Der gefräßige Nebel

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Ikarus

Mitglied
Der gefräßige Nebel

Ein Nebel schleicht langsam aus seinem Versteck,
Bewaffnet mit Teller und Silberbesteck
Und massenhaft grauen Servietten.

Er schaut wie ein Monster, das nur Unheil bringt,
Ein Orden für jeden, dem’s glorreich gelingt,
Sich vor dem Herrn Nebel zu retten.

Was dieser zum Frühstück so alles verschlingt,
Die Bäche all’, Flüsse und Teiche austrinkt,
Vertilgt ganze Felder und Straßen.

Die Berge samt Hügel, komplett jeden Wald,
Auffuttert die Krähen, vor nichts macht er halt,
Mit diesem, nein, ist nicht zu spaßen!

Wer hat nur ein Magen so groß, sag’ mir wer?
Frisst Kühe und Schafe sogar zum Dessert
Und lässt sich nicht lumpen zu pflücken

Die reifsten Kartoffeln und Äpfel knallrot,
Ach, gebt doch dem Räuber ein Speisenverbot,
Der Trauben begehrt mit Entzücken.

Er zecht meist ein Fläschchen mit Topinambur,
Den grauen Bart streichelt, rülpst in die Natur
Und schleppt seinen Wanst in die Auen.

Dort legt er sich nieder zum nützlichen Schlaf,
Schwer liegen im Magen die Berge, manch Schaf
Querstrampelt und blökt beim Verdauen.

Die Sonne, die oben darüber gehört,
Fällt jäh aus den Wolken, derartig empört
Und hat ihn um Einhalt verpflichtet.

Der Nebel unendlich beleidigt und spuckt
Ein Brocken dem andern, was einst er verschluckt
Und ist auf der Stelle geflüchtet.
 

Schakim

Mitglied
grosser "Fresser"...

Hallo, Ikarus!

Witziger Gedankengang!


Oh weh! Oh Graus! Oh Schreck!
Der Nebel frisst ja alles weg...
Zum Glück hat er auch bald genug
Und zeigt: Es war nur Selbstbetrug...
Die Sonne scheint ihm ins Gesicht
Und er verzieht sich ins Dickicht...


VG
Schakim
 
es wundert mich, dass ein gedicht von dieser stärke hier so dezent bewertet wird,...
bin ja auch erst kurz hier,...
aber alles schmeckt ein bischen nach....
man weiß wo zu lesen hat!
 



 
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