufwand. Vielleicht waren sie ja gar nicht auf der Suche nach etwas Bestimmten, sondern experimentierten um des Experimentierens willen. Und auf diesem Planeten hier stellten sie dann die Krönung ihrer gärtnerischen Bemühungen zu Schau. Ich halte es sogar für möglich, dass es damals eine Art Wettbewerb gab: Jeder musste von einem bestimmten Planeten niedere Lebensformen auswählen und daraus auf einem neuen Planeten die schönste oder interessanteste Biosphäre kreieren. Das hat immerhin den Vorteil, dass wir uns als Kunstwerke ansehen könnten. Unsere Wissenschaftler finden diese Idee absurd – mir gefällt sie.
[ 3]Doch zurück zu meiner Mission. Ich weiß wirklich nicht, ob ich den Kontaktern empfehlen soll, sich auf die Aufnahme der Erde in die verwandten Welten vorzubereiten. Zwar gibt es hier mehrere Schöpfer-Religionen und auch zahlreiche Thesen, die vom Besuch Außerirdischer ausgehen. Selbst die Evolutionsforschung hat einen Stand erreicht, der für sich genommen für den nötigen Reifegrad der Menschheit spricht. Doch all das passt nicht zueinander. Die Theorien reichen von der Erschaffung der Lebensformen, wie sie noch heute existieren, über die Einflussnahme durch Aliens bis hin zu einer durchgehend natürlichen Entwicklung. Die Wissenschaftler dabei gehen davon aus, dass sich das Leben vom ersten komplexen Molekül bis zum heutigen Menschen allein durch Mutation und Auslese entwickelt hat. Und das wirklich Faszinierende daran ist: Sie können es beweisen.



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visco

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Hallo jon,

inhaltlich vom Allerfeinsten verleitet Deine Geschichte zu neuen Spekulationen über den Sinn des Lebens, jene Frage, die wie keine andere die Menschheit beschäftigt. Nach menschlichem Denkmuster, das sich im Wesentlichen auf Erfahrung stützt, beginnt alles in einem Ursprung. Dort, in der Wiege allen Seins, vermuten wir die Antwort auf die Frage aller Fragen zu finden.

Auch Dein Erzähler baut auf Erfahrung und leitet daraus seine Argumentation ab ("Ich dachte, ich würde alles kennen", "All meine Erfahrung bestätigte", etc.). Trotz allen Wissensvorsprungs erscheint er dadurch menschlich, was seinem vermeintlich höheren Entwicklungsstand die Bedrohung nimmt. Die m.E. sehr gelungene Umschreibung "Verwandte Welten" - statt zum Beispiel von "Alliierten" zu sprechen - setzt alle Erschaffenen in Relation zu "den Schöpfern" auf die gleiche Stufe. Die grobe Einteilung in Schöpfer und Geschöpfe läßt uns einen Schritt zurück treten und die zahlreichen im Universum vertretenen Welten, so unterschiedlich sie auch sein mögen, als Ganzes betrachten.

Als Erklärung für die Existenz verschiedener Welten bietest Du die Experimentierfreudigkeit der Schöpfer an. Die Mutmaßung, "Züchtungseregbnis zu sein und in einer Welt zu leben, die nichts als ein aufgegebenes Experiment ist", erscheint mir in Hinblick auf die Aussage: "Das Einzige, was wir wirklich von ihnen wissen, ist, dass sie Planeten auswählten, um auf ihnen eine gelenkte Evolution zu starten" etwas gewagt.

Interessant hätte ich einen Lösungsansatz zur Entschlüsselung des Rätsels gefunden, welchem Zweck die Experimente dienen. Statt "Vielleicht waren sie ja gar nicht auf der Suche nach etwas Bestimmten, sondern experimentierten um des Experimentierens willen" bzw. "Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit haben ihrer Meinung nach alle Schöpfungsexperimente nur dazu gedient, hier, auf ng 35978, genau diese Welt zu kreieren. Wozu, ist jedoch unklar" könnten doch zum Beispiel die in "Aufgenommen Welten" gefundenen Dokumente einen Hinweis auf eine eventuelle Funktion jeder einzelnen Welt/Spezies liefern.

Stutzig wurde ich bei der Aussage: "Dennoch passt die gesamte Biosphäre dieses Planeten eher in das System der Äußeren Welten". Hier hätte ich ein "eher in das System der Inneren Welten" erwartet.

