Der siebte Tag

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Lingwood

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Der siebte Tag

Eines Morgens, irgendwo im Himmel,
da schrillte laut – eine Klingel.
Gott sprach zu sich: „ Wer mag das sein?
Wer immer da ist, er komme herein.“
Ein Wurm betrat bei Gott das Zimmer,
ganz bleich er war vor lauter Kummer.
Was ist mit dir du kleiner Wurm,
das du bei mir so schellst im Sturm.
„Du guter Gott, was mich bedrückt,
manche Menschen sind verrückt.
Sie suchen nach dem Schatz vom Leben,
nach dem Jetzt und nach dem hier.
Sie wollen ihren Sinn erleben,
mit Leistung, Macht von großer Gier
Durch forschen wollen sie verändern,
sie träumen von geklonten Kindern.
Perfekt sein sollen sie fürs Leben,
stark und kräftig, gesund halt eben.
Ich leb zufrieden auf der Welt,
der Mensch jedoch sich selber quält.
Durch Hass, Gewalt und Machtmissbrauch,
sein Lebenswert im Schornstein raucht.
Auch beutet er die Erde aus,
und nimmt dabei bewußt in Kauf,
daß er sich dabei selbst zerstört,
was ihn anscheinend gar nicht stört.
Der Mensch, er scheint ein armer Wurm,
sein Handeln ist’s, es bringt ihn um.
Oh Gott, wie soll das hier nur weitergehen,
werden sie dich je verstehen?
Da sprach Gott zu diesem Wurm:
Am 7 Tag werd ich erst ruhn.
 



 
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