Die Passage: Die Reise des Aqualonauten

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Fugalee Page

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Viel Zeit ist vergangen, seit der Axolot Kenntnis von der geheimnisvollen Passage erlangt hat. Doch der Molchartige wäre nicht Molch, wenn er das Ungewisse auf sich beruhen ließe. So werden wir Zeuge der ersten, groß angelegten Expedition; des ersten bemolchten Upstreams.

„Möge der Laich stets gesund und lernwillig sein.“
(Inschrift auf dem Sandwall nahe der Kathedrale am Großen Platz)


„Na gut, dann verschwinde! Aber wundere dich nicht, wenn ich nicht mehr da bin, wenn du zurück kommst. Falls du überhaupt jemals wiederkommst. Du dickköpfiger, störrischer Molch, du! Ach, ich könnte manchmal verzweifeln an dir. Wenn du nur nicht immer so …“
Die Schimpftiraden signalisierten Gonatus, dass es klüger war, hier nicht weiter kontra zu geben.
Sie hatte ja nicht ganz Unrecht. Die Expedition war gefährlich, und alles andere als typisch für einen meeresbodenständigen Wissenschaftler wie ihn. Doch zum einen war die Versuchung einfach zu groß, als erster Molch zur legendären Passage zu reisen, zum anderen war er maßgeblich an den Züchtungen beteiligt gewesen. Die Idee zur Umsetzung der Sonde war sogar alleine auf seinem Algendung gewachsen. Sobald er zurückkehrte, würde er Abralia schon irgendwie wieder besänftigen. Doch jetzt musste er los.

Aufgeregt schwamm Gonatus zum Großen Platz vor der Kathedrale. Seit Molchsgedenken war dies der Ort, an dem der Axolot seine Versammlungen abhielt. Hier wurden Geschichten überliefert. Hier fanden wichtige Abstimmungen statt. Hier lernten sich die Molche untereinander kennen und lieben, und heute würde von hier aus ein epochaler Start stattfinden.
Auf einer Anhöhe jenseits der Kathedrale hatten er, Gonatus, und sein Rivale, Bahrami, einige Sandskizzen vorbereitet. Damit wollten sie den Versammelten die Thematik veranschaulichen. Schließlich kam es nicht jeden Tag vor, dass einem eine völlig neue Züchtung präsentiert wurde. Ja – am Ende waren Gonatus und Bahrami dann doch zu einer Einigung gekommen. Was nicht zuletzt an der Intervention der beiden Frauen gelegen hatte. Abralia und Spiriti verstanden sich nämlich prächtig. Die beiden flossten auf der gleichen Strömungslänge. Ihr synchroner Flossenschlag zeugte davon, dass auch Spiriti die Meinung vertrat, ihr Mann würde mehr Zeit mit seinen Forschungen und fremden Spawnies zubringen, als sich ihr und dem gemeinsamen Laich zu widmen.

Schon von Weitem konnte Gonatus das wuselnde Heer der Molche erkennen. Alte wie Junge. Für den Laich war es sehr wichtig, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen. Das Wissen musste beständig weitergegeben werden. Die relativ kurze Lebenserwartung der Molche ließ dies nötig erscheinen. Das Individuum trat zum Wohle der Gemeinschaft meist in den Hintergrund. So war es um so bedeutender für den Molch, wenn einer durch seine Taten dermaßen in den Vordergrund rückte, dass er in den Rang eines Helden aufstieg. Und heute würde einer dieser denkwürdigen Tage sein.
Es hatte manch hitzige Diskussion zwischen Gonatus und Bahrami gegeben. Beide fühlten sich der Wissenschaft und dem Gemeinwohl der Molche verpflichtet. Fortschritt bedeutete einen hohen Lebensstandard und ließ den Molch zufriedener wirken. Er hatte als intelligentestes Lebewesen von Thalassio eine Verantwortung den anderen gegenüber. Dass da Etwas existierte, von dem man so gut wie nichts wusste, konnte demnach nicht auf Dauer akzeptiert werden. Vielleicht drohte von jenseits der Passage ja irgendeine Gefahr, ein unbekannter Feind. All dies galt es in Erfahrung zu bringen. Einer von beiden, er oder sein Rivale, Bahrami, musste nach oben zum rätselhaften Übergang. Das Aqualon konnte nur einen Passagier befördern. Und Gonatus war froh, dass man ihn dazu bestimmt hatte. Da sich das Augenmerk auf den zweiten Teil der Mission richtete, war dies auch eine logische Konsequenz gewesen.
Als Gonatus den Großen Platz erreichte, wurde er frenetisch begrüßt. Ein Brodeln und Wuseln ging durch das Wasser. Die Molche rieben die Flossen aneinander, einige kiemten was das Zeug hielt und die ganz jungen Molche, die „Spawnies“, schwammen wie wild geworden durcheinander. Einzig die Sulfidschlote rauchten in ihrer Beständigkeit voll Ruhe und friedlich vor sich hin, und bildeten einen angenehmen Kontrast zu dem emsigen Treiben. Auch die Myriaden von fluoreszierenden Algamis trugen dazu bei, indem sie den Platz in ein sanftes Licht tauchten, und die Farben der oxidierenden Eisenschichten in einem bizarren Orangeton erscheinen ließen.
Als Gonatus näher schwamm erkannte er Bahrami. Diesem konnte man ansehen, dass er am liebsten mit Gonatus getauscht hätte. Doch die Entscheidung war gefallen. Der erste Aqualonaut in der langen Geschichte des Molchs gönnte sich den Blick auf die jubelnd-zappelnde Menge. Schwamm da vorne nicht die Spawnie-Klasse, welche er erst vor kurzem unterrichtet hatte? Und in der ersten Reihe zappelte doch jener Schüler, der ihm noch bestens in Erinnerung war. Obwohl Gonatus sonst eher die reiferen Molche unterrichtete, bereitete es ihm immer noch Spaß, gelegentlich bei den Jüngeren vorbeizuschwimmen. Gerne investierte er diese Zeit, um den Spawnies die Wissenschaft näher zu bringen. Ja, Gonatus erinnerte sich an jene Schulstunde, und an diesen besonderen Schüler.

