Die Autofahrt

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Janek S.

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Die Autofahrt

Es war ein stürmischer Sommertag. Jurek saß im Auto und lauschte der Musik aus dem Radio. Draußen regnete es in Strömen. Warum mussten sie unbedingt in die Alpen fahren? Alle aus seiner Klasse fuhren in die Sonne.
Aber was wollte er machen? Er war erst dreizehn und konnte somit schlecht mitreden.
Aber eigentlich wollte er sich nicht beschweren, denn ihm ging es eigentlich ja sehr gut. Er wurde als er noch sehr klein war von Jan und Andreas adoptiert und seitdem fehlte es ihm an nichts. Außerdem fühlte er sich sehr wohl bei seinen Eltern, denn sie liebten sich und ihn, es war also eine sehr schöne Atmosphäre.
Wer dachte eigentlich an die Rechte der Kinder? Eines war es, mitreden zu dürfen. Aber was soll’s! Die Fahrt wird noch über drei Stunden dauern. Wie sollte er das nur überstehen?
Jurek konzentrierte sich sehr angestrengt auf die weißen Streifen der Autobahn.
Strich, Strich, Strich, Strich, Strich.....
Plötzlich vernahm er seinen Namen. Er drehte sich von der Scheibe zurück ins Auto und erschreckte sich fast zu Tode!!
Da saß plötzlich jemand neben ihm!
Eine komische Gestalt, nicht größer als Jurek. Es war grau und fest, hatte zwei Beine, drei Arme und einen Kopf.
Dieser hatte Glubschaugen, welche das Ende zweier Fühler bildeten. Jurek schrie, aber am Steuer saßen nicht Jan und Andreas, sondern zwei ähnlich aussehende gestalten. Plötzlich legte der neben ihm seine Hand auf Jureks Schulter und sagte, er müsse sich nicht fürchten. Er sagte weiter, sie seien in friedlicher Absicht hier und wollen ihm zeigen, dass Auto fahren auch Spaß machen kann. Jurek fühlte sich noch immer komisch. Was sollte das alles?
Aber er hatte nicht viel Zeit zum nachdenken, denn schon redete das Wesen wieder. Er stellte sich und die anderen vor. Er hieß Nolo, die Gestalt am Steuer Quabo und die Beifahrerin war Norala, Nolos Frau.
Nolo reichte Jurek ein Heft – Kfz Kennzeichen. Schon bald aber wurde ihm diese Frage beantwortet.
Norala sagte ihm, dies sei eine Möglichkeit, sich während einer Autofahrt zu beschäftigen. Einer schreibt die Nummernschilder auf, der andere schlägt nach, wo dieser herkommt.
Nach einiger Zeit könne man sogar ein Quiz daraus machen. Partner A sieht ein Kennzeichen und schlägt es nach. Dann fragt er Partner B danach. Weiß dieser den richtigen Ort, darf er nun eines fragen. Weiß er es nicht, ist Partner A erneut an der Reihe.
Das spielten sie ziemlich lange und Jurek hatte großen Spaß dabei. Er war nicht einmal so schlecht!
Dann sagte Norala, eine weitere Beschäftigungsmöglichkeit sei das Zählen der Europakennzeichen.
Das spielten sie einige Zeit, erweiterten es dahin, bestimmte Länder zu suchen. Doch dieses Spiel gefiel Jurek nicht so sehr.
Also brachte Quabo einen neuen Vorschlag. Einer sagt ein Wort und der nächste muss mit dem letzten Buchstaben dieses Wortes ein neues finden, was mit eben diesem Buchstaben beginnt.
Außerdem dürfen keine Wörter doppelt vorkommen. Auch das spielten sie einige Zeit. Auto – Omnibus – Schnellstraße – Eisenbahn – Nebenstraße ...
Die Zeit verging wie im Flug und als die Wörter langsam rar wurden, hatte Nolo noch eine Idee; ich packe meinen Koffer. Aber hier stellte Jurek fest, dass sein Gedächtnis nicht gerade das beste war. Nach diesem Spiel sah Jurek aus dem Fenster – der Regen hatte sich gelegt. Sie waren schon fast in den Alpen sagte Quabo. Jurek sah auf die Uhr und war positiv überrascht! Es waren schon drei Stunden vergangen! Er sah erneut aus dem Fenster.
Er bemerkte ein Auto auf der Nebenspur, welches etwa die gleiche Geschwindigkeit hatte. In diesem saß ein Mädchen, welches ungefähr in seinem Alter war. Sie war bildhübsch und beide sahen sich in die Augen.
Es war Liebe auf den ersten Blick! Doch das Auto wurde schneller und Jurek sah ihr traurig hinterher.
„Schneller“ , rief Jurek, doch das Auto verschwand und er wurde gerüttelt.
„Jurek, wach auf! Wir sind da!“
Jurek öffnete die Augen und sah Andreas. Alles war nur ein Traum! Aber wenigstens ein schöner Traum!
Außerdem wusste er nun viele neue Dinge und er war sich sicher, dass ihm auf einer Autofahrt nie mehr langweilig werden wird!
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
hm,

zu schade, dass nicht eines der elternteile mit jurek spielt. er scheint mir sehr einsam zu sein zwischen den beiden männern. doch nicht etwa, weil er hetero ist? lg
 
Hallo Janek!
Dieser Kurztrip mit den Space-Leuten gefällt mir gut.
Wird doch dort jene Stimmung heraufbeschworen, die Kindern nicht fremd ist: jenes sich langweilen im Auto.

Dazu fiel mir ein: Man könnte noch mit jenem beliebten Fragespiel aufwarten: Kind: Wie lange dauert es noch?
Eltern: Noch ungefähr zwei Folgen Süderhof, oder Sesamstraße, oder ähnliches....

Vielleicht könnte auch das Zusammentreffen mit den Space- Leuten dazu führen, den Traum noch etwas flippiger zu gestalten? Z.B., indem die richtig geratenen Nummernschilder wie ein Pop-up Fenster aufgehen und den Blick auf den Innenraum des Wagens freigeben...
Dadurch könnte er z.B. dem Mädchen in dem anderen Auto begegnen....

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Take it easy - but take it.
 



 
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