Die Lesung

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Markus Veith

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Um zwanzig Uhr fünfzehn soll es beginnen und ich gehe frühzeitig los, um noch etwas durch die Innenstadt zu laufen, meinen Kopf vom Wind durchpusten zu lassen. Meine Ohren sind voller Textfragmente und Zeilen und Melodien. Ich heule mit den Wölfen. Ich streiche um die Häuser. Ich warte in der Winterwelt, bis irgendwer vom Schlitten fällt ...
Ich ertappe mich dabei, meine möglichst beiläufigen Blicke durch die Scheiben der umliegenden Kneipen schweifen zu lassen. Über sitzende Gäste und Gesichter, die ich erkennen könnte. Ich wittere ein Prominenten-Interview mit Lokalreportern. Vor der Lesung und im gemütlicheren Ambiente als es eine Buchhandlung bieten kann. Diese Fahndung beschämt mich fast. Zumal ich bemerke, dass ich Ihn in meinen Gedanken immer groß ausspreche. Er und Ihn und Seine, und es kotzt mich an. Ich hasse Heldenverehrung und weiß genau, dass Er es auch nicht leiden kann. Trotzdem kritzle ich Ideen-Stichpunkte in mein Notizbuch. Für später. Für das Verfassen dieses Textes. Mit großen E's und I's und S's.
Schließlich ist es acht. Ich nähere mich dem Gebäude mit der bunten Buchdeckelfassade. Eine Lesung ist für mich nicht allein Unterhaltung. Und gerade von dieser verspreche ich mir eine Menge. Zum einen: Lagesondierung. Ich lese hier in zwei Wochen selbst. An der selben Stelle. An der auch Er gelesen haben wird.
Wie krank? Junge, du bist verklärte einunddreißig Jahre alt und kein euphorischer Teenie mehr, der seine monatelang aufgewartete Hoffnung dem Stadionstar entgegen kreischt. Und Er hat Seine beste Zeit auch hinter sich. Das muss man mal so sehen. Daran ist kaum zu rütteln. Das vorletzte Konzert von Ihm hast du in einer Turnhalle in Georgsmarienhütte miterlebt. Nicht gerade ein Olympiastadion. Also reiß dich zusammen! Außerdem - Hallo! - Es ist eine Lesung! Du kennst Lesungen. Du machst mittlerweile selbst welche, schon seit langem. Das ist vertrautes Terrain. Und du hast Heimvorteil. Du bist derjenige, der nachher die Fragen stellt. Du wirst sogar dazu aufgefordert werden. - O Gott, ja, man darf Fragen stellen. Von Angesicht zu Angesicht. Und plötzlich ist die einzige Frage die übrig bleibt, die, ob man den großen Ihn duzt. Musikstars werden immer geduzt. Literaten nie.

