Des Nachts

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Des Nachts

Des Nachts, wenn die Planeten lautlos kreisen,
wenn Sternenlichter durch das Weltall reisen,
schlägt mich ein blinder Traum in seinen Bann:
Dass ich einst nicht mehr hier auf Erden weile,
mein Sein verrinnt in atemloser Eile,
bevor der Sinn des Lebens noch begann.

Das kurze Los der Spatzen und der Grillen
wird sich dereinst wohl auch an mir erfüllen,
ein jedes Ding erregt dann meinen Neid.
Denn Dinge überdauern, Menschen sterben,
Atome schau’n Äonen, ich muss derben
und lassen bittren Lebens süßes Leid.

Selbst Himmelspforten können mich nicht trösten,
ich will nicht zu den Engeln und Erlösten,
ich lieb die Welt, sie ist mein liebster Stern!
Wie gern entsagt’ ich allen andren Sonnen,
wär mir dadurch ein einz’ger Tag gewonnen,
und diesen Tag, ich lebt’ ihn doppelt gern.
 



 
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