Die Kiste

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Anonym

Gast
Vor mir steht diese Kiste. Sie war leer vor ein paar Tagen. Aber gestern, mitten im Winter, habe ich Schneeflocken mitgebracht. Ich habe nicht bedacht, dass sie schon in meinen Händen zerrinnen würden.
Heute, im Herbst, habe ich Blätter gesammelt. Rot. Orange. Und gelb. Und sie zerrinnen nicht in meinen Händen, bevor sie in die Kiste gleiten. Und doch sind sie Zeugen der Vergänglichkeit.
Aber morgen, im Sommer, da werde ich das Meer in die Kiste legen. Und wenn mit der Ebbe das Wasser in die Ferne zieht, weiß ich, dass es mit der Flut zurückkehrt.
Und übermorgen, im Frühling, brauche ich nichts in deine Kiste legen, denn dann wache ich auf und deine Füße kitzeln meine Nase.
 



 
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