Der Wahnsinn und seine Freunde

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Der Wahnsinn und seine Freunde
(''Verreimt'' nach einer Geschichte aus dem Internet)
Wahnsinn, Lust, Sicherheit, Unwissenheit,
Schlauheit, Wahrheit Furcht, Faulheit,Neugier,
Freude, Skepsis und Liebe spielen Verstecken.

Der Wahnsinn lädt die Freunde ein,
es wird 'ne große Party sein.
Die Lust sagt:''Woll'n wir uns verstecken,
hier gibt es viele, dunkle Ecken.''

Unwissenheit schaut zweifelnd drein.
''Was soll denn nur Verstecken sein?''
Die Schlauheit hat es schnell erklärt,
dass jeder gleich den Sinn erfährt.

O, ja, ruft man, ja, das ist schön.
Wir wollen gleich zur Sache geh'n
Doch Furcht und Faulheit, diese beiden,
die mögen die Idee nicht leiden.

Auch Wahrheit ist nicht drauf erpicht,
denn sie versteckt sich eben nicht.
Darum auch bleibt sie einfach steh'n,
dass alle Freunde sie gut seh'n.

Die anderen, die laufen los,
Wo finden sie Verstecke bloß?
Die Sicherheit im Nachbarhaus
die anderen im Garten drauß'.

Sorglosigkeit im Erdbeerbeet,
Verzweiflung vor der Mauer steht.
Die Traurigkeit, die weint jetzt nur,
kann kaum verwischen ihre Spur.

Als sie nun die Verstecke wählen,
da fängt der Wahnsinn an zu zählen.
Bis Hundert zählt er und tut juchen:
''Jetzt werde ich euch alle suchen.''

Die Freude ist ganz irritiert,
als Wahnsinn sie bald aufgespürt.
Sie war in dem Versteck nicht sicher,
Man hörte deutlich ihr Gekicher.

Die Neugier sich nicht gut versteckt.
Der Wahnsinn ruft:'' Bist schon entdeckt.''
So fand er alle mit der Zeit,
sogar die große Sicherheit.

Doch unter Trubel und Geschiebe
ruft Skepis laut:'' Wo ist die Liebe?''
Nun suchen sie auf allen Bäumen,
unter Steinen, auch in Räumen.

Der Wahnsinn sucht im dorn'gen Busch
mit einem Stock, doch das ist Pfusch,
weil er nun sticht, es ist ein Graus,
der Liebe beide Augen aus.

''Verzeih mir'', spricht er zu der Liebe,
''Verdient hätt' ich jetzt tausend Hiebe.
Ich werde dir zur Seite steh'n,
für dich mit meinen Augen seh'n.''

So sieht man immer, liebe Leut'
Die Lieb' mit Wahnsinn an der Seit'.
 

Leise Wege

Mitglied
Klasse!
ein paar Anmerkungen hab ich doch noch:

Die Schlauheit hat es schnell erklärt,
dass jeder gleich den Sinn erfährt.
so dass müsste es eigentlich heißen,
ohne es wirkt es wie schlechtes Deutsch
nochmal gucken, damits dann wieder in die Takte passt.

Darum auch bleibt sie einfach steh'n,
dass alle Freunde sie gut seh'n.
der gleiche Fall:
damit die Freunde..

Bis Hundert zählt er und tut juchen:
“Jetzt werde ich euch alle suchen.“
bitte nicht tut, das "tut" fast weh

Die Neugier sich nicht gut versteckt.
Der Wahnsinn ruft:“ Bist schon entdeckt.“
Wozu verdrehen? Die Neugier ist nicht gut versteckt.

evtl. würde ich noch auf die letzten beiden Zeilen verzichten.
Sind reine Wiederholung der vorherigen Beiden.

Lg Moni
 
Der Wahnsinn und seine Freunde
(''Verreimt'' nach einer Geschichte aus dem Internet)
Wahnsinn, Lust, Sicherheit, Unwissenheit,
Schlauheit, Wahrheit Furcht, Faulheit,Neugier,
Freude, Skepsis und Liebe spielen Verstecken.

Der Wahnsinn lädt die Freunde ein,
es wird 'ne große Party sein.
Die Lust sagt:''Woll'n wir uns verstecken,
hier gibt es viele, dunkle Ecken.''

Unwissenheit schaut zweifelnd drein.
''Was soll denn nur Verstecken sein?''
Die Schlauheit hat es schnell erklärt,
dass jeder gleich den Sinn erfährt.