Nicht unangekündigt erfährt man am Ende der Geschichte, in welcher Beobachtung/Erkenntnis die Bedenken des "Beobachters" begründet liegen, eine Kontaktaufnahme zu empfehlen. "Und das wirklich Faszinierende daran ist: Sie können es beweisen." ist ein sehr starker Schlußsatz! Er vermittelt alles, was man wissen muß, um die Tragweite der unausgesprochenen Schlußfolgerung des Erzählers zu ermessen. Genial!

Erzähltechnisch könntest Du aber vielleicht noch ein Schüppchen drauflegen. Einzelne Formulierungen scheinen mir nicht so treffend gewählt, wie sie sein könnten. Leider betrifft das nach meinem Empfinden bereits den ersten Absatz, insbesondere die einleitenden ersten beiden Sätze.

Dazu aber vielleicht ein anderes Mal mehr.

Ich wünsche Dir ein Frohes Weihnachtsfest!

Gruß,
[ 6]visco
 

poppins

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Hallo jon,

Wie Visco stolpere ich über diesen Absatz:
„Dieser Tabuplanet liegt nicht nur im äußeren Bereich des Spiralarms, er befindet sich außerdem beinahe genau in dem Gebiet, das unsere Wissenschaftler als Ausgangspunkt der Schöpfungsexperimente ermittelt haben. Dennoch passt die gesamte Biosphäre dieses Planeten eher in das System der Äußeren Welten.“

Da müsste es doch heißen, „... Dennoch passt die gesamte Biosphäre dieses Planeten eher in das System der INNEREN Welten.“? Schließlich ist das ein Planet im Außenbereich – und er weicht vom üblichen Muster ab, oder?

Äußere Welten: ‚primitivere’ Saat-Spezies + geringe Einflussnahme durch die Schöpfer + viel Zeit = große Diversität – richtig verstanden?
Innere Welten: ‚hochentwickelte Saat-Spezies + häufige Einflüsse durch die Schöpfer + weniger Zeit = diese Welten ähneln sich sehr und sind am höchsten entwickelt (geringere Diversität)?

Für mich läge der Schluss sehr nahe, dass ng 35978 der Ursprungsplanet, die Heimat der „Schöpfer“ ist.

„... leben konnten die Schöpfer in ihren Laborwelten nachgewiesenermaßen nicht.“ – Das spricht dagegen, aber ich hatte den Text so verstanden, dass die Schöpfer (Starter all der Experimente) unbekannt sind, wie will man also wissen, unter welchen Bedingungen sie leb(t)en ... ?


Abgesehen davon finde ich den Text sehr inspirierend philosophisch (ich hoffe, nach neuer Rechtschreibung schreibt man das noch so und nicht etwa filosofisch *AAAHhh* ;)). Besonders gefällt mir die Idee, die erschaffenen Welten seien Kunstwerke :)
Nur schade, dass die Erde wohl keins davon ist ;).

Hallo visco,
„Nicht unangekündigt erfährt man am Ende der Geschichte, in welcher Beobachtung/Erkenntnis die Bedenken des "Beobachters" begründet liegen, eine Kontaktaufnahme zu empfehlen. "Und das wirklich Faszinierende daran ist: Sie können es beweisen." ist ein sehr starker Schlußsatz! Er vermittelt alles, was man wissen muß, um die Tragweite der unausgesprochenen Schlußfolgerung des Erzählers zu ermessen. Genial!“

Argh. Ich glaube, ich habe die Geschichte nicht richtig kapiert ;) ... außer, damit ist gemeint, dass die Erde als einzige all der Welten KEIN Experimentierplanet der Schöpfer war – also nichts mit all den vielen anderen Welten gemein hat?!

