Der Wind weht die Samen

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Olinn

Mitglied
Zu spät erfinde ich die Farbenklänge,
in deine Wangen eingemalt - mein Ich.
Der Lakensee entfloh ins Luftgemenge,
Rivierablau ertrank in deinem Dich.

Es stürzen Vögel gegen unsre Scheiben
zwei Blättern gleich, dem Atemzug entweht.
Wer wollte schon das Flutenmeer gern meiden,
es weiß der Sand, fürs Schwimmen wars zu spät.

Zu spät erhallt mein Wort aus einer Welle,
die mich auf deine Schultern warf und trug.
Wer dachte damals an die Blütenquelle,
ersticktes Lachen klirrt mit einem Krug.

Du meinst, dem Sonnenwind bist du nichts schuldig,
er bleichte Salz, verdorrt und nichts entsteht.
Die gelben Samen keimen sehr geduldig,
nur manchmal ists fürs Pflücken viel zu spät.
 

Olinn

Mitglied
Spontan denke ich,
es ist schade, wenn mein Gedicht gar nicht wahrgenommen wird.
Viele Grüße, Susanne
 

Joh

Mitglied
Doch es wird (Lach), aber es ist nicht einfach zu verstehen, ich muß die Bilder erst entwirren.

ein Gruß an Dich, Johanna
 

Duisburger

Mitglied
Es wurde 41 mal gelesen.
Die Wahrnehmung ist wohl da, es fehlt jedoch die Resonanz.
So sei es denn.

Methapern sind ein Gutes in der Lyrik, jedoch wie vieles, was im Übermaß vorhanden, vekehrt es sich in Gegenteil. Will sagen, die Bilderflut erschlägt mich als Leser.
Was mich aber am meisten gramt ist der Zwang zum Reim, dem hier so vieles und auch Gutes geopfert wurde, der dem Werk die Leichtigkeit nimmt, die mich als Leser vereinnahmen könnte. So aber scheinen die Verse gequält, wobei ich das Formale, die Regeln gar nicht anführen möchte. Das können andere besser.

Weiterhin kann ich dem Werk nicht folgen, was willst du mir als Leser sagen?
Zu spät erfinde ich die Farbenklänge,
in deine Wangen eingemalt - mein Ich.
Schon jener hier lässt mich stocken. Wie meinen?
Jede Zeile für sich kann so stehen, aber hier im Verbund, als Folge? So ergeht es mir auch weiter in den Versen. Und auch hier vermute ich: Der Zwang zum Reim vernebelt all das, was du eingentlich an den Leser bringen wolltest.
Es stürzen Vögel gegen unsre Scheiben
zwei Blättern gleich, dem Atemzug entweht.
Da habe ich schon Gewichtsprobleme, denn das Blatt trifft wohl die Scheibe, das aber war es denn auch. Der Vogel jedoch dürfe anders wirken, lauter, blutiger, ggf. zerstört er das Glas, was das Blatt nie vermag.

Ich denke, du verstehst, wo ich das Problem mit deinem Werk sehe.
Nicht alles, was wohl tönt, ist auch letztlich gut.

lh
Duisburger
 

Olinn

Mitglied
Hallo Johanna,
ich danke Dir für Deine Rückmeldung.
Bilder wirken, man muß sie nicht alle mit dem Verstand erfassen.
Schönen Gruß, Susanne


Hallo Duisburger!

Kritik zu erfahren, konstruktive Kritik ist immer eine Chance!
Auf solche Kritik kann und will ich nicht auf der strukturellen Ebene kontern.
Möchte allerdings hier klarstellen, dass es verschiedene Sichtweisen gibt, die für sich genommen eine Berechtigung haben. Meine Art zu schreiben entspringt aus meiner Erfahrung, aus meiner Sinnlichkeit und muss nicht zwangsläufig anderen gefallen. Es gibt Menschen, die mögen sie, es gibt andere die mögen sie nicht. So ist das nun mal. Nur verallgemeinert etwas als schlecht hinzustellen ist arrogant, intolerant und sehr einfarbig.