„Und Thalassio ist wirklich eine Kugel?“, hatte ihn ein junger Molch zunächst gefragt.
„Ja!“, hatte Gonatus geantwortet. „Stellt euch einfach den Mugo vor. Ihr kennt doch bestimmt dieses neue Spiel und den Spaß, den sich die schon etwas Älteren von euch mit dem gezüchteten Kugelfisch erlauben. Mit den Freyellas stellen sie den Mugo so ein, dass er beständig nach oben treiben will. Dann hetzt die Horde, in zwei Mannschaften aufgeteilt, hinter dem Mugo her. Ziel ist es, den Mugo wieder auf den Meeresboden zurück zu befördern. Dabei dürfen die Molche ihre Flossen nicht benutzen. Nur mit Hilfe des Kopfes versuchen die Molche den Mugo unter das Netz des Bodenspinners zu stupsen. Die Mannschaft, welche den Mugo am häufigsten unter dieses Netz bugsieren kann, hat das Spiel gewonnen.“
„Ja, klar kennen wir das Spiel …“, hatte ein anderer Spawnie geantwortet, „… aber gibt es denn auch noch andere Welten, wie die unsere?“
„Ja, wir vermuten das. Seit wir von der Passage wissen, könnt ihr euch sicher vorstellen, wie die Wissenschaftler rätseln, was nach dem Leerraum kommen mag.“
Und dann war „er“ gekommen.
„Hmm – aaaber, wenn wir wie der Mugo-Fisch doch eine Kugel sind, wo ist dann eigentlich oben und unten, falls da jemand von der Leere auf uns schaut. Uuund, befinden wir uns in der Mitte all dieser Wasserkugeln oder nur irgendwo Rande, tjaaa … und weshalb stoßen wir mit den anderen Wasserkugeln eigentlich nicht zusammen, wenn doch zwischen uns gar nichts ist?“
So waren damals die Fragen aus dem anscheinend besonders cleveren Molchlein nur so herausgesprudelt. Gonatus erinnerte sich daran, dass er sich riesig gefreut hatte, so einem jungen Talent begegnet zu sein.
„Bravo, junger Spawnie. Das sind wichtige Fragen, die du da gestellt hast. Wie ist denn dein Name?“
„Ach, eigentlich heiße ich ja Galineo, aber meine Mutti nennt mich immer Galileni. Wahrscheinlich waren ihr zu wenig Weibchen im Laich.“
„Also, mein lieber Galineo Galileni, wie du weißt, werde ich beim nächsten Strömungszyklus zur Passage reisen, und wenn ich zurück bin, werde ich dir hoffentlich alle deine Fragen beantworten können.“
„OOOhhh, wirklich?“
„Versprochen!“

Dann war die Unterrichtsstunde vorbei gewesen und die Spawnies waren allesamt hinausgeschwärmt, als sei ein schleimiger Stoutii hinter ihnen her. Diese Erinnerungen ließen ein Grinsen über Gonatos Molchsgesicht huschen. Ja, er hoffte, dass er dem aufgeweckten Spawnie würde alle Fragen beantworten können, und dass die Theorie von der Anti-Wasserwelt nicht zutraf. Denn einige Kollegen vertraten die Ansicht, dass ein Körper, kommend von Thalassio, auf einer anderen Wasserwelt großen Schaden anrichten könnte. Allerdings schien ihm diese Chaos-Theorie doch mehr als an den Kiemenbüscheln herbeigezogen. Deshalb, genug der Spekulationen! Noch heute wollte Gonatus Tatsachen präsentieren.