************************
Wünsche allen Lupies einen Guten Rutsch !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 

jon

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Uups! So viel Philosophie in einer winzigen Idee – und das auch noch ganz ohne Absicht…

Die Sache mit den inneren und äußeren Welten ist offenbar doch etwas verwirrend. Gemeint ist: Aus archäologischen Forschungen weiß man, dass "es" im äußeren Bereich des Spiralarms anfing und sich (soweit das bei einem Band möglich ist) konzentrisch ausbreitete. Zum Rand der Galaxis hin werden naturgemäß die Planeten seltener, so dass die zahlenmäßig meisten "Verwandten Welten" auf dem inneren Teils des Arms liegen. Würde man aber sowas wie "Linien gleicher Altersstufe" ziehen, entstünden Kreislinien(fragmente). Und die Welten, die auf den dann äußren Kreislinien liegen, nennt man (ausgehed vom Ursprung) "Äußere Welten".
…vielleicht sollte ich "Jüngere Welten" draus machen…

Ob in den älteren Welten die Schöpfer weniger Einfluss nahmen, weiß ich nicht genau, aber es liegt nahe. Doch selbst, wenn nicht: Wenn man zwei Planeten mit den selben primitiven Spezies "impft" werden sich daraus (in entsprechend langer Zeit) so oder so unterschiedlichere höhere Spezies entwickeln, als wenn man mit den selben höheren Spezies (und etwas kürzerer Zeit) beginnt. (Immer: Wenn man – wie hier – nicht direkt/technisch ins Erbgut eingreift.)

Die Crux bei den anderen inhaltlichen DIngen ist: Dies erzählt ja jemand, der vom Stand der anthropologischen Forschung seiner Gesellschaft nicht viel mehr Ahnung hat als wir von der unserer: Wir wissen, dass die Forschung herausgefunden hat, dass wir von affenähnlichen Vor- und dann Urmenschen abstammen. Wer sich ein bisschen dafür interessiert, weiß sogar, welche der Vormenschenarten wo lebte und wann ausstarb. Wir wissen was von Steinzeit und Faustkeil und Höhlenmalerei – aber wenn wir kurz darüber reden sollten (zumal noch in einem "Selbstgespräch" wie hier) würden wir das nicht alles auseinanderklamüsern, sondern nur die Ideen zusammenfassen, die wir für unsere Selbstverständigung brauchen…
Im Hintergrund dieser Geschichte jedenfalls ist es so: Die Archäologie der Planeten hat überall erbracht: Man kann die biologische Entwicklung nie bis zum Anfang sondern nur bis zu einer Art "Urbiotop" zurückverfolgen. Es gibt nichts, was älter und weniger entwickelt als dieses Urbiotop ist. Dummerweise gab es aber durchaus Wesen, die wie aus dem Nichts auftauchen und weit nach dem Urbiotop eine zusätzliche Entwicklungslinie starteten. Große Naturkatastrophen (die man ebenfalls aus Funden ablesen kann - so wie bei uns auch) sind nicht nur zum Teil nicht erklärbar, sie ähneln von Planet zu Planet einander auch. Die Wissenschaftler dort machen es wie unsere: Sie vermuten nun, dass viele der Katastrophen künstlich herbei geführt wurden (was ganz gut ins übrige Geschichtsbild passt), und solange niemand das Gegenteil beweist, nehmen sie es als "Wissen" hin. Auch dass es Experimente waren, ist so eine Vermutung, die aber immerhin noch als solche kenntlich ist, weil das Ziel des mutmaßlichen Experiments so gänzlich im Dunkeln liegt. Vielleicht auch nur deshalb, weil man als gesichert annimmt, dass die Schöpfer nie wirklich auf den Planeten lebten – alle Funde, die auf die Gegenwart der Schöpfer hinweisen, werden (zu Recht oder Unrecht – wer weiß?) als Reste von aufwändiger Überlebenstechnik interpretiert.

Dass die Wissenschaftler die Erde als Ziel-Produkt der Experimente ansehen, ist ebenfalls eine ganz übliche These – es erklärt erstmal etwas, was sonst nicht recht ins Schema passt. Wobei ich interessant fände (aber leider {noch} keinen Erzählrahmen dafür gefunden habe}, was diese Idee in dem "Vorstufen-Zivilisationen" auslöst: Fühlen sie sich nun als erst recht als „Abfall“? Entwickeln sie trotzige Animositäten gegen die Erd-Menschen? Müssten sie nicht eigentlich in Scharen hinströmen oder zumindest etwas "kompetentere" Leute als einen simplen Beobachter hinschicken? …