Ich möchte mit meinen Gedichten berühren, auf der emotionalen Ebene. Die Bildersprache wohnt und lebt in tiefen Schichten zu denen vielleicht nicht jeder Zugang haben möchte.

Ich bin hier neu und stelle bewusst bestimmte Gedichte hier rein, um Eure Resonanz erfahren zu können. Die wenigsten Gedichte von mir sind übrigens gereimt und unterliegen gewiss keinem Zwang!

Danke für Deine aktive Wahrnehmung!
Susanne
 

mori

Mitglied
Hallo Susanne,

ich habe es gerade erst entdeckt !

Will ich deinen Text komplett entschlüsseln ?Warum ?
Du liebst die Lyrik, das erkennt man mit jedem Wort.
So intuitiv wie du schreibst und deine Bilder entwirfst,
genau so intuitiv nehme ich sie auf.
Natürlich ist deine Lyrik anders- üppig und sprachgewaltig.
Aber dieses Werk reizt mich, es mehrfach zu lesen.

Die Reime stimmen (drei unreine, aber die sind legitim) und der Rhythmus fließt. Schön !Ich mag es.

Liebe Grüße

Annette
 

Duisburger

Mitglied
Nur verallgemeinert etwas als schlecht hinzustellen ist arrogant, intolerant und sehr einfarbig.
... und das tat ich wo?

Ubrigens, ich hatte zwei Stellen zitiert und kommentiert. Höflich wäre es zumindest, wenn du mir hierzu antworten würdest. Kommentare sind keine Einbahnstraße.


Oldy
(verärgert)
 

Olinn

Mitglied
Hallo Duisburger,

ich habe bisher meine Bilder nie ausführlich erklärt. Sie stehen für sich und eröffnen unterschiedliche Gefühle oder Fragen.
Dennoch möchte ich auf Deine Quoten etwas eingehen und Dir kurz schreiben, was sich hinter den Bildern verbirgt.

Das Gedicht bewegt sich zwischen Trauma, Naturbetrachtung und Erfahrungsverrarbeitung. „Zu spät“ wiederholt sich am Anfang und am Ende der Verse gehäuft (insgesamt viermal), um ein Ereignis, das bis in das Heute reicht, zu beschreiben. Dieser Rückblick ist melancholisch und gegenwärtig, so präsent wie das Ich, das in den Wangen sichtbar ist, das aus der heutigen Sicht anders reagiert hätte (zu spät erfinde ich..).

In diesem Text symbolisieren die Vögel den Freiheitsdrang und die Lebendigkeit mit Konsequenzen.
Die reale Begrenzung (Scheibe) beendet einen gemeinsamen Flug, nicht blutig oder brutal, jedoch „loslassend“, wie Blätter, die in verschieden Himmelsrichtungen verwehen. Liebe ist nicht zu halten, wie der Atem, den wir nicht anhalten können.

Dein Kommentar ist durchweg negativ, ohne sich die Mühe zu machen etwas Positives anzuerkennen.

„Will sagen, die Bilderflut erschlägt mich als Leser.
…mich gramt ist der Zwang zum Reim, So aber scheinen die Verse gequält, wobei ich das Formale, die Regeln gar nicht anführen möchte.
Nicht alles, was wohl tönt, ist auch letztlich gut.“

Welche Regeln meinst Du denn?

Gewiss wollte ich Dich nicht verärgern, mir fehlte gestern die rechte Muse. Resonanz ist für mich wichtig!
Danke Dir, Susanne
 

Olinn

Mitglied
Hallo Mori!
Ich will Dich nicht übersehen, wie könnte ich auch?
Ja, ich liebe die Lyrik sehr und mir sind manchmal die Bilder wichtiger als der Reim.
Schöne Grüße und vielen Dank, Susanne
 

Walther

Mitglied
Hi Olinn,

das war konstruktive Kritik, auf die unkonstruktiv geantwortet wurde. Das widerspricht der Eröffnung Deines ersten Kommentars zu diesem Kommentar. Ebenso nehme ich Dir auch die Versicherung des konstruktiven Kritikaufnehmens nicht so ganz ab, die Dein vorstehender Beitrag versichern will.

