Der letzte Blick

4,00 Stern(e) 3 Bewertungen

Rhea_Gift

Mitglied
Der letzte Blick

In meiner Welt
schwimme ich mit dem Strom
in deiner
dagegen
wir schauen uns zu
von faszinierend fremden Ufern
die Brücke einst gebaut
aus liebender Hoffnung

die Steine sind gefallen
ich sahs in deinem letzten Blick

gebrochen

dein Bild
Scherben am Boden
fügen sich selbst zusammen -
wann schwindet es
versinkt in den Wellen
der Zeit -
endgültig?

Wär die Brücke nur genauso
unzerstörbar
wie dein letzter Blick gewesen.
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo rhea,
zwei dinge die mir auffielen :
statt

In meiner Welt
schwimme ich mit dem Strom
in deiner
dagegen
wir schauen uns zu
von faszinierend fremden Ufern

In meiner Welt
schwimme ich mit dem Strom
in deiner
dagegen
schauen wir uns zu
von faszinierend fremden Ufern

durch die umstellung gewinnt das " dagegen" an inhaltlichem
wert

und statt:
Wär die Brücke nur genauso
unzerstörbar
wie dein letzter Blick gewesen.

fände ich besser:
Wär die Brücke nur genauso
unzerstörbar
wie dein letzter Blick.

das wort ist stimmhaft und lässt beim sprechen allein durch den offenen ton, eine erwartungshaltung beim leser entstehen.
" gewesen" fällt melodisch ab da, die betonung auf silbe eins oder zwei liegt und silbe drei als laut quasi sich selbst abschließt.

lg
ralf
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hi Ralf,

danke für die Ideen - aber das "dagegen" als gegen den Strom ist mir wichtig - wenn ichs umstelle, bekommt das dagegen eine andere Bedeutung, das gegen den Strom schwimmen fällt dann weg.

Und die Brücke ist am Ende zerstört - daher muss das "gewesen" sein, sonst denkt man, die Brücke stünde noch zum Teil oder so... auch wenn ich dir melodisch recht gebe... Sinn aber wichtiger...

LG, Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
Der letzte Blick

In meiner Welt
schwimme ich mit dem Strom
in deiner
dagegen
wir schauen uns zu
von faszinierend fremden Ufern
die Brücke einst gebaut
aus liebender Hoffnung

die Steine sind gefallen
ich sahs in deinem letzten Blick

gebrochen

dein Bild
Scherben am Boden
fügen sich selbst zusammen -
wann schwindet es
versinkt in den Wellen
der Zeit -
endgültig?

Wär die Brücke nur genauso
unzerstörbar gewesen

wie dein letzter Blick.
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Rhea,

schöne Bilder und ein guter Inhalt.

Vielleicht solltest du über eine andere Formatierung nachdenken? Nur mal eine spontane Idee:

Der letzte Blick

In meiner Welt
schwimme ich mit dem Strom
in deiner

dagegen

schauen wir uns
von fremden Ufern zu
die Brücke gebaut
aus liebender Hoffnung

die Steine gefallen
ich sahs in deinem Blick

gebrochen

das Bild
die Scherben am Boden
fügen sich selber zusammen
wann schwindet -
versinkt es in Wellen
der Zeit

doch unzerstörbar

wäre die Brücke gewesen
ähnelte sie deinem letzten
verzweifelten Blick
So schlösse sich der Kreis und du hättest die Folge:
Der letzte Blick
dagegen
gebrochen
doch unzerstörbar

Was meinste?
Heidrun
 
Hallo Rhea,
inhaltlich gefällt mir dein Gedicht. Allerdings habe ich das Gefühl, es wiederholt sich manches. Ich würde konsequenter beim Bild der Brücke bleiben. Schließlich sind gute menschliche Beziehungen so gut wie belastbare Brücken. Die Metapher "Bild" würde ich weglassen.
Ansonsten kann ich dem Formatierungsvorschlag von Heidrun viel abgewinnen.
Liebe Grüße
Karl
 

Rhea_Gift

Mitglied
Zum Teil gefällt mir dein Vorschlag Heidrun - das Ende ist mir aber zu langwierig. Und das Bild bleibt - ich habe ja Fluss-Brücken-Metapher, die bleibt beim Bild, das in den WELLEN verschwindet ja erhalten... und es ist eine Sache, wenn die Beziehung (Brücke) zerbricht, eine andere, wenn DANACH das Bild (Erinnerung)langsam schwindet, dass einen anfangs noch ständig verfolgt...es gibt da zwar einen Zusammenhang, aber es ist nicht das Gleiche - und daher keine Wiederholung.

LG und danke für die kritischen Auseinandersetzungen,

LG, Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
Der letzte Blick

In meiner Welt
schwimme ich mit dem Strom
in deiner

dagegen

wir schauen uns zu
von faszinierend fremden Ufern
die Brücke einst gebaut
aus liebender Hoffnung

die Steine sind gefallen
ich sahs in deinem letzten Blick

gebrochen

dein Bild
Scherben am Boden
fügen sich selbst zusammen -

wann schwindet -
versinkt es in den Wellen
der Zeit -

endgültig?

Wär die Brücke nur so
unzerstörbar
so unumstößlich sicher
gewesen

wie dein letzter Blick .
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Rhea,

nun habe auch ich noch einen Vorschlag für Dein gelungenes Gedicht hier.

Der Text könnte nach dem fragenden "endgültig?" zu Ende sein. Du hast alles schon gesagt, vor allem durch den Titel.

Das angehängte Bedauern gefällt mir nicht so gut.Man kann es auch schon vorher innerhalb des Texts wahrnehmen.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
H

Heidrun D.

Gast
Es ist immer "anstrengend", mehrere Änderungen durchzuführen ... ;)

Mir scheint es jetzt wirklich gut gelungen. Allerdings möchte ich Vera-Lena in ihrem Vorschlag heftig unterstützen.: Nach dem "Endgültig?" ist auch in meinen Augen Sinnende:

Dein letzter Blick
dagegen
gebrochen
endgültig?

Liebe Grüße
Heidrun
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hiedrun, dein Ende wäre dann tatsächlich zu sehr wiederholend - ich ändere aber das Ende noch einmal, angeregt durch vera-Lena, dnake... aber ganz weg fallen soll es nicht, ich probier mal was...
 

Rhea_Gift

Mitglied
Der letzte Blick

In meiner Welt
schwimme ich mit dem Strom
in deiner

dagegen

wir schauen uns zu
von faszinierend fremden Ufern
die Brücke einst gebaut
aus liebender Hoffnung

die Steine sind gefallen
ich sahs in deinem letzten Blick

gebrochen

dein Bild
Scherben am Boden
fügen sich selbst zusammen -

wann schwindet -
versinkt es in den Wellen
der Zeit

wann abgewendet -
gesenkt

auch mein letzter Blick

endgültig?
 



 
Oben Unten