Die Feuertänzer, 1.u.2.Kapitel

Cora Horn

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Kapitel 1

Montag. Wieder ein Montag. In einem Leben, in dem sich die Ereignisse der Wochentage nur durch kleine Oberflächlichkeiten unterschieden, bedeutete der Montag lediglich die Ankündigung einer neuen Woche. Und ein Merkmal dieses Tages war jenes, dass die Goth´ am Morgen ganz besonders furchtbar aussahen. Sie wirkten immer müde, aber montags waren ihre Augenringe noch dunkler und tiefer als an den anderen Tagen, und sie schienen sich schwerfälliger zu bewegen, so als hätten ihre Muskeln kaum noch Energie, um ihre Körper auf ihren Beinen zu halten. Der langsame, weltfremd wirkende Gang und der meist ausdruckslose Blick hatten ihnen längst den Ruf der coolsten Typen an der Schule eingebracht. Aber sie schienen sich nicht viel daraus zu machen, wenn sie auch den Blicken der anderen Schüler stets mit einem leichten Lächeln begegneten, das völlige Überlegenheit zeigte und den Eindruck erweckte, dass sie irgendein Wissen besaßen, das sie über alle anderen stellte. Sie wurden zum Teil bewundernd, zum Teil verächtlich, meistens aber unverhohlen neugierig betrachtet.
Die beiden dicken Schwestern aus der Parallelklasse und die dürre kamelgesichtige Mitschülerin, zu deren Gruppe Krista sich gesellt hatte, um nicht allein auf dem Schulhof herumzulungern, standen am hinteren Zaun des Hofes, dem festen Standort der Goth´ neben dem Eingangstor schräg gegenüber, und beobachteten die Gruppe aus den Augenwinkeln, um nach außen hin desinteressiert zu wirken. Froh, wenn sie in einmal nicht im grausamen Mittelpunkt einer Schülergemeinschaft standen, hielten sich die beiden Schwestern mit auffälligen Bewegungen zurück. Und Kristas Mitschülerin ließ gern aus neidischem Trotz heraus bissige Bemerkungen über Gruppenbildung fallen, während sie heimlich jede Bewegung der Goth´ peinlichst genau analysierte.
Für Krista war die schwarze Gruppe das Ziel ihrer stillen Bewunderung; ihr auffälliges Aussehen, ihr überlegenes Auftreten, der Stolz, mit dem sie ihre Andersartigkeit zur Schau trugen, der Respekt, den ihre Unnahbarkeit ihnen einbrachte. Krista hatte nichts davon. Das einzige, was ihr tiefer gehendes Interesse für die Szene der Goth´ eventuell verraten konnte, waren unspektakuläre schwarze Jeans und T-Shirts - und es war sehr unwahrscheinlich, dass jemand anhand dieser Indizien auch nur daran denken würde, dass Krista sich heimlich wünschte, dazuzugehören.
Da also niemand davon wusste, auch nicht das dürre Mädchen mit der dicken Nase, mit der Krista auf dem Schulhof stand, konnte auch keiner ihrer Mitschüler sie als Waffe gegen Krista verwenden, und sie war sehr froh darüber. Sie war nicht gerade das, was man einen ruhige Überlegenheit ausstrahlenden Außenseiter nannte. Nein, sie war eher die Art leiser Schüler, die überhaupt keiner beachtet, weil sie so absolut gar nichts ausstrahlen, die aber vor dem alltäglichen Beliebtheitsspiel in der Schule alles andere als gefeit sind.
Die Goth´ standen Normalerweise in kleinere Grüppchen aufgeteilt in ihrer ecke des Schulhofes, doch jetzt veränderte sich plötzlich etwas. Neugierig und gespannte beobachte Kristas kleine Schulhofgruppe, wie die Goth´ sich zu einer Art kleinen Versammlung zusammenzogen.
Ein junger Mann in einem langen schwarzen Mantel und zwei rot gefärbten Haarspitzen, die Krista an kleine Teufelshörner erinnerten, hatte den Schulhof betreten und wartete in einiger Entfernung auf ein Mädchen mit einer auffälligen schwarzen Lockenmähne, dass jetzt aus der kleinen Versammlung in der schwarzen Ecke heraustrat und auf ihn zuging. Wie die anderen Goth´ fing der Neuankömmling die neugierigen Blicke der restlichen Schüler mit diesem leicht zufriedenen und zugleich hämischen Lächeln auf, das bezeugte, dass er ganz genau wusste, dass er im Mittelpunkt stand und auch nicht sonderlich viel dagegen hatte. Er wechselte ein paar Sätze mit dem Mädchen und verschwand wieder vom Schulhof, wie ein Geist, der in Wirklichkeit nie da gewesen war. Lediglich die Gespräche der anderen Schüler, wenig später in den Klassenräumen, bewiesen seine kurze Anwesenheit.
Und in der zweiten Hofpause schwärmte die Schwarze Gruppe aus.
Krista hatte das seltsame Gefühl, dass sie jemanden suchten, denn die Goth´ umstreiften so unauffällig wie möglich die mehr oder weniger großen Schülergrüppchen und musterten viele Schüler ausgiebig. In den zwei Jahren, die Krista in diese Schule ging, war das zweimal passiert, und beide Male hatten sich einige Tage später neue Schüler zu ihrer Gruppe gesellt.
Die erste, die vor Krista stehen blieb, war ein sehr großes Mädchen mit kurzem schwarzen Stoppelhaar und ebenso schwarzen Lippen. Sie musterte Krista ein paar Sekunden lang, dann lächelte sie leicht, und ihre großen dunklen Augen glänzten. Als sie einen Arm hob, kamen noch zwei Mädchen heran, und die Kurzhaarige, die Krista zuerst gesehen hatte, zog sie ein wenig grob an der Schulter zur Seite, so dass sie von den dreien umzingelt und von ihren Klassenkameraden abgeschirmt war.
“Komm heute nach der achten Stunde vor zum Schultor! Lass die kleinen Mädchen da zu Hause, sie sind nichts im Gegensatz zu dir. Du brauchst sie nicht mehr. Du bist eine Auserwählte. Wir warten auf dich!”
Ihre Stimme war dunkel, fast männlich, und ihr Tonfall klang gebieterisch, als wenn sie es gewohnt war, dass man ihr gehorchte. Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und folgte den beiden anderen Mädchen zurück in die Schwarze Ecke.
Krista starrte den dreien stumm hinterher, zu verwirrt, um zu realisieren, dass gerade der Wunsch erfüllt worden war, den sie sich mit ihren fünfzehn Jahren zu dem größten unter all den anderen erkoren hatte. Es war alles so schnell gegangen, dass sie jetzt nicht einmal das Getuschel bemerkte, das langsam unter den Schülern aufkam, und auch die Blicke nicht, die sie neugierig zu durchbohren schienen, wie vor ein paar Sekunden noch die Augen des Mädchens.