Hier ist m.E. viel Bemühen und wenig Vermögen des verständlichen Ausdrucks, viel Wortaufwand für wenig Ergebnis zu lesen. Wortverschwurbelungen, deren Sinn sich nicht so recht erschließt, Bildverwurstelungen, deren Grinterhund nicht klar wird, hören sich zwar imposant an, aber dann? Immerhin reimen sich die Verse und paßt das Metrum, aber sind die Strophen Lyrik?

Hier besteht zwar insofern eine Basis, weil wenigstens das Metrum stimmt. Das ist schon einmal ein gutes Stück des Wegs. Nur angekommen beim rechten Dichten bist Du als Autor damit noch lange nicht.

Du wolltest wissen, wo Du stehst. Die Antwort, die Du Dir vorgestellt hast, scheinst Du nicht erhalten zu haben: Kein achtungsvolles Erstaunen, kein Ausschütten vollen Lobes, kein Beifall sondersgleichen: Wasser statt Wein war es.

Anderseits ist die Antwort ehrlich. Und das hilft am Ende dem, der besser werden will, mehr als jede falsche Lobhudelei. Nimm die Hinweise als Chance, aus ihnen zu lernen. Und arbeite an Deinen Texten. Dann hast am Ende Du sogar den Gewinn der ganzen Übung.

Gruß und wieder Off

W.
 

mori

Mitglied
Sach mal, Walther,

was hältste denn zum Beispiel von Celan ?
Den magste doch sicher auch nicht ? Hat der nicht mal
von "Schwarzer Milch " geschrieben ? Is ja auch Blödsinn-
sowas gibts ja gar nicht, gelle ?

Ich bin jetzt auch deiner Meinung:
Lass uns weiter auf vertrauten Pfaden wandeln. Da kann man ja nix falsch machen. Lass uns eine schlichte Sprache wählen und Inhalte, die einfach jeder versteht (die BILD-Zeitung hat ja schließlich auch eine Millionenauflage)! Hauptsache es reimt sich schön. Denn das ist die einzig wahre Lyrik.Und man bleibt unter sich. Gute neue Lyriker haben in diesem Forum nichts verloren.
Lassen wir sie doch schon gleich am Anfang über die Klinge springen- damit sie wissen , wo es lang geht !

Grüße
Annette
 

Duisburger

Mitglied
Lassen wir sie doch schon gleich am Anfang über die Klinge springen- damit sie wissen , wo es lang geht !
Entschuldige, aber das ist vorsichtig ausgedrückt dummes Zeug, vom Celan-Vergleich ganz zu schweigen.
Ich hoffe doch sehr, du hast die Todesfuge gelesen und verstanden.
Hier ging es um nicht schlüssige Bilder, keiner spicht der Autorin ihr Talent ab. Das hat sie ganz sicher.
Ich hatte bemängelt, das hier zu viel dem Reim geopfert wurde, dass dadurch einge Bilder (Methapern) nicht mehr schlüssig an den Leser gebracht wurden. Letzteres meinte Walter und wenn du ihm deswegen an den Karren fährst, dann tust du das bei mir auch.
Ich hatte der Autorin zwei Beispiele genann, die sie leider immer nocvh nicht schlüssig "entcodet" hat. Aber ich lerne gerne dazu, halte mich nicht für unfehlbar.
Da dises Bilder für dich augenscheinlich alle schlüssig sind, kannst du mir sicher zumindest die beiden von mir gebrachten Beispiele erklären. Gerne auch per PN, wenn du das hier nicht offen machen möchtest.

Mein Bauchpinsel hat nur noch sehr wenige Borsten, die ich sparsam einsetze. Mängel zu verschweigen und der Autorin Honig ums Maul schmieren hilft in keiner weise, im Gegenteil, es schadet nur.

