Der zerbrochene Krug

Feder

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Du sagst, du willst uns beide retten.
Doch dann gießt du mich in Beton.
Engagementgefüllte Löcher.
Mein Estrich heißt Resignation.

Du suchst dein Ziel mit aller Härte.
Verrennst dich in der Dominanz.
Ich seh darin nur deine Werte.
Zu hell schimmert die Ignoranz.

Charakterzug, den ich gut kenne.
Er wirkt seit Jahren und er prägt.
Jetzt, wo ich meine Wünsche kenne.
Wird er durch Ziele widerlegt.

Du weißt, auf Worte folgen Taten.
Das heißt, du nahmst nur als ich gab.
Ich fühl mich schuldig und verraten.
An dem, was ich geschworen hab.

Du legst mir deine Schmerzen offen.
So sehr, dass es mich fast erdrückt.
Dich treibt die Zeit und banges Hoffen.
Doch ob dir dieser Schachzug glückt?

Ich weiß, ich bin im Spiel die Dame.
Ich bot dir Schach, du sagtest matt:
„Ich kenn dich, ahn das Unsagbare!“
„Ich weiß, dass ich verloren hab!“

Mein Herz gleicht einem Dielenboden.
Du liegst darauf, doch nicht darin.
Öffnen, für dich, kann es sich lohnen?
Dort liegen andere Träume drin.

Ein letzter Weg, Gang nach Kanossa.
Ein letztes Wort, letzter Versuch.
Das Ende schreibt ein ganzes Glossar.
Sprachlosigkeit schließt dieses Buch.
 



 
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