Der rosarote Dobermann

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Butterblume

Mitglied
Endlich sind sie eingezogen
rosarot und himmelblau,
mittendrin ein weißes Sofa
und die Kissen zart in grau.

Heinrich steht ganz stolz ergriffen,
schaut verzückt auf Schrank und Wände,
Hilde jedoch seine Frau,
streckt ganz weinerlich die Hände

ihm entgegen, jammert kläglich,
flüstert, schreit und fleht ihn an:
„Was hier fehlt an Stil und Farbe,
ist ein rosa Dobermann.“

Stachelhalsband, spitze Ohren,
farblich passend zu der Wand,
würde er am Eingang sitzen,
wäre das nicht imposant?

Die Vision springt zu ihm über,
der Gedanke lässt nicht los,
doch vor seinem innern Auge
ist der Hund nicht ganz so groß.

Er sieht mehr den blauen Pudel
rundherum schön abrasiert
wie er zwischen grauen Kissen,
wunderbar das Sofa ziert.

Und sie suchen und sie fragen
nach dem farbenfrohen Hund.
Finden nirgendwo Verständnis
laufen sich die Füße wund.

Endlich werden sie dann fündig
ein Verkäufer klug und schlau,
bringt aus weißem Stein ein Hündchen
hingerissen ist die Frau.

Denn er bellt nicht, braucht kein Futter,
dieser Hund aus Porzellan,
passend dann für Schrank und Wände,
malt sie ihn gleich rosa an.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
ismirübel... :D

Hallo Butterblume

Ich bin von der Story derart hingerissen (Mensch, mir ist immer noch schlecht...), dass ich mir diesmal alle üblichen kleinen Kritteleien vollkomen spare.

LG

J.
 

Walther

Mitglied
Guten Tag in der Lupe,

ein/e echte/r Hundeliebhaberin, herzlich willkommen. Die Herzen der Tierfreunde werden Dir zufliegen. ;)

Es gibt in der Tat wenig zu bekritteln. Allein die Länge könnte noch ein wenig eingedampft werden.

Lieber Gruß W.
 

Karneol

Mitglied
Das hätte Loriot sicher nicht besser in Szene gesetzt. Freue mich richtig, mal was anders, als Kritiken zu lesen. Punkte, auch hiefür bestens, samt meinen Zuspruch zu Anthologie. Mit freundlichen Grüßen, I. - K. P.
 



 
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