2. Kapitel

Du bist eine Auserwählte. Der Satz ging Krista immer wieder durch den Kopf, als sie pünktlich und in ihrem besten schwarzen Minikleid vor dem Schultor stand und auf die Schwarze Gruppe wartete. Wie komisch sich die Worte angehört hatten! Wir warten auf dich. Du bist eine Auserwählte. Ihr lief ein Schauder über den Rücken bei der Erinnerung daran. Auserwählt wozu? Aber im Moment hatte sie wichtigere Probleme.
Trug sie das Richtige? Hätte sie bei der Hose bleiben sollen? Waren die braunen Haare okay, die ihr lose über die Schultern fielen? Sie hatte sich die Augen schwarz geschminkt und weißes Make-up aufgetragen. Sie selbst fand, dass sie so wie eine Tote aussah. Aber trotzdem war sie unsicher. Sie hatte keine Ahnung, welche Kriterien die Goth´ jemanden als einen der ihren akzeptieren ließen. Genauso wenig wie sie wusste, warum sie ihrem Befehl - denn nichts anderes war es gewesen –so bereitwillig und Kompromisslos gefolgt war. Immerhin kannte sie niemanden aus der Schwarzen Gruppe.
Plötzlich hörte sie Stimmen hinter ihrem Rücken, und drehte sich um. Die Schulklingel hatte sie überhört. Es waren sechs, die über den Schulhof auf Krista zukamen, darunter das Mädchen mit der Stoppelfrisur. Keiner von ihnen verzog eine Miene und keiner von ihnen hielt in dem Gespräch inne, das sie gerade führten, auch nicht als sie direkt neben Krista halt machten und sie in ihre Mitte nahmen. ohne ein Wort an Krista gingen sie zum Parkplatz, wo sie sich auf zwei Autos verteilten. Krista wurde von dem Mädchen mit den Stoppelhaaren stumm zu einem roten Auto dirigiert, in dem schon ein grünhaariges Mädchen und zwei ältere Jungen in nachtschwarzem Partnerlook und mit steifen Gesichtsausdrücken saßen.
Krista war etwas beklommen zumute, aber sie stieg ein und quetschte sich zwischen die beiden Jungen auf dem Rücksitz, die ihre schwarzen Ledermäntel vom Sitz nahmen und sie in den hinteren Teil des Autos warfen. Beide trugen ein schwarzes T-Shirt und eine Kette mit einem kleinen Pentagramm. Ihre Gesichter waren blass geschminkt. Als das Auto losfuhr, blickten sie starr aus dem Fenster, doch nach einer Weile sprach der linke Junge Krista unerwartet freundlich an.
“Lehn´ dich zurück, die Fahrt dauert `ne Weile!”
Krista wusste nicht, was sie erwartet hatte, aber mit Sicherheit kein Lächeln von einem dieser beiden Jungen. Etwas versteift tat sie, wie ihr geheißen wurde.
“Na also. Mach´ dir keine Sorgen, kleine Krista! Wir bringen dich schon zurück, bevor dich deine Mami sucht.”
“Obwohl du die bald nicht mehr brauchen wirst”, meinte der Rechte bedeutungsvoll grinsend.
“Wie recht er ausnahmsweise hat!”
“Hab Dank für die richtige, wenn auch sehr spät errungene, Erkenntnis, dass ich dir bei weitem geistig überlegen bin.”
„Ich habe lediglich mein Erstaunen darüber zum Ausdruck gebracht, dass du es geschafft hast, einen meiner Gedankengänge zu Ende zu führen.“
„Vielleicht solltest du hingegen in Zukunft mal darauf achten, ob deine Gedanken überhaupt Gänge machen.“
“Nicht schon wieder! haltet doch einfach die Klappe, bitte”, kam die genervt- flehende Stimme des Mädchens, das Krista auf dem Schulhof angesprochen hatte. “Kaum eine Minute hier, schon geht das wieder los! Könnt ihr diese Albernheiten nicht ein Mal lassen? Wenigstens, bis ich Krista die Spielregeln erklärt habe?“
