Der Wassermann
In alten Zeiten, am richtigen Platz, saß ein Wassermann in der Mitte seines Reiches. Das Wasser floss und murmelte die Botschaften. Nixlein lagen auf den Steinen, vom Bach gekühlt. Sie spielten und sprachen mit den Tieren und Pflanzen. Feen tanzten hoch in den Himmeln und verteilten so die Wasser, wie sie gebraucht wurden. So waren Alle, die Geister der Elemente, jeder Stein, jede Pflanze und sämtliches Getier miteinander verbunden und es konnte immer das Notwendige getan werden. Alles was strahlte und lebte wurde vom Wassermann erfühlt, wie Musik flossen seine Gedanken weiter und alle waren von ihrer Aufgabe erfüllt.
Der Wassermann hockte auf seinem Stein, den er nie zuvor verlassen hatte. Von der Schönheit seines mit Moos überwachsenen Thrones angezogen überkam mich eine Traurigkeit, und hieß mich setzen. Der Vorhang fiel von meinen Augen und regenbogengleich baute sich seine Welt vor mir auf. Er war der Erste, den ich erkannte und in der Stille dieses Augenblicks sah ich sein Gesicht.
Die ganze Geschichte dieses Ortes zog an mir vorüber:
„Alle waren von ihrer Aufgabe erfüllt. Auch die ersten Menschen, die nach langer Zeit sein Reich der Schönheit durchschritten. Sie sprachen miteinander und teilten dabei ihr Wissen. Er wurde respektiert, denn von unschätzbarem Wert sind die Informationen seines Volkes. Gesundheit und Glück war denen zuteil, die dem Rat des Wassermannes folgten.
Doch es kamen immer mehr. Wissen war ihnen nicht genug. Erze im Stein verborgen, verhärteten die Sinne. Der Kampf begann. Der Fels gebrochen, die ersten Verbindungen zerstört. Schienen gelegt, Wasser gestaut und umgeleitet. Was in tausenden Jahren erschaffen, wurde ersatzlos gestrichen.
Der Wassermann, der gewohnt war zu dirigieren, verarmte durch solche Grobheiten an Wissen, und wurde ob seiner Gestalt verlacht. Sein Volk gedemütigt, geschlagen. Zorn stieg in ihm auf, als die Wasser sanken, die Ufer austrockneten. Er sah seine Nixen, an Steine gebunden, in der Sonne schmachten. Einsam. Er kämpfte, sprach Mut, gab sein Bestes. Doch die Botschaften wurden immer weniger. Neue Verbindungen hielten zu kurz und ohne zu wissen, was um ihn vorging, konnte er seine Aufgabe nicht mehr erfüllen. Nach langer Zeit, der Zorn wich der Traurigkeit, beschloss er zu warten. Und er wartete, lange.“
Ich war der Erste, den er erkannte und in der Stille dieses Augenblickes sah er mein Gesicht.
Die ganze Geschichte der Menschen zog an ihm vorüber:
„Ihre Träume, ihre Kämpfe gegen alles und jeden auf dieser Welt. Unsere Einsamkeit und die Bewusstheit meiner Schuld.“
Der Schmerz schien uns zu verbinden, doch dann durchflutete Fröhlichkeit das neu besiegelte Bündnis.
„Komm mit mir, “ sagte ich “lass dich durch dein Reich tragen.“
„Wenn ich von dir gehe, wirst du es wissen.“ schien er meine Gedanken zu erraten.
Wissend:“ Der neue Morgen hat begonnen!“ gingen wir den Weg zusammen.
Stumm, gleichwertig, jeder sich gebend.
Sommer 1999, h.c.K
In alten Zeiten, am richtigen Platz, saß ein Wassermann in der Mitte seines Reiches. Das Wasser floss und murmelte die Botschaften. Nixlein lagen auf den Steinen, vom Bach gekühlt. Sie spielten und sprachen mit den Tieren und Pflanzen. Feen tanzten hoch in den Himmeln und verteilten so die Wasser, wie sie gebraucht wurden. So waren Alle, die Geister der Elemente, jeder Stein, jede Pflanze und sämtliches Getier miteinander verbunden und es konnte immer das Notwendige getan werden. Alles was strahlte und lebte wurde vom Wassermann erfühlt, wie Musik flossen seine Gedanken weiter und alle waren von ihrer Aufgabe erfüllt.
Der Wassermann hockte auf seinem Stein, den er nie zuvor verlassen hatte. Von der Schönheit seines mit Moos überwachsenen Thrones angezogen überkam mich eine Traurigkeit, und hieß mich setzen. Der Vorhang fiel von meinen Augen und regenbogengleich baute sich seine Welt vor mir auf. Er war der Erste, den ich erkannte und in der Stille dieses Augenblicks sah ich sein Gesicht.
Die ganze Geschichte dieses Ortes zog an mir vorüber:
„Alle waren von ihrer Aufgabe erfüllt. Auch die ersten Menschen, die nach langer Zeit sein Reich der Schönheit durchschritten. Sie sprachen miteinander und teilten dabei ihr Wissen. Er wurde respektiert, denn von unschätzbarem Wert sind die Informationen seines Volkes. Gesundheit und Glück war denen zuteil, die dem Rat des Wassermannes folgten.
Doch es kamen immer mehr. Wissen war ihnen nicht genug. Erze im Stein verborgen, verhärteten die Sinne. Der Kampf begann. Der Fels gebrochen, die ersten Verbindungen zerstört. Schienen gelegt, Wasser gestaut und umgeleitet. Was in tausenden Jahren erschaffen, wurde ersatzlos gestrichen.
Der Wassermann, der gewohnt war zu dirigieren, verarmte durch solche Grobheiten an Wissen, und wurde ob seiner Gestalt verlacht. Sein Volk gedemütigt, geschlagen. Zorn stieg in ihm auf, als die Wasser sanken, die Ufer austrockneten. Er sah seine Nixen, an Steine gebunden, in der Sonne schmachten. Einsam. Er kämpfte, sprach Mut, gab sein Bestes. Doch die Botschaften wurden immer weniger. Neue Verbindungen hielten zu kurz und ohne zu wissen, was um ihn vorging, konnte er seine Aufgabe nicht mehr erfüllen. Nach langer Zeit, der Zorn wich der Traurigkeit, beschloss er zu warten. Und er wartete, lange.“
Ich war der Erste, den er erkannte und in der Stille dieses Augenblickes sah er mein Gesicht.
Die ganze Geschichte der Menschen zog an ihm vorüber:
„Ihre Träume, ihre Kämpfe gegen alles und jeden auf dieser Welt. Unsere Einsamkeit und die Bewusstheit meiner Schuld.“
Der Schmerz schien uns zu verbinden, doch dann durchflutete Fröhlichkeit das neu besiegelte Bündnis.
„Komm mit mir, “ sagte ich “lass dich durch dein Reich tragen.“
„Wenn ich von dir gehe, wirst du es wissen.“ schien er meine Gedanken zu erraten.
Wissend:“ Der neue Morgen hat begonnen!“ gingen wir den Weg zusammen.
Stumm, gleichwertig, jeder sich gebend.
Sommer 1999, h.c.K