Ich sitze in einer der mittleren Reihen. Kein lokaler Literat weit und breit, außer mir. Ich komme mir vor wie ein Schiffbrüchiger auf einer einsamen Insel. Zusammen mit vielen anderen Schiffbrüchigen. Circa vierzig. Die sich untereinander nicht vorstellen. Es auch nicht vor haben, solange der Piratenschatz nicht entdeckt ist. Nicht ein mal meinen Sitznachbarn kenne ich. Er raunt mir etwas zu, was mich nicht interessiert, was nicht zur Sache passt, auf das ich höflich antworte. Allerdings mehr, um mich abzulenken. - Im selben Haus. Ich bin im selben Haus. Wie Er.
Da entdecke ich doch noch ein mir bekanntes Gesicht. Den Vorsitzende des Fanclubs, aus dem ich vor schon Jahren ausgetreten bin. Trotzdem gehe ich hin. Er ist ein netter Kerl. Schon älter. Schütteres Haar. Ganz wie Er auch. Die Sturm- und Drangzeit liegt bestimmt jenseits seiner Vierzig. Ich traf ihn auf ein, zwei Konzerten, ganz vorne in den Logenstandreihen für Clubmitglieder und bin höchst überrascht, dass er mich noch kennt. "Ach ja, du wohnst ja hier, nicht wahr?" Er fragt mich, ob ich noch schriebe und ich bestätige, versuche, nur zu erwähnen, dass ich es geschafft habe, mich in der hiesigen Szene einige Stufen hinaufzuschnaufen. Ich frage ihn, ob er es für möglich halte, dass Er nachher noch irgendwo hingehe, einen trinken, oder so. Zur Antwort die Information, Er fahre wahrscheinlich gleich wieder zurück nach Hause. Einerseits bin ich etwas zerknirscht, andererseits beruhigt, dass ich nicht nur bei mir, sondern auch bei ihm das großgeredete Er höre.
Schließlich beginnt die Lesung. Plötzlich sitzt Er da, nimmt Seine Brille ab und die Armbanduhr, legt beides vor sich hin, sagt ein paar Begrüßungsworte, ein paar zum Ablauf. Ganz genau, wie ich es auch immer mache, wenn ich irgendwo öffentlich lese. Mein Blick verfängt sich oft in seinen grauen Haare. Ich wundere mich über das Erscheinungsbild des Literaten, der so ganz anders aussieht als der Musiker. Vor allem ohne Brille. Nachdem dieses allgegenwärtige Markenzeichen von Ihm auf dem Tisch liegt, überfällt mich die Befürchtung, jeden Augenblick könne Seine Atmung aussetzen. Dass das wuchtige Gestell nun fehlt, dass dort nun nicht mehr der Sänger, sondern der Schreiber sitzt, empfinde ich nicht als unangenehm. Im Gegenteil. Es hilft mir bei der Differenzierung.
Die Lesung verläuft grandios. Kein einziger Versprecher. Wohltuendes Schweigen wechseln sich mit befreiten Lachern ab. Dazwischen Metaphern, die den Intellekt zu sprengen drohen. In einer Sprache, so sauber und akkurat, so wortverliebt und zynisch, wie sie nur jemand hinbekommt, der sich in seinem Genre alles erlauben, und sich sicher sein kann, dass seine Sprachkunst von niemandem ernstlich kritisiert wird.

Nach dem Ende der Lesung fünf Minuten Pause, bevor Fragen gestellt werden dürfen und er alles zu signieren verspricht, was man ihm vorlege. Doppelsinn verstehendes Reihengeschmunzel. Er setzt die Uhr und die Brille auf und verschwindet in den hinteren Katakomben. Ich muss dringend aufs Klo und hoffe die ganze Zeit, dass Er nicht muss, und falls doch, dass Er eine separate Toilette hat. Ein Horror, käme Er nun plötzlich herein, stelle sich ans Pissoir nebenan und packe aus! Sämtliche Pronomen würden augenblicklich klein werden. Für immer.
Draußen wechsle ich einige Worte mit den Fanclub-Mannen. Ich gehe davon aus, dass dies nicht ihre erste und letzte Lesung ist. Wie Er denn privat sei, frage ich. Ob man gut mit Ihm reden könne.
"Wenn du dich mit ihm unterhalten wirst ...", beginnt einer und macht eine bedeutungsvolle Pause. Dann schließt er an: "Bist du mit deinem Leben und mit dem was du machst zufrieden?"
Ich grüble kurz über den Sinn dieses Orakels und lüge dann: "Ja."
Er zuckt vielsagend mit den Schultern. "Na dann."
Ich überlege, was in einem Dialog mit Ihm geschieht, wenn das Geforderte auf seinen Gesprächspartner nicht zutrifft. Rhetorisches Auseinandergepflücke? Links-Liegenlassen? - Ich bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich wissen will.

