Die Ahnungslosen

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helmut ganze

Mitglied
Die Ahnungslosen

Einst lebte ich im tiefen Tal der Ahnungslosen,
ganz abgeschnitten vom TV der Freien Welt,
nun ist man wiederum umhüllt voll wirrer Posen,
was das Vergang`ne wahrlich in den Schatten stellt.

Erneut leb` ich im Land der Ahnungslosen,
wo man Gefahr von rechter Seite her zwar kennt,
doch ist auch bisher niemand auf Verdacht gestoßen,
weil man rein gar nichts wusste und auch nicht benennt.

Die Asche eines Kohlekraftwerks wird nicht reichen,
sie über uns`re Köpfe huldvoll zu verstreu`n,
wenn irgendwann am Schluss die letzten Zweifel weichen,
wird Zeit genug sein, diese Blindheit zu bereu`n.

Heidenau, den 21. 11. 2011
 

Trasla

Mitglied
Empfinde ich ehrlich gesagt als ziemlich anstrengend zu lesen, von der Form her, und auch eine Aussage kriege ich da bestenfalls mit etwas Anstrengung reininterpretiert, das was sich mir freiwillig offenbaren will ist entweder nicht der Kern des Stückes oder mir reichlich zu oberflächlich...

Da zündet für mich kein lyrischer Funke.
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Trasla,

du hast sicher recht, es ist keine reine Lyrik, aber ich kann meine Gedanken zu diesem Thema nicht so kurz in Prosa ausdrücken. Bei meinem Gedicht sollte man zwischen den Zeilen lesen,man kann nicht alles ausformulieren.Die Realität ist zu grausam.

Vielen Dank für deinen kritischen Beitrag.

Liebe Grüße

Helmut
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Helmut,

es ist in der Tat sehr schwierig, seine ganze Empörung und Fassungslosikeit in Lyrische Worte zu fassen.
Es kann doch einfach nicht sein, dass keiner was gewusst haben soll. Wieder einmal.! ?

Unglaublich.
LG Carina
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Carina,

in der Tat, es ist schwierig, diese Thematik mit Lyrik zu gestalten. Ich habe es versucht, aber es wird täglich schlimmer. Am schluss ist es wieder keiner gewesen.

Liebe Grüße

Helmut
 
A

Architheutis

Gast
Lieber Helmut,

aufgrund der aktuellen Debatte finde ich das Thema leicht zu ermitteln. Bleibt uns nur zu hoffen, dass der Fisch nicht vom Kopfe her stinkt (BND/Innenministerium).

Fast ebenso verstörend empfinde ich die Verarbeitung tragender Themen in den Medien. Selbst die schlimmsten Katastrophen haben eine mediale Lebenserwartung einer Eintagsfliege.

Nächste Woche ist wieder Erdbeben, danach wieder Sturz einer islamischen Diktatur, danach wieder Hurrikan vor Florida, danach...

Ich kann mich noch recht gut an Tschernobyl erinnern. Das Thema begleitete die Welt von damals Monate, und zwar nicht nur die Betroffenen! Who remembers Fukushima? Wir leben in irren Zeiten.

Die Übersetzung des Themas ins Lyrische wirkt arg gezwungen.
Aber dennoch: Ein wichtiger Gedanke, vor dem auch die Lyrik nicht halt machen sollte/darf.

Danke sagt,
Archi
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Architheutis,

ich danke dir für deine Entgegnung und für deine geäußerten Gedanken zur aktuellen Situation. Ich weiß, dass sich die Lyrik schwer tut mit Themen wie diese, habe es aber trotzdem versucht. Vielleicht kann es jemand besser formulieren als ich.

Bis dahin liebe Grüße

Helmut
 



 
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