Die Erde ist (wahrscheinlich wirklich) kein Experimentalplanet (zumindest nicht so wie die anderen). Obwohl das die Erstbeobachtungen vermuten ließen, weil alles so sehr den "Jüngeren Welten" ähnelt, ja beinahe gleicht…
Die Erde kann nicht die Heimat der Schöpfer sein, denn es gibt keine archäologischen Hinweise für eine Zivilisation, die über so lange Zeit so hochentwickelte Raumfahrt betrieb, um all die Planeten zu terraformen. Lediglich ein "quasi-Neustart" der terranischen Evolution würde überhaupt annähernd lange Zeit für einen einigermaßen effektiven "Verwitterungsgrad" bieten – dann aber wären die "neuen Terraner" den Wesen der Verwandten Welten (und speziell der Jüngeren Welten) nicht so verdammt ähnlich. Ich weiß aber nicht, ob dem Beobachter dies bewusst ist. Wahrscheinlich nicht, er wird – wenn er sich je entschließen sollte, mit sich wundern aufzuhören und eine These aufzustellen – sich wohl irren…


PS: Hinweise zum Erzählhandwerk nehm ich sehr gern entgegen…
 

jon

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Der Ursprung

Ich dachte, ich würde alles kennen. Ich glaubte wirklich, nichts könne mich noch überraschen. Schließlich ist dies bereits mein achter Einsatz und mir sind die Berichte all meiner Kollegen so geläufig, als hätte ich sie selbst geschrieben. Aber dies hier ist mit nichts vergleichbar …
[ 3]Die Beobachtung der Tabuplaneten ist immer eine heikle Sache. Man muss in die Gesellschaft eintauchen, ohne dabei aufzufallen. Zum Glück ist die Abschirmtechnik der Verwandten Welten inzwischen so ausgereift, dass einem zumindest von dieser Seite keine böse Überraschungen erwarten. Bisher ist es nur einmal passiert, dass ein Beobachter entdeckt wurde. Er hatte sich an einem öffentlich zugänglichen Terminal in das planetare Datennetz eingeloggt und in Missachtung des Paragraphen 415 c der Dienstvorschrift für Beobachter den mobilen Infosearcher angeschlossen. Er war dabei – natürlich – gesehen und für einen Spion gehalten worden. Die Gefängnisärzte schließlich erbrachten den letzten Beweis für seine außerplanetare Herkunft. Erst Generationen später konnten wir jener Welt glaubhaft machen, dass wir sie nicht feindlich übernehmen sondern freundlich aufnehmen wollten.
[ 3]Es hängt also von der Einhaltung der Vorschriften und in nicht unerheblichem Maß vom persönlichen Geschick des Beobachters ab, nicht plötzlich zum Zentrum einer planetenweiten Alien-Euphorie oder – schlimmer – Alien-Panik zu werden. Dies wird dadurch erschwert, dass in jenen Welten, die wir aufsuchen, bereits ausgiebig nach außerplanetarer Intelligenz gefahndet und jeder noch so kleine Hinweis darauf wie von einem trockenem Schwamm gierig aufgesogen wird. Sobald ein Tabuplanet Signale ins All sendet, die eindeutig der Suche nach Aliens dienen, wird das Beitritts-Amt aktiv und entsendet Beobachter. Unser Bericht bestimmt, wann die Kontakter ihre Arbeit beginnen und die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vorbereiten.
[ 3]In diesem Fall weiß ich nicht, ob ich die Kontaktaufnahme befürworten soll. Denn obwohl alle Fachleute des Amtes die von hier empfangenen Signale als typische Suchzeichen identifiziert haben, finde ich auf ng 35978 nicht das übliche Bild einer reifen Gesellschaft vor.
[ 3]Normalerweise – so entspricht es auch all meiner bisherigen Erfahrung – beginnt die Suche nach Aliens, sobald die Evolutionsforschung einer Gesellschaft auf eines oder mehrere Missing Links stößt. Je länger sie diese Lücke nicht schließen kann, desto mehr setzt sich der Gedanke von außerplanetarer Einflussnahme fest. Die Erkenntnis, dass es ein Ur-Biotop gegeben haben muss und dass nicht nur unerklärliche Naturkatastrophen formend wirkten sondern auch wie aus dem Nichts auftauchende neue Arten die Evolution beeinflussten, zwingt solch einen Schluss ja geradezu auf. Mitunter manifestiert sich dies auch in einem wahren Religionsboom – immerhin kann man etwas oder jemanden, der all dies fertigbringt, ob seiner Macht durchaus mit einem Gott gleichsetzen. Der Unterschied zwischen Religion und Wissenschaft besteht an diesem Punkt der Entwicklung nur darin, ob man den Schöpfer in Gott oder in einer außerplanetaren Intelligenz vermutet. Wenn ein Beobachter diesen Stand feststellt, ist es nur noch eine Frage von Wochen oder gar Tagen, dass unsere Schiffe landen.
