Die Abenteuer von Fuchs und Bär

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Ikarus

Mitglied
Die Abenteuer von
Kleiner Fuchs und Brauner Bär
(aglais urticae arctia caja)

Kleiner Fuchs und Brauner Bär
Trafen jüngst sich zum Dessert
Auf der Gänseblümchenblüte.
Sprach der Fuchs: „Du, meine Güte!
Was ist das für ein Gedrängel,
Hier auf diesem Blütenstängel.
Alle wollen – Bienen, Hummeln,
Sich den besten Platz erschummeln.
Und gar bei den Rücksichtslosen
Wurde nur geschubst, gestoßen.
Schlage vor, wir fliegen lieber,
Zu der nächsten Blume rüber!“

Und das war die Margerite!
Was ist das? Sie hörten Schritte
Dutzend kleiner Waldameisen,
Die im Nu die schmalen, weißen
Blüten, mit dem hochgeschätzten
Hauptmann rigoros besetzten.
Typisch wie sie aufmarschierten,
Wie Soldaten exerzierten,
Ein Befehl folgt’ dem Befehle
Aus der lauten Hauptmannskehle.
Sprach der Bär:“ Wir fliegen lieber
Zu der nächsten Blume rüber!“

Und das war ein Löwenzahn,
Denn gelb hatt’s ihnen angetan,
Erschien perfekt als Zielobjekt,
Weil niemand dessen Pollen schleckt’,
Das Füchslein wie `ne Klette hing,
Der Bär dito, auf einmal ging
Die Fühlantenne auf Empfang,
Am Rain zog eine Kuh entlang,
Und lenkte, ja was will die Kuh,
Gefährlich auf die beiden zu.
Schlenkernd ihr Gesäß und wider-
Kauend sank ihr Maul hernieder,
Fraß den Zahn mit Blüt’ und Stiele,
Fuchs und Bär per Notgefühle,
Sprangen deshalb vorher lieber
Zu der nächsten Blume rüber.

Das war eine Distel, diese,
Trug am Corpus Stacheln, fiese,
Auch wenn Blüten Glanz verüben,
Ist sie doch gemein geblieben.
So bei Füchslein, seine Süchte,
Zwangen ihn, die Distelfrüchte
Zu erwittern, was nicht ohne,
Weil auf deren Blütenkrone
Seinen Mist der Käfer leerte
Und das Pech aufs Neu bescherte.
Brauner Bär der Kragen platzte,
So erhitzt, dass er sich kratzte
An der Stacheln bösen Spitzen,
Blut begann fürwahr zu spritzen,
Lockte an die Bremsen, Mücken,
Welche um die Distel zücken
Und den Platz für sich erwarben,
Fuchs und Bär in allen Farben
War’n sie zornig angelaufen,
Dank dem ollen Schädlingshaufen.
Brauner Bär erklärte mündlich,
Weil die Nerven blank und gründlich
Ob die ein Scharmützel wollen? -
Und er bräucht’ Beruhigungspollen!

Leidgeprüft nach all’ den Pleiten,
Wählten sie den höchstgescheiten
Rückzug in den Wald und weiter,
Wo die stärksten Heilungskräuter
Manche Psyche aufpolierte,
Wohlbefinden NEU verspürte!
Der Fuchs sprach zu dem Bär:“ Sieh an!
Dort drüben wächst ein Baldrian!
Ein Tröpfchen nur bewirkt zumeist,
Belebend auf den Körper, Geist.“
Sie fluppten in den Kelch hinein
Und füllten ihre Kelche fein
Und tranken in die Dämmerung,
Ein Tröpfchen? Nein, ein ganzer Schwung!
Dann waren sie mitunter satt
Und streckten ihre Flügel matt,
Berauscht von diesem Traumdessert –
Das war die Mär von Fuchs und Bär.
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

wahnsinn! :)
ich musste mich echt bremsen, denn ich wurde komischerweise, während des lesens immer schneller..........*lach*
"Beruhigungspollen", der ist ja auch gut *lach*

Gefällt mir sehr.
Schönen Abend
Stoffel
 

Ikarus

Mitglied
Fuchs und Bär sind auch Schmetterlinge

Hallo Stoffel,

danke. Kann mich nur wiederholen.
Hast du schon Tanz der Vampire unter Humor... entdeckt.
Könnte dir vielleicht auch gefallen!?

Ikarus
 
S

Stoffel

Gast
dann geh ich gleich mal bissle lachen..:D
danke für den tipp

schönen abend
stoffel
 



 
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