Der breite Strom

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Vera-Lena

Mitglied
Der breite Strom

Es birgt der Fluss auch jetzt noch das Geriesel,
der Quelle, die ihm Ursprung war,
und trägt es bei sich über Sand und Kiesel
auch später, wenn er nicht mehr allzu klar,
muss allerlei Gerät mit Wucht umfließen,
wird aufgehalten von den hohen Wehren,
muss manch Versunkenes voll Huld umschließen;
je näher er der Mündung, wird sich’s mehren.

Doch hört er immer noch dies erste Tönen,
den Klang, als kraftvoll er den Fels verließ,
es muss fortfließend ihn versöhnen,
mit Unbill, die der nächste Tag verhieß.

So gehn die Menschen gern an seine Ufer
und lassen die Gedanken gestrig sein,
beschwichtigen der Sorge düstre Rufer
und geben sie dem Fluss erlöst anheim.
 

george

Mitglied
Mir ist mal wieder nicht klar, warum ein anonymer Vor-Bewerter schlecht gewertet hat (ich ahne allerdings langsam, um wen es sich handelt...).
Schade eigentlich, denn mich hätte interessiert, was diesem Text fehlt!? Mir fehlt nichts, ich finde ihn gut. Und so werte ich.
 

Vera-Lena

Mitglied
Beurteilung

Lieber george,

das freut mich wirklich sehr, daß Du den Text gut findest. Man kann auch versehentlich auf einen anderen "Knopf" drücken, als man eigentlich wollte, und das kann man dann leider selbst nicht mehr rückgängig machen. Soetwas ist mir auch schon passiert.

Ich wünsche Dir einen schönen, unbesorgten Abend. Schmeiß alles Negative in einen Fluß.

Ganz liebe Grüße Vera-Lena
 

george

Mitglied
Liebe Vera-Lena,
es kann schon sein, dass man daneben greift. Könnte es sein, dass der eine oder andere so viel Langeweile hat, dass er immer auf den gleichen Knopf hämmert? Ich erwarte keine Antwort von Dir auf diese Frage...
In den Fluss werf' ich das Negative nicht. Es muss erst durch die Kläranlage...
:)))
Liebe Grüsse
 
K

Klopfstock

Gast
Liebe Vera-Lena,
ich für mich sehe in diesem Gedicht den Fluß des Lebens.
Die Quelle wäre für mich die Kindheit -"als kraftvoll er
den Fels verließ" - die Kindheit ist ja kraftvoll, unverbraucht. Je mehr man sich davon entfernt, desto mehr
Dinge begegnen einem die man bewältigen muß, "umfließen".
"Muß manch Versunkenes voll Huld umschließen, je näher er
der Mündung wird sich's mehren". Man muß vieles im Leben
vor dem Vergessen retten. Je mehr es dem Ende zu geht, desto
mehr Dinge gibt es, die man in Erinnerung behalten muß und
will. Die Erinnerung an die Kindheit hilft manchmal mit
den Widrigkeiten des Lebens umzugehen "den Klang, als kraftvoll er den Fels verließ"....
Wahrscheinlich hast Du aber was anderes dabei gedacht -
meine Gedanken wären denke ich auch eine Möglichkeit.
Auf jeden Fall finde ich Dein Gedicht wieder einmal
voll gelungen, wie auch immer man es betrachtet.

Sende Dir ganz liebe Grüße
 
K

Klopfstock

Gast
Bin noch einmal da - will nur ganz kurz hinzufügen,
daß wenn sich meine Kommentare in der letzten Zeit
vielleicht etwas hektisch lesen, liegt das immer noch daran,
daß ich in Dauer-Eile bin, weil ich nicht rausgeworfen werden möchte. Kann sein, daß ich dann hier und dort ein paar Fehler mache. Habe mich schon nach einem anderen
Anbieter umgesehen, nur das dauert. Also, ich bin immer
unter Zeitdruck, auch wenn ich eigene Gedichte absende.
Es macht keinen Spaß, alles mehrmals, und sinnlos zu
schreiben.
So daß war's, nochmals liebe Grüße
 

Vera-Lena

Mitglied
Kindheit

Liebe Klopfstock,

herzlichen Dank für Deine Antwort und Deinen Kommentar! Ja, ich sehe es so wie Du, die Kindheit kann, wenn sie "gut gelaufen" ist eine Ausrüstung unverlierbar für das ganze Leben sein. Als ich den Text fertig hatte, sah ich aber, daß die letzte Srophe auch noch eine weiterführende Deutung zuläßt. Ich will es aber jetzt noch nicht verraten. Ich poste es aber bestimmt noch.
Es tut mir leid für Dich, daß Dein Ärger mit dem Anbieter immer noch andauert. Ich wünsche Dir eine rasche Lösung des Problems.