Die beiden Jungen sahen sich streitlustig über Kristas Kopf hinweg - beide überragten Krista auch im Sitzen um einiges - an und nickten sich dann verschmitzt grinsend zu.
„Na gut“, sagte der rechte, und Krista hörte ein erleichtertes Ausatmen von vorn.
„Habt vielen Dank! Also Krista. Wir fahren jetzt zu unserem Versammlungsort, und du wirst den Chef kennen lernen. Du hast dir ja sicher schon gedacht, dass wir nicht nur auf dem Schulhof zusammen sind. Du stellst keine Fragen, bevor dir der Chef das nicht erlaubt. Du erzählst nichts von dem weiter, was du heute siehst und hörst, und falls du dich dazu entschließt, dich uns nicht anzuschließen, vergisst du alles ganz schnell wieder, oder wir sorgen dafür, dass du es schnell wieder vergisst.”
“Aber du wirst dich nicht dazu entschließen, ganz bestimmt nicht, wenn du erst unsere Anlage gesehen hast“, mischte sich Kristas rechter Nachbar wieder ein. „Und vergib Sandie ihre Rohheit. Sie redet nicht gern“, fügte der linke hinzu.
Das Mädchen ignorierte die Bemerkungen. “Falls dich irgendjemand nicht taktvoll behandelt, sagst du den beiden Gentlemen da neben dir Bescheid. Den Rest kriegst du dann ganz schnell selber mit. Vorstellen könnt ihr euch ja selber, Jungs.”
Als hätte er nur auf die Erlaubnis gewartet, drehte sich Kristas rechter Nachbar zu ihr um und streckte ihr die Hand entgegen. “Alessandro - Italiener, falls dir das nicht aufgefallen sein sollte.”
“Ach, daher der Akzent”, antwortete Krista schüchtern, nur, um irgendwas zu sagen, denn natürlich hatte sie schon längst realisiert, dass Alessandro Italiener war. Etwas erleichtert über seine Freundlichkeit nahm Krista seine Hand.
“Bilde dir nicht soviel darauf ein, das macht er bei allen Neuen so! Er glaubt immer noch, dass sie darauf hereinfallen und den Eindruck gewinnen, Alessandro sei ein netter Kerl. Und mich nennen sie Christos. Ich bin Grieche und derjenige, der für alle mit normalem Verstand leidet unter den ganzen Idioten, hier. Das beste Beispiel dafür sitzt ja neben dir.”
“Machst du jetzt Basti seinen Rang streitig, oder was”, blaffte der mit dem Finger bezeichnete Alessandro Christos an, wobei er aber weiter grinste.
“Lass dich nicht verarschen, Krista“, kam wieder die Stimme vom Vordersitz. „Das machen sie den ganzen Tag, und manchmal möchte man den nächsten spitzen Gegenstand ergreifen. Eigentlich sind sie die besten Freunde, und solltest du jemals ein Problem haben, geh zu ihnen.“
„Woher wisst ihr eigentlich wie ich heiße?“, fragte Krista, etwas mutiger geworden. „Und was macht ihr, wenn ihr euch…“, sie suchte nach dem Wort, das Sandie selbst benutzt hatte, „…versammelt?“
“Wir wissen eine ganze Menge und wir machen eine ganze Menge“, antwortete Sandie, auf einmal wieder kurz angebunden, und sagte daraufhin eine Weile gar nichts mehr. Doch schließlich begann sie doch noch einmal. “Ich glaube, es schadet dir nicht, wenn ich dir das sage. Wir mögen es nicht, Goth´ genannt zu werden. Das ist eine Bezeichnung, die Kinder und Dilettanten für pubertäre Wichtigtuer verwenden. Wir sind Hekate- Jünger, und so sollte man uns nennen.”