[ 3]Ich war oft dabei, sowohl als Beobachter verborgen in der Menge als auch im diplomatischen Team. Es waren immer die gleichen Reaktionen: Zuerst Euphorie über den Kontakt, dann die Frage „Warum kommt ihr erst jetzt?“ und schließlich die Betroffenheit, wenn wir es ihnen erklärten. Wenn sie erfuhren, wie die Schöpfung tatsächlich ablief. Dass sie Ergebnis eines Experimentes sind. Immer, wirklich immer, schlossen sie sich daraufhin dem Codex der Verwandten Welten an, der die Einmischung in die Entwicklung eines Volkes verbietet. Kein Volk, das ich kennen gelernt habe, trägt leicht an dem Wissen, Züchtungsergebnis zu sein und in einer Welt zu leben, die nichts als ein aufgegebenes Experiment ist. Und so wie ich die Menschen auf dieser Welt hier verstehe, wäre es sicher auch auf ng 35978 so. Aber dies ist nicht das Kriterium, das meine Entscheidung für oder gegen die Empfehlung bestimmen darf. Einzig und allein, ob die beobachtete Welt reif ist, ob ihre Kenntnis von der Schöpfung der Wirklichkeit nahe genug kommt, ist ausschlaggebend…
[ 3]Manchmal, wenn wir Glück haben, finden wir in den archäologischen Sammlungen einer Aufgenommen Welt ein Dokument, das unser Bild von den Schöpfern komplettiert. Das Einzige, was wir wirklich von ihnen wissen, ist, dass sie Planeten auswählten, um auf ihnen eine gelenkte Evolution zu starten. Immerhin lässt sich relativ leicht feststellen, wann auf dem einzelnen Planeten dieser Prozess begann. Nach diesen Daten haben die Schöpfer in einem Bereich – vermutlich im Umfeld ihrer Heimat – damit begonnen und ihr Experimentierfeld nach und nach ausgedehnt. Danach haben sie sich vom äußeren Bereich dieses Galaxiearms nach innen vorgearbeitet. Dabei haben sie – aus welchem Grund auch immer – jedesmal höher entwickelte Saat-Spezies verwendet und immer stärker manipulierend eingegriffen, so dass heute die jüngsten Zivilisationen die am höchsten entwickelten sind. Zugleich haben sich die Spezies der Jüngeren Welten wegen der kürzeren Zeit nicht so gravierend voneinder weg entwickelt wie in den näher am Ursprung liegenden Welten.
[ 3]Ng 35978 weicht von diesem Schema ab. Dieser Tabuplanet liegt nicht nur im äußeren Bereich des Spiralarms, er befindet sich außerdem beinahe genau in dem Gebiet, das unsere Wissenschaftler als Ausgangspunkt der Schöpfungsexperimente ermittelt haben. Dennoch passt die gesamte Biosphäre dieses Planeten eher in das System der Jüngeren Welten. So gut, dass ich mich auch ohne Gestaltanpassung unbehelligt unter den Menschen hier bewegen kann. Natürlich haben unsere Experten eine Erklärung dafür: Ihrer Meinung nach haben alle Schöpfungsexperimente nur dazu gedient, hier, auf ng 35978, genau diese Welt zu kreieren. Wozu, ist jedoch unklar, denn leben konnten die Schöpfer in ihren Laborwelten unseres Wissens nach nicht. Beziehungsweise nicht ohne großen Abschirmungs- und Schutzaufwand. Vielleicht waren sie ja gar nicht auf der Suche nach etwas Bestimmtem, sondern experimentierten um des Experimentierens willen. Und auf diesem Planeten hier stellten sie dann die Krönung ihrer gärtnerischen Bemühungen zu Schau. Ich halte es sogar für möglich, dass es damals eine Art Wettbewerb gab: Jeder musste von einem bestimmten Planeten niedere Lebensformen auswählen und daraus auf einem neuen Planeten die schönste oder interessanteste Biosphäre kreieren. Das hat immerhin den Vorteil, dass wir uns als Kunstwerke ansehen könnten. Unsere Wissenschaftler finden diese Idee absurd – mir gefällt sie.
[ 3]Doch zurück zu meiner Mission. Ich weiß wirklich nicht, ob ich den Kontaktern empfehlen soll, sich auf die Aufnahme der Erde in die Verwandten Welten vorzubereiten. Zwar gibt es hier mehrere Schöpfer-Religionen und auch zahlreiche Thesen, die vom Besuch Außerirdischer ausgehen. Die Theorien reichen von der Erschaffung der Lebensformen, wie sie noch heute existieren, bis zur Einflussnahme durch Aliens. Doch gerade die ausschlaggebende Evolutionsforschung negiert jedwede Schöpfung – die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich das irdische Leben vom ersten komplexen Molekül bis zum heutigen Menschen allein durch Mutation und Auslese entwickelt hat. Und das wirklich Faszinierende daran ist: Sie können es beweisen.