Wo ist eigentlich deine konstruktive Kritik zum Werk? Deine Energie wäre besser der Autorin zugekommen statt den Kritikern. Letztere Handlungsweise finde ich daneben.

lg
Duisburger
 

Duisburger

Mitglied
Hallo Olinn,

danke für deine ausfühliche Antwort. Ich kenne nun deine Intention, kann sie aber immer noch nicht in deinen Bilder finden. Deine Erklärungen sind zumindest für mich nicht schlüssig. Müssen sie aber auch nicht, denn das ist nur meine Sicht der Dinge und die muss nicht unbedingt richtig sein.

Dein Kommentar ist durchweg negativ, ohne sich die Mühe zu machen etwas Positives anzuerkennen.
Nur weil ich etwas nicht hinschreibe, heisst das nicht, das ich nichts positives in deinem Werk finde. Da ist sogar eine Menge.
Allerdings finde ich es befremdlich, wenn eine Autorin die ggf. positiven Eindrücke des Kritikers einklagt. Jeder kommentiert auf seine Weise und positives ist hier schon gesagt worden, warum sollte ich das wiederholen.

Sei es drum.
Wenn dir meine Art des Kommentierens nicht behagt, werde ich dich zukünftig nicht mehr belästigen. Ich verbiege mich nicht und bin, wie ich bin.

lg
Duisburger
 

mori

Mitglied
Hallo Duisburger,

ich möchte wiederholen, dass ich Susannes Metaphern nicht entschlüsseln muss. Einige erklären sich beim ersten Lesen.Andere beim zweiten, dritten und vierten.Einige vielleicht erst im nächsten Jahr, wenn ich mich anders für dieses Gedicht öffne. Einige Metaphern werde ich nie verstehen.Und genau das ist das Reizvolle an solch einem Text. Ich werde ihn immer wieder lesen.
Konstruktive Kritik kann ich dir nicht liefern.Handwerkliches ist an diesem Text nicht zu bemängeln. Inhaltlich- s.o..

Und nein- die Todesfuge habe ich in einigen Passagen nicht verstanden. Deshalb werde ich sie auch immer mal wieder lesen.Celan würde sich vermutlich darüber freuen.

Wem fahre ich denn hier " an die Karre" ? War ich nicht freundlich genug ?
Weißt du, was mich hier wirklich nervt ? Diese kategorische Meinungsmache in rüdem Ton.Texte, die mir nicht gefallen,weil sie nur nicht in mein Verständnis passen, kommentiere ich nicht.Ganz einfach.

Grüße
Annette
 
S

Spaetschreiber

Gast
Bilder

Kann nicht ein Gedicht auch ein wenig wirr sein? Kann es nicht auch den Leser ein wenig überfordern? Kann nicht ein Gedicht sein wie: “Erdbeeren essen?“, kann es nicht sein, dass es nur in diesem einen Moment gute Stimmung verbreitet, nichts verlangt und ganz allein für sich steht, wie ein einsamer Maler an weiten Stränden? Kann es nicht sein, dass Unverstandenes, Unvollkommenes auch seinen Reiz hat? Kann man nicht einfach nur sein eigenes Gefühl bewerten? Mir macht das Lesen jedenfalls Spaß und ich will mir mein gutes Gefühl nicht mit irgendwelchen analytischen Kommentaren meinerseits kaputt machen. Da bin ich ein Egoist. Fertig.
Ich denke, von dieser Autorin (die ich gleich einmal herzlich grüße), kommen noch viele „Gänsehautgedichte“. Willkommen in der Lupe.
Tom
 

Walther

Mitglied
Hallo Mori,

das ist wieder das typische Dünnbrettgeschwadroniere, das ich inzwischen bis oben satt habe. Diese hinkenden Vergleiche, einen Meister wie Celan für die Begründung des eigenen Unvermögens herhalten zu lassen, ohne ihn überhaupt verstanden noch sein Werk beim Zitieren in dem historischen Kontext zu setzen, den es gehörte.