Mehr sagte sie nicht, und ihr Gesichtsausdruck wirkte im Rückspiegel auf eine solch grimmige Art verschlossen, dass Kristas gerade gewonnener Mut sich rasch wieder in die Tiefen zurückzog, aus denen er offenbar gekommen sein musste. Sie hielt die ihr auf den Lippen pochende Frage, was Hekate- Jünger seien, zurück und lauschte fortan schweigend den intellektuellen Streitgesprächen ihrer beiden Nachbarn, die sie, ohne jegliche Rücksicht auf das abgeschnittene Thema, führten. Irgendwann begannen sie, den Schultag auszuwerten, wobei sich herausstellte, dass sie nicht viel davon erlebt hatten, da sie „zufällig just gezwungen“ waren, über ein Kapitel aus Sartres „Das Sein und das Nichts“ zu diskutieren.
Krista stellte fest, dass sie durchaus mit dieser Unterrichtseinstellung sympathisieren konnte, obwohl sie selbst den Unterricht immer verfolgte und die Hausaufgaben machte. Aber Alessandro und Christos hielten nicht viel von „kontrolliertem Eintrichtern“ von Wissen, das sie „sowieso nie brauchen“ würden, und dem Zwang, Dinge zu tun, für die sie „tausend Ersatzbeschäftigungen“ nennen konnten, die die Zeit sinnvoller füllen würden.
Schlussendlich konnte Krista sich nicht mehr darauf besinnen, wie lange sie überhaupt gefahren waren, als das Auto mitten in der wieder aufgenommenen Sartrediskussion, vor einer großen grauen Halle hielt. Kristas erster Gedanke war, so müsse man sich Walhall vorstellen, die Halle, in der Odin alle toten Krieger für den letzten Kampf der Götter sammelte. Weit und breit sah sie kein anderes Haus. Sie mussten irgendwo am Rand der Stadt sein. Doch es blieb ihr keine Zeit, sich weitere Gedanken zu machen. Das grünhaarige Mädchen, das ebenfalls im Auto gesessen, aber kein Wort gesagt hatte, stieg wortlos aus und schlenderte zur Halle hinüber, wo die Insassen des zweiten Autos auf sie warteten. Krista fiel auf, dass sie ihr nicht einmal vorgestellt worden war oder selbst nach ihrem Namen gefragt hatte. Aber seltsamerweise interessierte sie das fremde Mädchen auch gar nicht, sie schien nicht so interessant zu sein, wie die anderen Menschen im Auto.
Alessandro und Christos benahmen sich jedenfalls, als wüssten sie nicht, dass noch andere Menschen außer sie selbst auf dem Gelände waren. Sie nahmen Krista in die Mitte und führten sie um die Halle herum und auf ein graues, sehr alt aussehendes Haus mit vielen aneinander gereihten schmalen Fenstern, zu, das Krista an eine alte Arbeiterkaserne denken ließ. Sandie war vor ihnen hergegangen. sie öffnete nun die rechte der zwei Türen, und sie traten ein.
Innen wurde das Haus spärlich von der Sonne erhellt, die durch staubige Fenster hereinfiel. Links und rechts von ihnen lag eine Reihe großer Räume ohne Türen und mit hohen Decken, die so aussahen, als wären sie seit Jahren schon nicht mehr betreten worden. Gerümpel und verstaubte Möbel standen dort herum. Einiges war mit weißen Laken abgedeckt.
Die Jungen schoben Krista eine schmale Holztreppe hinauf. Bei jedem Schritt knarrten die Stufen und neben Krista bröckelte grauer Putz von der Wand ab. Am Ende der Treppe schlüpfte Sandie durch den schwarzen Vorhang. Unsicher, aber gespannt, folgte ihr Krista. Und betrat eine andere Welt.
 