geändert nach viscos Hinweisen am 2.1.2004
 

visco

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Hallo jon,

Uups! So viel Philosophie in einer winzigen Idee – und das auch noch ganz ohne Absicht…
Magst Du uns ein bißchen mehr über Idee und Absicht erzählen?


Sprachliches:
"Ich dachte, ich würde alles kennen." gefällt mir auch in der 2. Fassung als Einstiegssatz nicht besonders. Was soll ich von jemandem halten, der gerade überrascht feststellt, daß er nicht allwissend ist? Aber das wolltest Du auch gar nicht sagen, oder? Denkt er nicht, er kenne sich in seinem Job so gut aus, daß ihn nichts mehr überraschen dürfte? Weshalb aber denkt er das? Weil er sich für den Besten seiner Zunft hält? Oder weil schon so lange dabei ist? Sein Job ist doch die immer neue Konfrontation mit dem Unbekannten (allenfalls Ähnlichen) schlechthin. Wie kann er da annehmen, nichts Neues mehr erfahren zu können?

"Schließlich ist dies bereits mein achter Einsatz [..]." Ist das viel? Oder relevant? Wieso "schließlich"?

"Die Überwachung von Tabuplaneten [..]." Wieso "Überwachung"? Überwacht oder beobachtet er? Ich zumindest sehe darin einen entscheidenden Unterschied.

"[..] ist immer eine heikle Sache. Man muss in die Gesellschaft eintauchen, ohne dabei aufzufallen." Besteht die Schwierigkeit seiner Aufgabe nicht vielmehr darin, möglichst umfassend und zeitnah alle Informationen zu erfassen und weiterzuleiten, die zu Einschätzung der Voraussetzung für eine Kontaktaufnahme erforderlich sind? Bestimmt möchten die Kontakter nicht kontaktiert werden sondern ihrerseits den ersten Schritt tun. Grundsätzlich bleibst Du mir in diesem Abschnitt zu oberflächlich. Das wäre höchstens dann in Ordnung, wenn es nicht wie eine allgemeingültige Erklärung klingen sondern deutlicher würde, daß der Erzähler zu sich selbst spricht und dabei eben seine ganz persönlichen Schwerpunkte setzt.

"In diesem Fall weiß ich jedoch nicht, wie mein Bericht aussehen wird." Sicher meinst Du, wie der Bericht ausfallen wird.

"All meine Erfahrung bestätigte bisher, dass besagte Suche beginnt, sobald die Evolutionsforschung einer Gesellschaft auf eines oder mehrere Missing Links stößt." [..] "Wenn der entstandte Beobachter diesen Status festellt, beginnen die Kontakter mit ihrer Arbeit [..]." Entweder schreibt Dein erfahrener Beobachter, der dachte, alles zu kennen, alle humanoiden Lebensformen einer Biospähre fälschlicherweise jeweils einer einzigen Gesellschaft zu, oder die Bezeichnung "Gesellschaft" oben paßt nicht so recht.

---

Sorry, ich muß hier gerade mal unterbrechen, mache aber ein anderes Mal weiter.