Es zeugt - leider - von geradezu unglaublicher Überheblichkeit, zum Einen dem Anderen zu unterstellen, er kennte die Todesfuge nicht. Zum Anderen: Sich derart in der Etage zu vergreifen, beweist eine Art von Respektlosigkeit gegenüber denen, die es können, daß ich fast wieder einmal einen Atemstillstand bekommen habe.

Ich weiß nicht, was Dich dazu getrieben hat, einer freundschaftlich deutlichen Textkritik diesen persönlichen Touch zu geben, jedenfalls sind Deine Einträge hier einfach jenseitig. Eigentlich ist es mir zu bunt, mit Menschen wie Dir meine Zeit zu verschwenden. Mir jedoch zu unterstellen, ich hätte keinen Plan und wüßte nicht, was und warum ich das schreibe, was ich schreibe, schlägt dem Faß die Krone ins Gesicht. Daher auch die klare und deutliche Richtigstellung.

Aus diesem Text wird durch Gefallensbekundungen, lieber Spätschreiber, auch nichts. Mir läuft inzwischen bei dieser Art von Sprachungetümen nur der kalte Schauer den Rücken hinunter, mehr nicht. Man kann sein Unvermögen, die Welt verständlich und sinnvoll zu beschreiben, sehr gut hinter bedeutungsschwanger klingenden Sprachblähungen verbergen. Das ist hier in wenigstens formal ordentlicher Weise geschehen. Gerade das Letztere läßt Raum für die Hoffnung, daß aus diesem Talent eventuell etwas werden könnte, wenn es zuhörte.

Wenn es allerdings nicht zuhört - und falschen Einflüsterungen folgt -, dann wird nichts draus, hier nicht und anderswo auch nicht.

Nichts für ungut, aber genau so sehe ich das. Und da bei der Kritik nur die klare Ansprache ankommt, sage ich das auch genau so. Damit der Interpretationsspielraum gerade groß genug bleibt, um keine wirklich falschen Schlüsse ziehen zu können.

Übrigens: Ich wurde damals in der Lupe gerade so empfangen. Mir hat es nicht geschadet. Im Gegenteil, ich bin dankbar dafür, daß mir rechtzeitig, ehrlich und deutlich die Meinung gegeigt wurde.

Bester Gruß W.
 

mori

Mitglied
Lieber Walther,

wem habe ich wann und wo unterstellt, die "Todesfuge" nicht zu kennen ? Ich habe sogar brav zugegeben, einige Passagen nicht zu verstehen- obwohl unendlich viele Interpretationsversuche im Netz zu finden sind.
Ansonsten bin ich erstaunt, was du alles in mein Posting hinein interpretierst.Die gleiche Phantasie könntest du auch bei der Deutung "bedeutungsschwangerer Sprachungetüme" an den Tag legen.

Walther, ich habe es ja verstanden, dass du diese Art Lyrik einfach nicht magst. Aber bitte, laß doch andere sich daran erfreuen.Wo ist dein Problem ? Schweigen wäre doch auch mal eine Alternative. Ich würde mich nie an eines deiner Sonette vergreifen- da bist du mir technisch überlegen .Die überlasse ich lieber denen, die etwas davon verstehen und die diese Lyrikform mögen.
....und dass du an einem "Atemstillstand" zu Grunde gehst, müssen wir wohl alle nicht befürchten.

Grüße Annette,

die weder die Zeit noch Lust hat, weiter über geschmackliche Vorlieben zu streiten.
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Olinn,

hermetische Lyrik nennt man das, was Du uns hier offerierst. Als ich noch sehr jung war, habe ich mich dieser Form auch bedient, nicht so sehr, weil ich daran Gefallen fand, sondern, weil ich zu feige war, die Dinge direkt auszusprechen.

