Die Neue

Die Hand auf dem Rücken der Mutter,
saß sie auf der Treppenstufe.
Gemeinsam sangen sie aus dem Buch
suchten Halt im Text.

Mit dem Teddy in der Hand
stand sie da
und sah zu,
wie die Möbel ausgeräumt wurden.

Über die Straße
wollte sie ein Schnur-Telefon aufbauen,
zum Fenster ihrer Schwester.

Über die Straße
sah sie
wie die neue Frau einzog.
Lang, dürr und böse.
Sie hatte ihr alles kaputt gemacht.
Hatte ihr alles genommen.

Die Mutter war stark
behauptete sich in der Welt.
Die Schwester war jung,
zu jung um zu begreifen.
Sie war schwach
wollte nicht begreifen.


Papa am Wochenende.
Die Neue war lieb und nett
und böse.
Falsche Liebe.
Sie verstand es nicht,
wehrte sich gegen die Umarmungen.
Sie hatte Angst,
ihr wurde kalt,
wenn sie sah,
wie Papa von der Neuen
liebkost wurde.
Ihr tat es weh,
die Neue zu sehen.

Sie
kam nicht mehr zu Papa.