Die Laubbaum-Theorie
Meine ganze Liebe gilt ja im Grunde der Wissenschaft. Nicht dass sie denken, ich wäre Wissenschaftler. Vielmehr gilt mein Interesse den diversen wissenschaftlichen Publikationen. Angefangen hat alles mit einem Abo der PM, das sich meine Mutter von einem ihrer Meinung nach sympathischen Ex-Knacki an der Haustüre aufschwatzen lies und Fundament meiner bis jetzt anhaltenden Begeisterung werden sollte. Die abgedruckten Artikel waren angenehm trivial formuliert, leicht verständlich und entsprachen dem mir erhalten gebliebenen jugendlichen Gemüt in angemessener Weise.
Einer dieser Beiträge beschäftigt mich noch heute. Da hatte doch ein schlauer Kopf, wohl in einem Stadium von Langeweile und Spitzfindigkeit berechnet, dass sich die Erde in Herbst und Winter um einen verschwindend geringen Teil schneller dreht, wenn die Laubwälder auf der Nordhalbkugel klima- und jahreszeitbedingt ihre Blätter verlieren. Das glauben sie nicht? Physikalisch-theoretisch kann ihnen das jede Abschlussklasse eines naturwissenschaftlichen Gymnasiums vorrechnen. Masseverschiebung eines drehenden Körpers näher zum Mittelpunkt, folglich schnellere Umdrehung. Logisch, oder? Und seit diesen Tagen bin ich jeden Herbst von Beginn der Blattfärbung an bis zum ersten Schneefall versucht zu schätzen, wie sehr die Erde denn heuer wieder Gas geben wird. Ob es Sinn macht, Geschirr und Hausrat zu sichern oder die Kinder nicht mehr zu Fuss zur Schule zu schicken.
Aber erst heute nacht kam mir wie ein Blitz die bahnbrechende Idee der Weiterführung dieses Gedankens in Bezug auf meine permanente Schlaflosigkeit. Äußerst revolutionär, ich weis und warne sie vorsichtshalber davor weiterzulesen, wenn sie nicht über einen gefestigten Charakter verfügen.
Aber lassen sie mich zuerst einmal erklären. Wenn zum Beispiel in China alle einskommazwoachtvier Milliarden Chinesen morgens um sieben gleichzeitig ihrer Heimstatt entsteigen, ist es nicht verwunderlich, das sich gleich einem Ruck ein von Menschenhand, na ja eigentlich nicht nur der Hand geschaffenes Erdbeben dem Huygensschen Prinzip folgend radial entlang der Kontinentalschollen in egal welche Richtung verbreitet, schlussendlich kurz nach Mitternacht mein Schlafzimmer erreicht und mich mehr oder weniger grob aus dem Bett katapultiert. Das ist sozusagen das Gegenteil vom Blattverlust und so ein Durchschnitts-Chinese bringt ja wohl auch mehr Energie auf, als eine mitteleuropäische Linde oder Buche. Denken sie nur an die schon legendäre wirtschaftliche Leistungsbereitschaft der gesamten Volksrepublik China. Kaum auszudenken, wenn ganz Äquatorialafrika auf einen ähnlichen Gedanken käme. Warum? Drehmoment gleich Kraft mal Weg ums Zentrum. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie einen Abiturienten in Ihrer Bekanntschaft...
Meine ganze Liebe gilt ja im Grunde der Wissenschaft. Nicht dass sie denken, ich wäre Wissenschaftler. Vielmehr gilt mein Interesse den diversen wissenschaftlichen Publikationen. Angefangen hat alles mit einem Abo der PM, das sich meine Mutter von einem ihrer Meinung nach sympathischen Ex-Knacki an der Haustüre aufschwatzen lies und Fundament meiner bis jetzt anhaltenden Begeisterung werden sollte. Die abgedruckten Artikel waren angenehm trivial formuliert, leicht verständlich und entsprachen dem mir erhalten gebliebenen jugendlichen Gemüt in angemessener Weise.
Einer dieser Beiträge beschäftigt mich noch heute. Da hatte doch ein schlauer Kopf, wohl in einem Stadium von Langeweile und Spitzfindigkeit berechnet, dass sich die Erde in Herbst und Winter um einen verschwindend geringen Teil schneller dreht, wenn die Laubwälder auf der Nordhalbkugel klima- und jahreszeitbedingt ihre Blätter verlieren. Das glauben sie nicht? Physikalisch-theoretisch kann ihnen das jede Abschlussklasse eines naturwissenschaftlichen Gymnasiums vorrechnen. Masseverschiebung eines drehenden Körpers näher zum Mittelpunkt, folglich schnellere Umdrehung. Logisch, oder? Und seit diesen Tagen bin ich jeden Herbst von Beginn der Blattfärbung an bis zum ersten Schneefall versucht zu schätzen, wie sehr die Erde denn heuer wieder Gas geben wird. Ob es Sinn macht, Geschirr und Hausrat zu sichern oder die Kinder nicht mehr zu Fuss zur Schule zu schicken.
Aber erst heute nacht kam mir wie ein Blitz die bahnbrechende Idee der Weiterführung dieses Gedankens in Bezug auf meine permanente Schlaflosigkeit. Äußerst revolutionär, ich weis und warne sie vorsichtshalber davor weiterzulesen, wenn sie nicht über einen gefestigten Charakter verfügen.
Aber lassen sie mich zuerst einmal erklären. Wenn zum Beispiel in China alle einskommazwoachtvier Milliarden Chinesen morgens um sieben gleichzeitig ihrer Heimstatt entsteigen, ist es nicht verwunderlich, das sich gleich einem Ruck ein von Menschenhand, na ja eigentlich nicht nur der Hand geschaffenes Erdbeben dem Huygensschen Prinzip folgend radial entlang der Kontinentalschollen in egal welche Richtung verbreitet, schlussendlich kurz nach Mitternacht mein Schlafzimmer erreicht und mich mehr oder weniger grob aus dem Bett katapultiert. Das ist sozusagen das Gegenteil vom Blattverlust und so ein Durchschnitts-Chinese bringt ja wohl auch mehr Energie auf, als eine mitteleuropäische Linde oder Buche. Denken sie nur an die schon legendäre wirtschaftliche Leistungsbereitschaft der gesamten Volksrepublik China. Kaum auszudenken, wenn ganz Äquatorialafrika auf einen ähnlichen Gedanken käme. Warum? Drehmoment gleich Kraft mal Weg ums Zentrum. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie einen Abiturienten in Ihrer Bekanntschaft...