Ich wünsche eine rauschende Silvesterfeier mit viel Spaß und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
And there's a hand my trusty fiere,
And gie's a hand o thine,
And we'll tak a right guid-willie waught,
For auld lang syne


Standard English:
And there is a hand, my trusty friend!
And give me a hand of yours!
And we will take a right good-will drink,
For old long past.

aus: AULD LANG SYNE
[ 6]visco
 

jon

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Was soll ich von jemandem halten, der gerade überrascht feststellt, daß er nicht allwissend ist?
…dass er von Hause aus ein wenig arrogant ist? Dass ihn seine Erfahrung, in „weniger entwickelten Gesellschaften" unbehelligt und „mehr wissend als alle anderen" mit der Zeit ein bisschen arrogant werden ließ? Dass er sich als Routinier fühlt bzw. bis jetzt fühlte? Dass er einer ist? Ein ziemlicher normaler Typ also mit einem gewissem Hang zum Beamter-Sein, wenigstens aber kein typischer Held und Abenteurer.
Sein Job ist nicht wirklich immer neu: Der Natur der Schöpfungswelle gemäß sind die Welten, die bis jetzt noch nicht in den Sternenbund aufgenommen wurden, einander sehr ähnlich und der Prozess von "ein Tabuplanet beginnt die Suche – die Verwandten Welten schicken Beobachter – die Kontakter treten in Aktion" ist schon so oft durchgeführt worden (und ist dabei so ähnlich abgelaufen), dass es schon Routine ist.
Nur wenn der Typ so ist – ein bisschen arrogant und Routinier – funktioniert diese Geschichte. Wäre er Entdecker, wäre er ganz aufgekratzt und würde schon längst aufgeregte Berichte über seine Wahnsinns-Entdeckung abgesandt haben. Er würde auch schon eine Theorie haben und nicht noch mühsam auf der Tatsache, dass es hier „irgendwie anders ist“ rumkauen. Er würde sich auch "das Normale" nicht (wie zu Selbstbestätigung, dass er doch eigentlich gar nicht so blöd sein kann) selbst (und damit dem Leser) vor Augen führen – ich hätte eine andere Geschichte erzählen müssen.

Er beobachtet natürlich nur – ich ändere das.

Das unauffällige Bewegen in der Gesellschaft ist tatsächlich das Schwierigste. Alle relevanten Informationen kann der (geschulte) Beobachter aus dem allgemein Zugänglichen entnehmen. So die allgemeine Lesart, weil es so der bisherigen Erfahrung entspricht.

Die Kontakter werden natürlich zuerst vom Beobachter „kontaktet“: Er teilt (auf dem Dienstweg) mit, ob die Gesellschaft "reif" ist (was de facto nicht anderes heißt: wissen die Leute, dass ihre Umwelt auf ein "Urbiotop" zurückgeht) und was an Grundsätzlichem zu beachten ist (z.B.: wenn ihr euch für den Landepunkt A entscheidet, dann verhüllt euer Gesicht, denn dort gelten Mund und Nase als obzöne Körperöffnungen). Dann beginnen die Kontakter damit, Nachrichten an die neue Welt zu schicken, Ferngespräche zu führen, schließlich zu landen – kurz gesagt: den "Ersten" Kontakt herzustellen.

Die Intelligenzen eines Planeten bilden – eine Entwicklungsstufe ähnlich der unsereren vorausgesetzt – immer (na gut: fast immer) EINE Gesellschaft (, die sich natürlich in "Untergesellschaften" wie die auf Kontinenten, in Ländern, Regionen, Orten und Familien gliedern lässt). (Nur "Untergesellschaften", die in keine Verbindung zur Außenwelt haben {z.B. isolierte Buschvölker} sind in Form von Enklaven nicht wirklich Teil der "großen Gesellschaft".)


Was die Idee und Absicht des Textes angeht: Ich fürchte, da muss ich Illusionen zerstören. Es ist einfach nur ein Trick, wie man im Weltraum auf viele Spezies stoßen kann, die der unseren so sehr ähneln, dass letztlich Verständigung möglich ist, ohne dabei wesentlich mit den bekannten und anerkannten Forschungsergebnissen von Archäologie, Antropologie und Weltraumforschung zu kollidieren. Dass sich aus dieser Konstruktion einige hochinteresante Themen ergeben, ist eher ein Nebeneffekt…
 
Hallo jon,

mir scheint der Text eher eine Idee, eher eine Inhaltsangabe als eine Erzählung zu sein. Für meinen Geschmack könntest du das ganze ausbauen. So wirkt es ein wenig unlebendig.

Bis bald,
Michael
 

visco

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Fortsetzung - Teil 1

Hallo jon,

Frohes Neues Jahr!

Sprachliches (Fortsetzung):
"Ich glaubte wirklich, nichts könne mich noch wirklich überraschen." Ich denke, auf eines der beiden "wirklich" solltest Du besser verzichten.

