Des Reimers Plage

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helmut ganze

Mitglied
Des Reimers Plage

Die Sonne brennt seit Tagen wieder
mit voller Kraft auf Erden nieder,
die Fantasie erstickt im Keim,
es reicht nicht für den kleinsten Reim.

Den Kopf gestützt in beide Hände
schau ich betrübt auf leere Wände,
fühl` mich in meiner Dichterstube
fast so wie Häschen in der Grube.

Kein Thema zeigt sich weit und breit,
nur triste Ausweglosigkeit,
da ist mir plötzlich aufgegangen,
ich bin im Sommerloch gefangen.

Heidenau, den 29. 07. 2010
 
P

Pelikan

Gast
Hallo, Helmut, ich mußte gerade über Dein Gedicht schmunzeln, weil ich (auch?) keine besondere Sommerfreundin bin, sprich:
Gemäßigter Sommer kann gut sein, doch übermäßige Hitze schadet dem Hirn (meinem zumindest):D Im Moment ist das Wetter ja erträglich. Ich stimme Dir voll zu in Deiner Aussage, dass die Fantasie durch zu viel Beleuchtung im Keim erstickt.
Wie soll man auch Fantasie entwickeln, wenn die "Deckenbeleuchtung" blendet und jeden Winkel gnadenlos
ausleuchtet? Ob der Begriff "Sommerloch" deswegen entstanden ist? Das würde mich jetzt interessieren, weil man ihn oft hört und selber auch gebraucht."Häschen in der Grube"
ist auch passend gewählt. Sitzt und schläft...
Zum richtigen, zünftigen Dichten (Reime quälen);)gehört halt die warme, abenddunkle Stube, ein leichter Sturm, ein geheimnisvoller Mond, dunkle Wolken....dann sprießt die Fantasie. Mit herzlichen Grüßen, Pelikan ;)
 
R

Rose

Gast
Hallo Helmut,

sehr gut in Worte gefasst, das Sommerloch des Dichters.

Blumige Grüße
Rose
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Pelikan,

ich freue mich, dass ich nicht allein bin mit meinen Fühlichkeiten bei sommerlicher Höchsttemperatur.
In der Tat, man ist in seinen Aktivitäten sehr eingeschränkt.
Vielen Dank für dein Mitgefühl für meine in Reime gefasste Plage.

Sommerliche Grüße

Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Rose,

aus dem Sommerloch heraus vielen Dank für dein Verständnis für meine in Reime gepresste Befindlichkeit. Es kann nur noch besser werden, denke ich.

Mit floristischen Grüßen

Helmut
 
hallo helmut ganze....

das spricht für dich...denn nur ein guter dichter kennt das sommerloch. ein gutes gedicht transportiert emotionen und die leben vom auf und ab des alltags. jemand der die technik beherrscht...aber unter blutarmut leidet...der kann zu jeder zeit ein gedicht schreiben.

es grüßt dich
a.d.
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Helmut,

das Schlimmste ist, dass Sommerlöcher eine leicht saugende Wirkung aufweisen. - Da muss man achtgeben, nicht in der Schwärze gänzlicher Lethargie zu versinken ... ;)

Dein Gedicht finde ich gelungen; es bringt diese einschläfernde Stimmung gut rüber.

Herzliche Grüße
Heidrun
 

helmut ganze

Mitglied
Liebe Andere Dimension,

ich steck` noch tief im Sommerloch,
nichts Neues fließt mir aus der Feder,
vielleicht stimmt die Vermutung doch,
was heut nicht wird, kommt sicher später.

Mit diesem Trost liebe Grüße

Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Heidrun,

deine Zustimmung zu meiner Befindlichkeit freut mich. Ich danke die dafür. Ganz langsam komme ich zum Licht am Ende des Tunnels.

Mit sommerlichen Grüßen

Helmut
 



 
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