Die Jagd

strolch

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Wir fahren durch den Drömling und was sehen wir – einen Biber!
Er sitzt auf einen großen Ast eines Baumes, den er gefällt hat, stolz und lässt sich von uns nicht stören.
Wir sind gerade ca. 10 Meter von ihm entfernt und halten den Atem an. Brauchen wir gar nicht, denn wir interessieren ihn nicht, er geht mal kurz ins Wasser, um dann wieder auf seinen Ast zu steigen.
Ich denke, gerade heute hab ich meine Kamera nicht mit – das glaubt uns keiner.

Aber jetzt will ich ihn auch vor die Linse bekommen, aber nichts, nur seine Spuren von angenagten Bäumchen. So vergeht ein Jahr.

Wir sind mal wieder an der Ohre und sehen einen Biber schwimmen, er ist nicht so groß, wie der Andere, aber ein Biber. Ich natürlich Kamera gezückt und bekomme ihn auch wirklich aufs Bild.

Das Jagdfieber ist wieder erwacht!

Ein Stück weiter noch einer, er ist größer, wenn auch nicht der vom letzten Jahr. Dieser trickst mich aus. Ich überhole ihn und denke: “An der Schleuse bekomme ich dich, die ist zu und dann musste raus.“
Ich warte, aber wer nicht kommt – der Biber, er ist längs hinter mir und schwimmt seinem Ziel entgegen.
Ich renne zur Brücke, lege mich auf der Lauer, er taucht ab, taucht wieder auf, kommt immer näher, ich freue mich schon - auf das Foto. Er taucht ab und ich bin startbereit, warte und warte, denke, er muss auftauchen. Nein er taucht nicht auf, er ist verschwunden. –

Ich bekomme Dich noch - denke ich.

Gestern waren wir wieder draußen, sahen ganz kleine Entenkücken, ich will sie aufs Bild bannen, aber sie drängen sich so zusammen, dass sie nicht zu erkennen sind. Die Mutter macht auf verletzte Ente und versucht uns weg zu locken. Wir ziehen uns vorsichtig zurück, wollen nicht weiter stören.

Da einige Meter weiter ganz nah – ein Biber.
So nah wie nie, dass Jagdfieber ist erwacht, Kamera in Anschlag und dann…

Die frisch eingesetzten Batterien streiken, sind leer und der Biber weg – nach der Größe, könnte es unser Freund vom letzten Jahr gewesen sein.

Aber – ich bekomme dich noch!!!

© Brigitte
 



 
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