Ich war oft dabei. Es sind immer die gleichen Reaktionen: Zuerst Euphorie über den Kontakt, dann die Frage „Warum kommt ihr erst jetzt?“ und dann die Betroffenheit, wenn [strike]wir es ihnen erklären. Wenn[/strike] sie erfahren, wie die Schöpfung tatsächlich ablief. Dass sie Ergebnis eines Experiment[strike]e[/strike]s sind. Immer, wirklich immer, schließen sie sich daraufhin dem Codex der Verwandten Welten an, der die Einmischung in die Entwicklung eines Volkes verbietet, der die Manipulation eines Volkes durch ein anderes als eine der größten moralischen Verfehlungen ahndet. Kein Volk, das ich kennen gelernt habe, trägt leicht an dem Wissen, Züchtungseregbnis zu sein und in einer Welt zu leben, die nichts als ein aufgegebenes Experiment ist. Und so wie ich diese Welt hier verstehe, wäre es sicher auch auf ng 35978 so. Und trotzdem…
Anmerkungen dazu:
Die Aussage über die Euphorie erscheint mir wenig plausibel, wenn man weiter oben auf die Gefahr einer "Alien-Panik" hingewiesen wurde.

Das zweifache "dann" finde ich etwas unglücklich.

"wenn wir es ihnen erklären" halte ich ebenfalls für unglücklich formuliert. Es klingt so, als bezöge sich die Betroffenheit auf den Umstand, daß "wir" es ihnen erklären (und nicht etwa jemand anderes). Überhaupt erscheint mir diese Einfügung überflüssig (deshalb durchgestrichen).

Experiments (statt "Experimentes").

Ein erneuter Doppler, in diesem Fall ", der die", erschwert das Lesen. Vielleicht könntest Du diesen Satz umformulieren und dabei auch kürzer fassen.

Züchtungsergebnis (statt "Züchtungseregbnis").

Ich denke, statt "Und so wie ich diese Welt hier verstehe, wäre es sicher auch auf ng 35978 so." müßte es eigentlich heißen: "Und so, wie ich diese Welt hier verstehe, würde es sicher auch auf ng 35978 so sein." Mir persönlich gefällt allerdings weder noch. Wie wäre es beispielsweise mit: "Es sollte mich wundern, wenn es bei ng 35978 anders wäre."?

An dieser Stelle muß ich erneut unterbrechen. Ich hoffe, Du bist mir nicht böse. Sobald ich wieder etwas Zeit habe, lasse ich Dich meine Anmerkungen zum Rest des Textes wissen - sofern Du das denn überhaupt möchtest, heißt das. Falls nicht, kurze Mail genügt.

Gruß,
[ 6]visco
 

jon

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Teammitglied
Glückliches und gesundes Neues Jahr!

mir scheint der Text eher eine Idee, eher eine Inhaltsangabe als eine Erzählung zu sein. Für meinen Geschmack könntest du das ganze ausbauen. So wirkt es ein wenig unlebendig.
Es ist in der Tat nur eine Idee. Hintergrund so zu sagen. Vielleicht fällt mir auch mal eine Geschichte dazu ein, vielleicht bleibt es aber auch nur Hintergrund zu den Büchern…
 

visco

Mitglied
Hallo jon,

es täte mir leid, wenn ich Dir mit meinen Anmerkungen unbeabsichtigterweise irgendwie auf die Füße getreten sein sollte oder Dir ebenso ungewollt auf die Nerven gehe. Ich dachte nur, Du hättest den Text hier eingestellt, damit jemand etwas dazu sagt. Wahrscheinlich habe ich mich geirrt, und/oder meine Anmerkungen waren schlichtweg überflüssig.

Gruß,
[ 6]visco
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Hallo visco,
klingen meine Erwiderungen wirklich so ablehnend? Das war nicht beabsichtigt. Ich habe die Anmerkungen alle gelesen, durchdacht und dabei abgewogen, ob und – wenn ja – wie ich dies und jenes ausräumen sollte bzw. könnte. Den Versuch siehst du in der (noch mal kräftig überarbeiteten) zweiten Fassung des Textes (ich fand's blöd, noch mal mit einen Text-Post den Thread aufzublähen). Weiterarbeit daran nicht ausgeschlossen…
 



 
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