Nieselregen

Mitglied
Hallo

Grüß dich liebe Cora,
Ich habe eben die ersten beiden Kapitel deines Romans? gelesen, und war verärgert als der Beitrag zu Ende war ... warum? ... Weil ich wissen will wie es weiter geht! :)
Der Anfang des ersten Kapitels ist etwas verwirrend, möglicherweise ist das sogar beabstichtigt. Allerdings würde ich ein paar Stellen noch mal überdenken:

1. Dieser Satz ist zwar nicht verwirrend, aber es kommt 3x "das", bzw, "dass" darin vor, was stilistisch nicht so schön ist:
"Aber sie schienen sich nicht viel daraus zu machen,...usw.

2. Diesen Satz empfinde ich als zu lang, was immer zu Lasten der Klarheit eines Textes geht:
"Die beiden dicken Schwestern ... usw.

3. Ebenso dieser Satz, den ich dreimal lesen mußte, bevor mir klar wurde was mit.. "sie"als Waffe.. gemeint ist:
"Da also niemand davon wusste ...usw.

Ab der Mitte des ersten Kapitels fängt mir die Geschicht an richtig gut zu gefallen. Die Sätze sind überwiegend kurz und klar, das Rätsel ob es sich bei den Goth evtl. um Auserirdische handelt löst sich so langsam auf :)und ich konnte mich in die Handlung fallen lassen, wie es meiner Meinung nach sein sollte.
Ab der Stelle, als Krista angesprochen wurde, baut sich langsam aber sicher ein schöner Spannungsbogen auf, der einen am Ende genau da zurück lässt, wo man gerne auch mal einen Blick hinter den Vorhang geworfen hätte. Bitte bringe bald die nächsten Kapitel!

