Die Klinge & Das Blut

[aZrael]

Mitglied
Ich stehe vor einem Spiegel. Mein Spiegelbild steht in Dunkelheit, einer Dunkelheit, die aus meinem Herzen kommt.
Plötzlich Dreht sich mein Ebenbild von mir weg und verschwindet.
Ich bin Allein. Verfluche meine Menschlichkeit.
Dann sehe die Klinge. Sie schwebt vor mir in der Luft. Schreklich in ihrer Schönheit, tödlich in ihrem Glanz.
Ich nehme sie und treibe sie in mein verhasstes Fleisch. Ich schneide mir die Menschlichkeit vom Leib.
Jeder Tropfen Blut befreit mich mehr.
PLötzlich stößt der blanke Stahl auf Wiederstand. Meine Haut fällt von mir herab und ich bin wiedergeboren, diesmal aus Metall, aus Atahl und Silber. Während das letzte Blut von meinen Gliedern tropft, spüre ich, wie cih auch die letzten Emotionen verliere.
Nur noch der Geist lenkt mich jetzt.
Frei von allen Gefühlen,
frei von allem Schmerz,
frei von aller Trauer,
laße ich den Spiegel hinter mir
und gehe mit meinem neuen Körper in das
LICHT.
 

[aZrael]

Mitglied
darum geht es eigentlich schon. was macht uns menschlich? fleisch? blut? oder mehr? und was bereitet uns schmerz? werden wir die dämonen in uns los, wenn wir keine menschen mehr sind?
 

flammarion

Foren-Redakteur
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das ist

hochinteressant. ich denke, daß fleisch und blut nicht reicht, das haben auch tiere. ich denke, daß selbst die fähigkeit zu denken nicht reicht. solange wir denken, hat mancher von uns auch dämonen in sich. ich glaube, was uns zu menschen macht, sind die gefühle. wenn es uns gelänge, gefühle wie mitleid, verständnis, hilfsbereitschaft und liebe besser zu pflegen, würden wir bessere menschen werden. das haben schon viele gesagt. aber wie verdrängt oder verhindert man neid, mißgunst und habgier bei anderen? ganz zu schweigen von hinterhältigkeit und bosheit. vielleicht erweiterst du dein werk um diese aspekte. auf alle fälle lohnt es sich, darüber nachzudenken. bin gespannt auf weitere werke von dir. ganz lieb grüßt
 

[aZrael]

Mitglied
ganz hast du mich noch nicht überzeugt!

ich finde deine antwort interessant, aber du hast mich noch nicht ganz
überzeugt. machen nicht erst die emotionen uns das leben so schwer? wenn man sich
nur auf den geist, die ration, wie immer man das jetzt nennen möchte,
verlassen würde, könnte man nicht dann erst die realität so sehen, wie sie ist?
gefühle sind doch eher hinderlich! wie oft verletzt man sie ungewollt oder leidet
unter ihnen...
ich glaube, john milton sagte: "ist liebe nun das größte geschenk gottes...
oder seine größte strafe an uns menschen?"

mfg, aZrael
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
meiner meinung

nach machen die gefühle den menschen aus. ein mensch ohne gefühl ist nur eine maschine. gut, lege du alle gefühle ab. bald wirst du merken, wie sich die mitmenschen dir gegenüber verhalten. ach nein, du merkst es ja nicht, du hast ja keine gefühle mehr. holzklotz, elender. was wäre, wenn deine eltern dich auch ohne gefühl großgezogen hätten? auch diese bemerkung sollte ich mir lieber verkneifen, vielleicht bist du ja im heim aufgewachsen. jedenfalls tust du mir herzlich leid, wenn du lieber ohne gefühle leben möchtest. ich finde es schön, ab und zu geknuddelt zu werden und kann mir nicht vorstellen, ohne dies zu leben. lg
 

[aZrael]

Mitglied
moment

moment, ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Natürlich sind die Emotionen wichtig und schön undgehören zum Leben dazu. Ich meine jedoch, daß wenn man ohne Gefühle auf die Realität schauen könnte, man vielleicht die letzten Geheimnisse dieser Welt enträtseln könnte, einfach deshalb, weil wir macnhmal nicht alle sehen können. Und ich bin nich in einem Heim aufgewachsen. OK?
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
aha,

jetzt sehe ich klarer. vielen dank für die aufklärung. ich hatte befürchtet, du möchtest lieber ohne gefühle sein, um dich und andere vor enttäuschungen zu schützen. das hieße mm, sich zu entmenschen. natürlich hast du recht, wenn man cool und gelassen auf dinge und geschehnisse herabblicken kann, sieht man mehr, hintergründe zb. nichts für ungut. lieb grüßt
 

[aZrael]

Mitglied
Schon in Ordnung. Aber deinVorwurf von wegen Heim hat mich doch schwer getroffen. scheinbar leigt es in mienr Art zu schreiben, daß cih mißverstanden werde... macnhe Leute halten meine Geschichten für Abschiedsbriefe :-(
Veilleicht interessierne dich auch meine anderen "Werke", z.B. >der Clown< oder >Abschied im Herbst<. Die gibt es hier auch zu lesen, sind aber beide schon älter.

mhm, ohne Gefühle sein... weist du, ich glaube, ich bin ziehmlich daneben und habe manchmal Depressionen. Und an solchen Tagen wünschte ich mir wirklich, ich hätte keine Gefühle! Dann könnte ich mich nicht so mieß fühlen...

mfg, aZrael
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
ja,

das kenne ich, sich daneben zu fühlen und depressiv zu sein. aber in der LL reiße ich mich zusammen und suche nach positivem. habe auch schon viel spaß in der LL gehabt. nach deinen älteren werken werde ich suchen. lieb grüßt
 

Kyra

Mitglied
Hallo [aZrael]

ich denke Du würdest gerne weiter Mensch sein, aber weniger verletztlich. Und die Frage ist wieviel Verletzbarkeit muss ein Mensch haben um "human" zu sein.

Viele Grüße

Kyra
 

[aZrael]

Mitglied
Kritik? finde ich gut!

Hallo Ihr alle!

Nachdem ich soviele sowohl positive als auch negative Kritiken erhalten habe, wollte ich auch noch etwas zu meinem "Werk" äußern. Eigentlich ist es keine Kurzgeschichte im wörtlichen Sinne, ich sehe es mehr als ein Fragment an. Unglückliherweiße gibt es diese Kategorie hier nicht, also habe ich es unter KG gestopft.
Zum Inhalt... was eigentlich ausdrücken wollt, war die Frage, was uns eigentlich zum Menschen macht, und ob Schmerz genau so dazu gehört wir Glück. Daß haben macnhe erkannt, macnhe auch nicht. Auf jeden Fall wurde sie gelesen und über sie nachgedacht und das finde ich gut.
Denn: haßt mich oder liebt mich, aber steht mir nicht gleichgültig gegenüber... ;)

mfg aZrael
 



 
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