Er kommt wieder. - Nichts finde ich schlimmer, als die Stille nach dem Angebot, Fragen stellen zu dürfen. Jedes Mal befürchte ich die Ratlosigkeit des Publikums. Doch meine Sorge ist unbegründet. Sofort melden sich die Leute zu Wort. Eine Dame am Rande versucht eine Reihenfolge zu bilden, was die wenigsten juckt. Fragen nach Seiner Musik, nach Liedertexten und Alben. Nach Seinen politischen Engagements. Wenig zur Literatur, zur gehörten Lyrik oder wenigstens zu nicht verstandenen Bedeutungen. 'Wo sind wir hier?' möchte ich reinrufen. 'Auf einer Lesung oder im Konzert? Bleibt beim Thema!’'
Eine Frau befragt Ihn nach der Bewandtnis der Musik, die häufig in seinen Texten durchschimmert, insbesondere von The Who. Er antwortet, dass Townsend nun mal derjenige gewesen sei, der ihn am meisten beeinflusst habe. Bei Seinen Antworten schaut Er kaum auf. Scheint berührt. Ob peinlich, ob persönlich oder beides, vermag ich nicht zu erkennen. Wenn ich nach Lesungen so auf dem Präsentierteller sitze, komme ich mir ebenfalls wie nackt vor. Aber da ich von der eh entblößten Prominenz Welten entfernt bin, hocke ich, dimensional gesehen, höchstens auf Untertassen. Zwischen Seinen Fingern lässt Er einen Kuli rotieren, als sei Er in Gedanken schon beim Signieren, oder bereits auf dem Weg nach Hause. Trotzdem bringt Er jede Antwort präzise auf den Punkt. In reinstem Deutsch, ohne Firlefanz, ohne Dialekt, sauber ausgesprochene Endsilben.
Auch ich melde mich zu Wort. Ich frage, wer Ihm selbst näher stehe: Der Musiker oder der Schriftsteller. Da hebt Er plötzlich den Kopf und sieht mich an. Ich weiß, warum ich Ihm diese Frage gestellt habe. Ich kann sie mir seit Jahren selbst nicht befriedigend beantworten. Bei Ihm ist es der Musiker, bei mir der Schauspieler. Wie oft habe ich mich über das gehörte Argument geärgert, das Schreiben vertrüge sich nicht mit dem Theater, man könne sich nur auf eines konzentrieren? Seine Antwort beinhaltet, was ich mir von Ihm und mir selbst erhofft habe: Es mache keinen Unterschied. Und dabei lächelt Er. Ein sicheres Lächeln. Die Genugtuung wärmt. Ich lächle zurück. Zufrieden und irgendwie rehabilitiert.