Ach so noch was: Es ist sicherlich nicht so wichtig, aber irgendwie habe ich mich trotzdem gefragt wer das Auto eigendlich gefahren hat.

Viele Grüße und eine inspirierte Zeit von
Nieselregen
 

Cora Horn

Mitglied
Hallo Nieselregen. Ich hoffe du hast dich nicht verpflichtet gefühlt mir zu antworten :).

1.) ich sehe was du meinst; ist mir beim Schreiben echt nicht aufgefallen. 1.Vorschlag: "Aber sie schienen sich nicht viel daraus zu machen, wenn sie auch den Blicken der anderen Schüler stets mit einem leichten Lächeln begegneten, das völlige Überlegenheit demonstrierte. Es machte den Eindruck, als besäßen sie irgendein Wissen, welches sie über alle anderen stellte."

2.)mhm, ich überleg mir den Satz nochmal, vielleicht kann man ja zwei draus machen.

3.)Tippfehler!!! entschuldigung. Das "sie" ist ein klitzekleines Rudiment aus dem, was dieser Satz früher war, irgendwas mit der Bewunderung von der keiner wusste, das ist "sie".

Und das Auto. Doch, das ist wichtig,sonst ist doch das Bild futsch. Sandie fährt das Auto, ich packs rein.Der Anfang soll tatsächlich ein bisschen verwirrend sein (es wird später auch noch ein völlig konträrer Prolog dazukommen, der mangelndem Geschichtswissen geschuldet noch ein bisschen warten muss, aus dem der leser dann ins erste Kapitel gestoßen wird sozusagen) und auch die kleine Apotheose der Goth´ist so geplant. So eine Gruppe gabs nämlich wirklich - auf meinem Schulhof - und es waren genau diese Reaktionen zu beobachten. Der Rest ist aber nicht authentisch.Mich interessiert trotzdem, ob genau das zu übertrieben ist, z.B. das Wort "Goth´".Sie bekommen im nächsten Kapitel auch einen anderen namen, nur den konnt ich am anfang nicht verraten ohne Dinge erklären zu müssen, die da noch nicht hingehören.


Hab vielen Dank für die Kritik. Wie gesagt, guck ichs mir nochmal an.

Viel Spaß und sei schön fleißig!

Cora
 

Nieselregen

Mitglied
Hallo,

liebe Cora,
nein, verpflichtet fühlte ich mich nicht, aber ich war dadurch animiert deinen Beitrag zu lesen. Ein bisschen Textarbeit mache ich, an Beiträgen die mich ansprechen, ganz gerne. Das gehört für mich zu einer lebendigen Leselupe einfach dazu.

Deinen Alternativvorschlag zu 1. finde ich gut.

Zu 2., bedenke, dass du in diesen Satz 5 Themen verpackt hast:
a. Du erläuterst um wen es sich bei den drei Mädchen handelt, inkl. Carakterisierung.
b. - erklärst wie und warum die Verbindung zu Krista besteht.
c. - beschreibst den derzeitigen Standort der Mädchengruppe.
d. - beschreibst den derzeitigen Standort der Goth.
e. - erzählst was Krista gerade tut und warum gerade auf diese Weise.
... das ist m.E.einfach zu viel für einen Satz. Entschuldige wenn ich ihn so seziere, aber manchmal wird man für seine eigenen Texte zu Betriebsblind um solche Dinge selbst zu erkennen.

Die Beschreibung der Verherrlichung scheinbar überlegener (oder besonders cooler) Gruppen auf Schulhöfen hast du m.E. keinesfalls übertrieben. Obwohl du meine Tochter sein könntest, kann ich mich noch sehr genau daran erinnern, dass es bei uns exakt genauso war.

Ob der Name "Goth" übertrieben ist, kann ich zugegebenermaßen nicht sagen. Ich hatte ihn für fiktiv gehalten. Handelt es sich um ein Fremdwort das mir nicht geläufig ist?

Also, frohes Schaffen dann,
Gruß Nieselregen
 



 
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