Liebe Klopfstock einen angenehmen Abend wünsche ich Dir.
Ganz liebe Grüße
Vera-Lena
 

Schakim

Mitglied
Stimmung am Fluss

Hallo, guten Morgen, Vera-Lena!


So mancher steht an einem Fluss,
Lauscht gerührt dem Rauschen -
Die Stimmung bereitet ihm Genuss,
Gibt ihm so manchen lieben Kuss -
Er will sie nicht eintauschen...


Liebe Grüsse!
Schaki
 
S

Stoffel

Gast
Guten Morgen,

Flüsse haben etwas Besonderes an sich...:)
Mir gefällt das Gedicht auch, bietet mir eine Stimmung und liest sich locker.

Schönen Tag allen
lG
Stoffel
 

Vera-Lena

Mitglied
Gruß

Hallo, lieber Schakim,

danke für Deine lyrische Antwort und Deinen morgendlichen Gruß. Küsse liegen doch auch sonst in der Luft, nicht nur am Wasser,oder?

Einen wunderschönen Tag wünsche ich Dir.
Ganz liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Stimmung

Liebe Stoffel,

danke für Deinen positiven Kommentar. Freut mich, daß ich Dich in eine schöne Stimmung hineinzaubern konnte.

Dir auch einen schönen Tag!
Liebe Grüße Vera-Lena
 
H

Holger

Gast
Liebe Vera-Lena,

Okay, zum philosophisch sachlichen Hintergrund brauch ich keine Wasser mehr in diesen an sich gelungenen Fluss zu kippen. Dennoch bleibe ich an folgender Passage hängen:

Doch hört er immer noch dies erste Tönen,
den Klang, als kraftvoll er den Fels verließ,
es muss fortfließend ihn versöhnen,
mit Unbill, die der nächste Tag verhieß.


Ich reibe mich hier an der Zeitform.
Mal gegenwart, mal Vergangenheit.

Doch hört er immer noch dies erste Tönen,
den Klang
... ist Gegenwart
als kraftvoll er den Fels verließ,
.... ist eine "angehängte" Vergangenheit
es muss fortfließend ihn versöhnen,
mit Unbill,
... ist wieder Gegenwart
Und dann für den nächsten Tag die Verheissung, die schon war.

Kann auch sein, dass es stimmt und ich hab jetzt nen Klops im Kopf.

Liebe Grüße
Holger
 

Vera-Lena

Mitglied
verhieß

Lieber Holger,

diese Stelle habe ich mir auch lange überlegt, aber da die Zeiten inhaltlich ja nebeneinander bestehen, und das so erzählt wird, daß sie immer wechseln, also daß trotz des Gegenwärtigen auch das Vergangene gelebt wird, dachte ich, daß der Text diesen gramatikalischen Zeitwechsel verkraften kann, denn er geht ja konform mit der inhaltlichen Aussage.

Danke für Deine Antwort!

Einen schönen Tag wünsche ich Dir.
Liebe Grüße Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
versprochene Antwort

Liebe Irene,

ich hatte ja noch eine Antwort versprochen. Als das Gedicht fertig war, fiel mir noch ein, daß es Menschen gibt, die so sind wie dieser breite Strom, starke Menschen, zu denen die anderen mit Ihren Problemen kommen, Menschen, die zuhören können, Menschen mit denen man im Gespräch plötzlich selbst eine Lösung sieht, Menschen, die Geheimnisse bewahren können. Also das war mir zur Interpretation noch eingefallen, vielleicht sollte man den Text aber auch wirklich nicht überinterpretieren, wozu ich schon manchmal neige.

Bei uns bezieht es sich jetzt, aber der Regen ist schon überfällig. Wir hatten schon zwei Wiesenbrände.

Dir wünsche ich noch einen wunderschönen Abend.
Liebe Grüße Vera-Lena
 



 
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