Am Signiertisch steht eine Reihe von bestimmt fünfzehn Metern Länge. Draußen in der Welt spielte heute König Fußball auf und nebenan im Konzerthaus hielt Königin Klassik Audienz. Vermutlich füllten wir die Alternativvorstellung zwischen Hochnasenkunst und Brachialchoral. Meiner Meinung nach kann Er zufrieden sein.
Ich stehe mit der Fanclub-Delegation abseits und schalte mich in die Gespräche über "Heinz" ein. Mir fällt das T-Shirt ein, das ich mir mal bei einem Konzert gekauft habe, als ich noch Geld hatte und ohne Kopfschere zu träumen wagte. 'Heinz sagt: Halt's Maul' steht darauf. Ich hasse es, "Heinz" zu sagen. Wenn Er mir auch bekannt ist, so ist er mir doch fremd. Trotzdem tue ich es. Das machen alle, die Ihn hören. Und ganz automatisch glauben sie, Ihn in und auswendig zu kennen. Obwohl er mal gesungen hat, dass man einem Sänger nicht glauben solle. Groupies sind schon ein famoses Völkchen.
Immer wieder schaue ich zu der anstehenden Menschenschlange hinüber. Nein, ich will mich dort noch nicht einreihen. Ich will eine Deniere, kein Gastspiel. Bewusstsein, nicht Abfertigung. Viele stehen mit ihrem frisch erworbenen Buch in der Hand wie auf einem Fließband. Ich habe es bereits gelesen. So kann das nicht passen. Das darf es nicht. Aber was passt stattdessen?
Konzerte sind eine andere, weitaus einfachere Sache. Dort steht eine Barriere und ein Backstage zwischen Star und Schweif wie ein meterhohes Pult zwischen Lehrer und Schüler.
Wie begegne ich meinem Scheinwerferlicht-Mentor, der mich zu dem gemacht hat, was ich bin? - Klar, tat Er das unabsichtlich, geschweige denn, um mir einen Gefallen zu tun. Auch ist Er nie alleiniger Impulsgeber gewesen. Aber vieles, was ich nunmehr seit Jahren zu vollbringen versuche - mit Leib und Seele - Seine Hintergrundbegleitung hat mich stetig angetrieben. Auch wenn meine selbst verfassten Bücher noch ständig mit mir rumtragen muss, weil sie sonst nirgends zu bekommen sind ... es ist die Pool-Position, von der aus ich weitermarschieren kann, will und werde. Und muss. Zu meinem Richtziel. Was heißt schon Ruhm? So lange sie satt macht, reicht Anerkennung. Seine Antriebsalven wirken am längsten. Mindestens bis heute.
Die Menge lichtet sich. Ich schlendere in Richtung des Signiertisches und greife in meine Umhängetasche. Mein Buchexemplar ist drin. Das gleiche, das sich auch die meisten anderen Zuhörer haben unterzeichnen lassen. Erst als ich kurz vor Ihm stehe, fällt mir die passende, meine einzig wahre Alternative ein. Nur noch ein Pärchen ist vor mir dran. Beiden legen ihm einen Satz CDs vor. Insgeheim unterstelle ich ihnen den Hintergedanken an Wertsteigerung. (Wie viel bekommt man wohl dafür, wenn Er irgendwann mal seinen letzten Ton gesungen hat und leblos von der Bühne rollt?) Dazu noch eine Autogrammkarte. Ziemlich dunkel fotografiert. Die einzige Fläche, die hell genug ist, den Kuli zu erkennen, ist unter dem hohen Haaransatz.
"Wie ist das, auf seine eigene Stirn zu schreiben?" platzt es aus mir heraus. Phantastisch, du Trampel! Großartiger Einleitungssatz! Sein Pfefferkornlächeln tackert mich für einen Moment am Teppich fest. Dann lege ich Ihm meine Signaturbitte auf den Tisch. "Bitte, hier in meinen Kalender."
Ein winziges Stutzen. "Wie heißen Sie?" Ich antworte. Er schreibt.
"In zwei Wochen lese ich an der selben Stelle." (O Gott! Sei gegrüßt, Profilneurose.)
"Aha?"
Schon ist er fertig. Ich muss mich beeilen. "Können Sie mir Glück wünschen?"
"Na dann, viel Glück."
"Ähm ... schriftlich? Das hilft vielleicht."
Wieder dieses Pfefferkornlächeln. Hölle, habe Erbarmen und spuck mich wieder aus! Er schreibt. 'Toi, toi, toi.'
Ich schiebe ein weiteres Buch über den Tisch. Aus eigener Feder. Mein jüngstes Baby. "Das möchte ich Ihnen geben." Rückzug! Aber ganz fix!
Hinter mir kommen noch die Fanclubmitglieder. Ich wende ab, dem früheren Vorsitzenden zu, wechsle noch ein paar Worte, die mehr schlecht als recht meinen ausgetrockneten Hals verlassen. Ich versteife meine Knie, damit sie nicht zittern. 'Reiß dich endlich zusammen!' tadle ich mich stumm. 'Benimm dich nicht wie ein Kommunionkind beim ersten Ministrantendienst! Der Mann ist ein Mensch!'
Plötzlich steht Er hinter mir. Er begrüßt den Fanclub. Dann wendet er sich plötzlich mir zu. - Ein Augenblick Schweigen. Ich fühle mich gemustert, gescannt, flüchtig bewertet. Schließlich blickt er auf mein Buch in seinen Händen. "Und hier raus werden Sie lesen?"
Das jüngste Gericht. So oder ähnlich muss es sein. Reizflut. Ich schaue auf seine grauen Haare, seine kleine Statur. Ich kann auf ihn herabschauen, Herrje!, und ich fühle mich zum Kotzen dabei. Jetzt nimmt er mich auseinander! Jetzt gleich. Weil aus jeder Silbe, die ich von mir geben kann, alle Unzufriedenheit meiner nur eigentlichen Zufriedenheit hervorquellen wird. In Kleinbuchstaben.
Ich brabbele irgendetwas. Es verschwindet gleich nach der Lippenflucht aus meinem Gedächtnis. Während meine innere Stimme mich auslacht und aufs Übelste verhöhnt. "... Keine eigene Lesung ..." ('Das war nicht die Frage!') "... nur ein Erzähl-Wettbewerb ..." ('Tiefstapler!') "... bringt vielleicht Glück ..." ('Esoterischer Schleimer!') Dann platzt der Satz heraus, der sich schon die ganze Zeit über wie eine Blase in mir aufgebläht hat: "Die einen beeinflusst Pete Townsend. Andere hören HRK." ('Faux pas!! Rotalarm! Schadensmeldung!')
Aber Er sagt nichts. Nur ein kurzes Stirnrunzeln. Ein eiliges Zu-Boden-Schauen. "Ich wünsch dir viel Erfolg!" - Händedruck. Er geht. Ich gehe. Und mein Kopf ist wie mit Sandpapier ausgeschmirgelt.