O, ja, ruft man, ja, das ist schön.
Wir wollen gleich zur Sache geh'n
Doch Furcht und Faulheit, diese beiden,
die mögen die Idee nicht leiden.

Auch Wahrheit ist nicht drauf erpicht,
denn sie versteckt sich eben nicht.
Darum auch bleibt sie einfach steh'n,
damit die Freunde sie gut seh'n.

Die anderen, die laufen los,
Wo finden sie Verstecke bloß?
Die Sicherheit im Nachbarhaus
die anderen im Garten drauß'.

Sorglosigkeit im Erdbeerbeet,
Verzweiflung vor der Mauer steht.
Die Traurigkeit, die weint jetzt nur,
kann kaum verwischen ihre Spur.

Als sie nun die Verstecke wählen,
da fängt der Wahnsinn an zu zählen.
Bis Hundert zählt er und tut juchen:
''Jetzt werde ich euch alle suchen.''

Die Freude ist ganz irritiert,
als Wahnsinn sie bald aufgespürt.
Sie war in dem Versteck nicht sicher,
Man hörte deutlich ihr Gekicher.

Die Neugier sich nicht gut versteckt.
Der Wahnsinn ruft:'' Bist schon entdeckt.''
So fand er alle mit der Zeit,
sogar die große Sicherheit.

Doch unter Trubel und Geschiebe
ruft Skepis laut:'' Wo ist die Liebe?''
Nun suchen sie auf allen Bäumen,
unter Steinen, auch in Räumen.

Der Wahnsinn sucht im dorn'gen Busch
mit einem Stock, doch das ist Pfusch,
weil er nun sticht, es ist ein Graus,
der Liebe beide Augen aus.

''Verzeih mir'', spricht er zu der Liebe,
''Verdient hätt' ich jetzt tausend Hiebe.
Ich werde dir zur Seite steh'n,
für dich mit meinen Augen seh'n.''

So sieht man immer, liebe Leut'
Die Lieb' mit Wahnsinn an der Seit'.
 
Hallo Leise Wege,
danke für das Lesen, doch kann ich mich deiner Meinung nicht ganz anschließen.
Ich meine, dass ''dass'' nicht immer durch ''damit'' ersetzt werden muss. Lediglich bei der Wahrheit. Sie stellt sich ja wirklich dahin, damit man sie sehen soll. Da hast du Recht.
''Tut'' hast du beanstandet. Glaube mir im ''wirklichen Leben'' würde ich nichts mit ''tu'' umschreiben. Hier unterstreicht es ja den kindlichen Spieltrieb. So sehe ich das jedenfalls.
Die letzten Zeilen möchte ich doch stehen lassen. Es ist so nach dem Motto:Die Moral von der Geschicht'.

Viele Grüße,
Marie-Luise
 

mitis

Mitglied
ich hab es uneingeschränkt sehr gern gelesen, eine spannende, lustige und rhythmisch flüssige "geschichte" mit einem kleinen humoristisch-philosophischen touch am ende! die liebe und der wahnsinn, was für ein paar!!! ;)
super, gratuliere!
lg mitis
 

dissidentin

Mitglied
Die Geschichte habe ich erst vor kurzem in einer Sendung gebracht, hatte sie auch leicht ausgeschmückt. Find sie so gereimt super, hätt ich sie so gefunden, hätt ich das vorgezogen. So ein Mist...
 
Guten Morgen dissidentin,
für meinen Theaterkreis habe ich schon einige Texte geschrieben, doch meistens in der Art eines Bänkelgesanges -passend zu einem Theaterstück-.
Ich habe versucht, den Text dieses Gedichtes im Rap-Rhytmus zu lesen. Ich bin zwar nicht so firm in dieser Musik, doch ich glaube, es würde gehen.
Ich werde mal eine meiner jungen Theaterfreundinnen damit konfrontieren. Vielleicht hat man ja Lust zu rappen.
Ich danke dir für deinen Kommentar.
Viele Grüße
Marie-Luise
 

dissidentin

Mitglied
Unter dem Rap-Gesichtspunkt hab ichs noch gar nicht betrachtet...

Hab es aber gerade probiert, ich schätze, dafür sind die Zeilenlängen nicht so ganz geeignet oder ich nicht geübt genug. In Acapella wäre es aber sicher möglich. Klänge ohnehin besser, weil man von der Betonung her nicht so vom Beat abhängig ist.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

es kommt eher selten vor, dass man hier auch einmal eine Ballade findet. Locker und leicht werden hier philosophische Gedanken verpackt. Mir gefällt es.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 



 
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