Du wirst Deine eigenen Gründe haben. Da mir dieser Stil vertraut ist, habe ich keine Verständnisprobleme. Eine vertane Chance, eine Liebe, die hauptsächlich vom Lyrischen Du zurückgewiesen wurde, während das Lyrich auf die eigene Geduld setzt.

"Zu spät erhallt mein Wort aus einer Welle"

ein bißchen dick aufgetragen, findest Du nicht? Die Wortschöpfung "erhallt" sagt nun auch nichts anderes, als wenn Du das übliche Wort "erschallt" verwendet hättest. Lyrik ist immer dann schlecht, wenn sie gewollt daherkommt. Ein solcher Text sollte aus dem Herzen fließen, dann benötigt er keinerlei "Kunststückchen".

In dieser Weise könnte man den ganzen Text abklopfen und noch allerlei Schnörkel finden.

Es wird eine Weile dauern, bis Du Dich für eine schlichtere Form entscheiden kannst. Man muss seine Schöpfungsphasen durchleben und sollte da nichts überspringen, weil man sonst mit seinem Schiffchen auf einer Sandbank strandet.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Schreiben und uns Lesern noch viele Überraschungen mit Deinen Texten.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Olinn

Mitglied
Hallo Walther,
Deine Meinung und deine Empfindungen sind bei mir angekommen, nach der ich fragte. Ich hoffe nicht, dass bei dir der Eindruck entstanden ist, mir ginge es um Baupinselei, dafür gibt es andere Foren.
Offensichtlich treffen sich nicht unsere Vorstellungen über konstruktive Kritik.
Ich versuche auch die positiven Seiten eines Werkes zu bemerken, und mir liegt es nicht daran es zu automatisieren, dann bringe ich mich um die Wahrnehmung des Ganzen.
Es kann gut sein, dass die Bilder fluten und einige Wörter nicht herkömmlich sind. Das hat mich aber beim Schreiben nicht gekümmert.
Ich danke dir sehr für deine Auseinandersetzung.
Wünsche dir ein lebendiges, experimentierfreudiges Schaffen!
Schönes, Susanne

Hallo Duisburger,
ich bin verblüfft über die Auseinandersetzung auf dieser Seite.
Der Umgang hier befremdet mich, gebe ich ehrlich zu. Wenn ich etwas einklage, dann ein Mindestmaß an Toleranz und einen normalen freundlichen Umgang. Nun weiß ich, wie mein Gedicht ankommen kann. Die Geschmäcker sind verschieden.
Du sagst: „….ich verbiege mich nicht, und bin, wie ich bin!“
Das sollten wir beide doch nicht!
Nichts für ungut,
du bist bei mir willkommen,
Susanne

Hallo Spaetschreiber,
danke dir für den Willkommensgruß.
Ich freue mich, wenn dir das Lesen auch Spaß gemacht hat und ich schmunzle über deinen Egoismus.
Ja, ein Gedicht darf wirr sein, es darf überfordern, es darf eine Momentaufnahme sein, Unvollkommenes darf seinen Platz haben, wir sind Menschen mit Ecken und Kanten, Sehnsüchten, Träumen und Fantasien usw.
Du hast lebendig gespürt…..es geht um die Gänsehaut!
Schönes, Susanne


Ach Vera-Lena!
Du sagst eigentlich: die hermetische, kryptische, symbolhafte, expressionistische Lyrik ist feige.
So also: Celan, Domin, Stramm, Mallarmé, Trakl, Rimbau usw
Und Brecht, Fried, Grass usw. sind mutig?
Meinst du nicht auch, dass gerade wir Schreiben aufhören sollten zu be(ab)werten?

Dein Verständnis für mein Gedicht ist interessant, dennoch alleine deines!
Es muss heißen: erhallt!
Ich finde, mein Gedicht in seiner Art und Weise hat seine Berechtigung.
Ich bin der Überzeugung, dass es sich lesen lässt, ohne Perfektion anstreben zu wollen.
Danke Dir für deine Wünsche,
Susanne
 



 
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