S.Wittenbecher
Mitglied
»Machst du sie heile, Opa?« Opa stand mal wieder vor seinem hölzernen Ungetüm und hatte die gläserne Klappe geöffnet. Seine ruhige Hand griff in das Innenleben dieser mannshohen Uhr. »Ja, ich repariere sie, mein Junge. Und wie immer muss ich nur hier ziehen ... und schon wird sie wieder einen Tag lang funktionieren. Siehst du, genau hier ziehen, und die Klappe schließen nicht vergessen.« Genau das tat Opa jeden Morgen. Noch bevor er frühstückte war das Reparieren seiner Uhr seit 42 Jahren die \"allererste Amtshandlung\" - stets beschrieb er dieses Ritual mit einem zuckenden Lächeln.
Am Morgen darauf stand Opa nicht vor seiner Uhr und auch in den darauffolgenden Tagen zog niemand an der seidenglänzenden Schnur. Dennoch erfüllte das Ticken dieser Uhr noch beinahe eine Woche lang Opas Wohnzimmer.
Am Morgen darauf stand Opa nicht vor seiner Uhr und auch in den darauffolgenden Tagen zog niemand an der seidenglänzenden Schnur. Dennoch erfüllte das Ticken dieser Uhr noch beinahe eine Woche lang Opas Wohnzimmer.