Was hat das gebracht? Hat es etwas gebracht? Einen signifikanten Glücksbringer. In meinem Kalender. In dem noch weiße Tage sind, die für mich Wichtigkeit bedeuten können. Dürfen. Müssen. Und eine weitere Wortblase platzt in meinen Gedanken. In geheimnisvollem Tonfall flüstert sie mir zu, dass 'man sich im Leben immer zwei Mal trifft. Und vielleicht - so hoffe sie sehr - vielleicht würde dann Ich etwas zu signieren haben.'

Oktober 2003

PS.: Am 25. Oktober gewann ich die Vorentscheidung zum Erzählwettbewerb des Hörspiel-Verlages 2003 in der Mayerschen Buchhandlung in Dortmund.
 

pipi-barfuss

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hi

hallo markus,

erst einmal glückwunsch. hat mein daumen drücken ja doch geholfen. ;-)
dein text passt sehr gut zu dir.gefällt mir.musste zwischendurch lachen.beim nächsten mal möcht ich aber die unterschrift von hrk sehen.

gruß pipi
 

Markus Veith

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Halt die Daumen weiterhin gedrückt. Der Wettbewerb ist noch nicht vorbei. Und ich stimme mit dem Buchtitel von HRK ("Vorschuss statt Lorbeern") nicht ganz überein. Trotzdem Dank.
Markus
 

Rainer

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keine antwort nötig - nur lobhudelei

hallo markus,

ich habe mich die ganze zeit gefragt, wen du meinen könntest:
wecker? -nee, dafür ist er zu jung (der markus) und eine klare aussprache kann man ihm nun wirklich nicht nachsagen (dem konstantin)
irgend ein abgehalfterter "rockstar" ala blixa bargeld? nee den findet der markus bestimmt nicht gut,
helge schneider? - hmm, na dann ist aber viel fiktion dabei.
doch dann kam die brille, das graue haar und es schimmerte kurz der gute alte heinz rudolf durch - hatte es aber recht schnell wieder verworfen. dann das t-shirt, na, vielleicht ja doch?
aber, aber rainer, das ist doch der markus der da schreibt, so einen direkten hinweis wird er doch nicht geben wollen - alles verpackung für den plot "nicht soo selbstsicherer kleiner trifft den großen, der dann entmystifiziert wird".
und dann war Er es doch und der text wurde immer stimmiger.
außerdem ein schönes psychologisches spielchen, welches bestimmt jeder von uns in der ein oder andren form kennt (muss ja keine lesung sein).

was ich am besten fand:
das spiel mit den großen buchstaben, die man sogar beim sprechen "liest", und den patentwürdigen satz:
"Junge, du bist verklärte einunddreißig Jahre alt und kein euphorischer Teenie mehr, der seine monatelang aufgewartete Hoffnung dem Stadionstar entgegen kreischt."

ich gebe es auf, an deinen texten einen makel finden zu wollen (finden wollen zu müssen; sic!). ich lese sie einfach gern, und muss dank der lupe kein geld ausgeben - auch prima.


viele grüße + bitte noch mehr

rainer
 



 
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