Die Lehren von Kunduz

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helmut ganze

Mitglied
Die Lehren von Kunduz

Acht Jahre stehen wir jetzt dort,
so fern von uns, an fremdem Ort
und hofften stets, es wird gelingen,
den Gegner in die Knie zu zwingen.

Der Feind, das muss man unterbinden,
kommt nicht von vorn, kommt stets von hinten,
ist unsichtbar, hält sich versteckt,
es knallt schon, eh` man ihn entdeckt.

Das darf er nicht, ist nicht erlaubt,
wenn man der Landkriegsordnung glaubt.
Das muss sich ändern, unbedingt,
damit der Kampfeinsatz gelingt.

Die Lösung liegt doch auf der Hand,
was da nur hilft, ist längst bekannt.
Mit Feldhaubitzen, zwei der schweren,
wird man dem Feind jetzt Mores lehren.

Warum nicht gleich so, wird man fragen,
die Antwort ist doch leicht zu sagen.
Bisher war alles Peiopei,
jetzt nennt man`s Krieg, wir sind so frei .

Heidenau, den 14. 04. 2010
 
M

Marlene M.

Gast
es ist schon viel geschrieben worden über Afghanistan, kritisierte man hier eines meiner Werke.
dennoch denke ich, dass gar nicht genug geschrieben werden kann, wenn eine stetige Entwicklung zum Schlimmeren hin sich abzeichnet.
Darum finde ich durchaus, dass dein Gedicht mit ironischen Schluß auch eine Berechtigung hat.

Was mich ein wenig stört, ist , dass man zunächst dein Werk als eine Art Freibrief für Gewalt lesen könnte:
Mit Feldhaubitzen, zwei der schweren,
wird man dem Feind jetzt Mores lehren

Am ironischen Schluß sieht man jedoch, dass es nicht so gemeint ist.
da könnte man vielleicht noch dran feilen.
LG von Marlene
 

helmut ganze

Mitglied
Die Lehren von Kunduz

Acht Jahre stehen wir jetzt dort,
so fern von uns, an fremdem Ort
und hofften stets, es wird gelingen,
den Gegner in die Knie zu zwingen.

Der Feind, das muss man unterbinden,
kommt nicht von vorn, kommt stets von hinten,
ist unsichtbar, hält sich versteckt,
es knallt schon, eh` man ihn entdeckt.

Das darf er nicht, ist nicht erlaubt,
wenn man der Landkriegsordnung glaubt.
Das muss sich ändern, unbedingt,
damit der Kampfeinsatz gelingt.

Die Lösung liegt doch auf der Hand,
was da nur hilft, klingt uns bekannt.
Mit Feldhaubitzen, zwei der schweren,
will man dem Feind jetzt Mores lehren.

Warum nicht gleich so, wird man fragen,
die Antwort ist doch leicht zu sagen.
Bisher war alles Peiopei,
jetzt nennt man`s Krieg, wir sind so frei .

Heidenau, den 14. 04. 2010
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Marlene,

ich dank Dir für Deine schnelle Antwort und für Dein Verständnis für das Thema. Inzwischen gibt es schon wieder erneut tote Soldaten. Zum Gedicht selbst: ich habe aus der Sicht der Politiker und Militärs geschrieben, die in ihrer Einfalt und Verkennung der Situation noch nicht begreifen wollen, dass sie diesen Krieg gegen den fundamentalistischen Kern einer Weltreligion nur verlieren können.

Liebe Grüße
Helmut
 



 
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