Der Versprecher

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Uve Eichler

Mitglied
Der Versprecher

Die Tagesschau vermeldet Regen,
ein Wetter, das Gemüter quält,
doch hier und da, ach welch ein Segen,
der Sprecher mal Versprecher wählt.

Verkündet, ohne es zu wissen,
ein Wort, das so doch gar nicht passt.
Gedankengänge sind verrissen,
was der Empfänger gar nicht fasst.

In der Region ein feuchtes Hoch,
bestimmt nicht zu erwarten war.
Oh! Ein Tief und dann, …was war das noch?
Von oben kommt doch die Gefahr!

So ein Quatsch, da stimmt doch etwas nicht,
war’s Feuchtigkeit, die sollte schnei’n?
Schnell die Zauberkiste an das Licht,
der Hörer soll zufrieden sein.

Das Wasser, es wird sich ergießen,
das Hoch sich schnell mal trüb verklärt.
Zur Unterbrechung - einmal niesen.
Blitzschnell ein Funke ihn durchfährt.

Aufgeregt, mit geballter Freude,
wird dann das Wetter zelebriert,
verschwomm’nes Bild, dient so als Zeuge,
verdutztes Publikum es stiert.
 

Olsen

Mitglied
Ich würde mich ja jetzt gern zu deinem Gedicht äußern, aber ehrlich gesagt: Ich versteh' es nicht ...

Liegt's vielleicht an dem (vom Wetterbericht nicht in dieser Intensität vorhergesagten) Regen, der seit heute Morgen auf unsere Region prasselt?

Wer weiß ...

Viele Grüße

Oli
 

Uve Eichler

Mitglied
Hallo Olsen,

schade, ich dachte mit dem Text alles richtig rüber zu bringen.
-Sprecher verhaspelt sich
-Überlegt, wie die Situation gerettet werden kann
-Hat Gedankensprünge in alle Richtungen
-Die richtigen Gedanken fehlen
-Zeitgewinnung durch das Niesen
-Gedankengang wird erklärt
-Er selbst redet unverständlich
-und das Publikum versteht gar nichts mehr
-totales Chaos ohne Fragen
 

Uve Eichler

Mitglied
Ich sollte meinen Beitrag verschwinden lassen, da ich zu viel Verständnis in dessen Bedeutung gesetzt habe.
Hier bin ich wohl etwas zu weit in die Theorie des Machbaren vorgestoßen.
 

Udogi-Sela

Mitglied
Vers-brecher

Hallo Uve,

nun ja, auch ich musste Dein Gedicht mehrmals lesen, um dahinter zu kommen, was Du meintest. Die Idee, über einen Tagesschausprecher zu schreiben, der sich verspricht, ist ja gar nicht so übel, aber man sollte als Leser doch nachempfinden können, was in situationskomischer Weise da vor sich ging.


Ein Sprecher „wählt“ keine Versprecher; sie passieren ihm einfach. Deswegen „verkündet“ er dieses „versprochene“ Wort auch nicht. „Gedankengänge“, bei wem? Der Sprecher „denkt“ nicht, er liest ab.
Was fasst welcher Empfänger nicht?

u.s.w.

Herzliche Grüße
Udo
 

Olsen

Mitglied
Hallo Uve,

vielen Dank für die Erklärung. Und jetzt, wo du es sagst, wird es mir auch klar.
Die Idee find ich grundsätzlich wirklich gut. Nur verlangst du m.E. dem Leser zu oft ab, zwischen den Zeilen zu lesen und zu interpretieren.

Das Gedicht einfach löschen würde ich nicht. Geh doch lieber noch mal drüber. Vielleicht gelingt es dir ja, die "Handlung" deutlicher rauszubringen.
Ich denke, da wäre mit einer treffenden Wortwahl (s. Beitrag von Udo) schon viel erreicht.

Viele Grüße

Oli
 

Uve Eichler

Mitglied
Danke für die liebe Hilfe,

ich habe momentan eine Menge zu verarbeiten und werde versuchen noch rechtzeitig die richtigen Worte zu treffen. Wenn ich es zeitlich nicht mehr auf die Reihe bekomme, so liegt es an meiner Unfähigkeit Gedanken von Gefühlen zu trennen.
Danke, dass Ihr Euch bemüht.

Liebe Grüße

Uve
 



 
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