Ich habe einige Zeit gesucht, um auch auf ein Gedicht von Dir zu antworten.
Das vorliegende ist nicht das einfachste, es ist wirklich komplex. Deshalb habe ich es gewählt, es ist schon ein paar Jahre alt, aber in der Literatur ist das kurze Zeit.
Deutlichkeitssyndrom ist der Titel, er hätte ebensogut Undeutlichkeitssyndrom heißen können, sein eigenes Gegenteil steckt in ihm.
Ich bin der letzte
Schmerz auf Raten
Nach dem feinen Titel schrillen die Alarmglocken: Herz-Schmerz?
keusche Flüchtigkeit
gerinnt in mir
und verstummen wieder.
"Junge Lyrik?" - eher nicht. Eine metapher für das Gedichteschreben? Vielleicht.
Setz Dich dazu
an den Tisch
der Übriggebliebenen
erinnert mich an einen Roman von Lem. Dort gab es einige Übriggebliebene, sie wanderten dann doch in das Haus des Glücks, in dem sie in ästhetische runde Scheiben verwandelt wurden.
hier ist noch reichlich Platz
Auch ich könnte mich verwandeln, jedoch will ich nicht.
Übriggeblieben, hiergeblieben, eine Metapher für Verlust und zugleich für Hoffnung.
Insgesamt ist es ein gutes Gedicht.
Viele Grüße von Bernd