Der worte macht

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Walther

Mitglied
Der worte macht


Nach der worte macht gegriffen & da
neben gelangt –
ohren an legen das pulsieren auf
zeichnen sei des
seismografen

Griffig ist nicht begriffen ist viel
mehr weniger als viel –
zu wenig weil laut nicht stark ist
sondern ein dahin siechen
ein schwächeln das stärke vor
macht

Ach hebst du an du kannst nicht
sehen was hörig ist –
der feder kiel das kratzen in der tinte
die schwärzt was weiß war & jung
fräulich gemach sag ich gemächlich
ist mächtiger

Doch du färbst das schwarz & weißt das schwarz &
kratzt im schwarz –
das flächige ist ober flächlich
das gesagte un säglich &
das tönen tönern

Ohn macht ist mächtiger als be
greif bar –
trag stille in dir an statt auf
zu tragen er spüre
das beben
 
O

orlando

Gast
Hallo Walther,
wieder einmal eines, das mir richtig gut gefällt, besonders von der Aussage her:

Ach hebst du an du kannst nicht
sehen was hörig ist –
Das gilt ja sozusagen in beide Richtungen. Einerseits beschreiben die Verse Kunstbesessenheit, andererseits auch die Hörigkeit des Kunstschaffenden, die Abhängigkeit von seinen Lesern oder Käufern oder Hörern. Oder meint sogar den puren Klang.

Und dann natürlich:

das flächige ist ober flächlich
das gesagte un säglich &
das tönen tönern
Das ist dir wirklich flächig-gut gelungen, mein Lieber. ;)

Gruß, orlando
 

Walther

Mitglied
hi orlando,

das spiel mit den bedeutungsebenen und gegensatzpaaren ist mir einfach so aufs papier gerutscht - und dann habe ich daran rumgefeilt. vor allem die zweite stelle, die du zitierst, brauchte eine lange zeit, um die aktuelle form zu bekommen.

schön, daß dir der text zusagt! :)

lg w.
 



 
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