Und der Große Platz lag ihm zu Flossen. In die Menge war nun eine fast andächtige Ruhe eingekehrt. Als sich schließlich kaum noch jemand bewegte, begrüßte Bahrami den neu Hinzugeschwommenen und überließ es ihm, die Blase an die Menge zu richten.
„Verehrte Molche, liebe Spawnies, heute ist ein denkwürdiger Tag. Ein kleiner Flossenschlag für den Molch, doch ein riesiger Flukenschwung für den Axoloten. In wenigen Augenblicken werde ich mich in das Aqualon begeben, und mit dessen Hilfe dahin streamen, wo noch kein Molch zuvor gewesen ist.“
Das darauf hin einsetzende Gewusel wäre von anderen Welten wohl als vereinter HURRA-Ruf interpretiert worden.
„Danke, danke, aber bitte, beruhigt euch wieder! Bevor ich mich auf den Upstream begebe, möchte ich euch mit der Funktionsweise der neuen Züchtungen vertraut machen. Alle Aufzeichnungen hierzu findet ihr in den entsprechenden Archiven der Wissenschaftshöhlen.
Aus den Überlieferungen unserer Vorväter und den Beschreibungen ihres unbemolchten Upstreams konnten wir wertvolle Schlussfolgerungen ziehen. Wie sich bestimmt schon herumgekiemt hat, bildeten sich am Ende zwei Lager.
Während die Kollegen um Bahrami das Superaqualon züchten wollten, das es dem Molch ermöglichen sollte, sicher nach oben zu streamen, als auch eine Exkursion jenseits der Passage in Aussicht stellte, verfolgten wir, meine Kollegen und ich, eine kombinierte Lösung.“
Bahrami zuckte ein wenig mit seinen Kiemenbüscheln, als er sich so manch hitzige Diskussion in Erinnerung rief.
„Knackpunkt bei der Sache war das Aufwärtskommen jenseits der Passage. Auch Bahrami hatte mit Züchtungen experimentiert und im bekannten Wasserraum ganz erstaunliche Erfolge vorweisen können.“
Gonatus sah hinüber zu Bahrami und stellte fest, dass dieser seine Äußerung mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen hatte. Eine gewisse Diplomatie konnte an dieser Stelle nicht schaden, zumal Gonatus nun auf eine Schwachstelle hinweisen musste.
„Nur bezweifelte ich, dass die Wirkungsweise seines Antriebs auch jenseits der Passage von Vorteil sein würde.“
Gonatus schwamm hinüber zu dem ersten riesigen Sandbild und erläuterte dort weiter: „Wie ihr hier sehen könnt, nahm sich Bahrami für sein Aqualon den Kopfgrundler zum Vorbild. Beim Upstream treibt die mäßig intelligente Gallertblase demnach kopfunter nach oben hin zu. Zwischen Kopf und Rumpf züchtete Bahrami ein Trichterorgan – mehr ein bewegliches Rohr, das die Mantelhöhle mit dem Außenwasser verbindet. Dieses Rohr fungiert als Rücklauf für das Atemwasser, das durch eine kleine Pforte, am Kopf des Aqualons, in die Mantelhöhle strömt. Wenn die kräftige Muskulatur der Mantelwand diese Höhle verengt, schließt sich diese Einlasspforte, und dem Wasser bleibt als Weg nach draußen nur jenes enge Trichterrohr. Und da dieses Rohr zudem sehr rasch gebogen werden kann, ist auch ein Richtungswechsel in der Bewegung möglich. In Anbetracht dieser temperamentvollen Züchtungsvariante und des umtriebigen Verhaltens des Aqualons, hat Bahrami diese Fortbewegungsart als Rück-Stoß-Triebler bezeichnet.“
Im erneuten Gewusel und Geblubbere hätte ein Außerthalassionischer vermutlich kollektive BRAVO-Rufe erkannt. Gonatus schwamm indessen völlig entspannt zum nächsten Sandbild.
„Bahrami wollte nun ein Riesenaqualon züchten, das eben jene beschriebene Eigenschaft aufweisen und zudem im Inneren für konstante Druckverhältnisse sorgen sollte, so dass ein Axolot den Upstream überleben konnte. Doch wie schon beim Antrieb befürchtete ich auch bei einem so massigen Körper, dass dieser jenseits der Passage nur Nachteile mit sich bringen würde.“
Wieder zuckten die Kiemenbüschel Barahmis und sein breites Maul verzog sich zu einem gequälten Grinsen.
„Schließlich ließ sich mein lieber Kollege jedoch überzeugen. Da wir uns ja quasi mit einer Anti-Welt auseinandersetzten, mussten wir uns auch in eine solche hineindenken. Ich war und bin deshalb der Ansicht, dass wegen der geringen Dichte des Leerraums die Ausstoßgeschwindigkeit der ausströmenden Leermasse sehr hoch sein müsste, um überhaupt nennenswerte Auftriebskräfte entwickeln zu können. Sollten demnach auch nur die geringsten Strömungen jenseits der Passage vorhanden sein, wäre ein Segelflug, wie ihn unser Banta vollführt, der, wie ihr alle wisst, in geradezu majestätischer Weise durchs Wasser gleitet, viel effizienter anzusehen. Eine Reise zu neuem Wasserraum würde so zwar etwas länger dauern, doch meiner Meinung nach, wäre ihm ein größerer Erfolg beschieden.“
Diesmal schwappte eine Woge der Verwirrung über die Versammelten hinweg. Kreisförmiges Schwimmen, hektische Maulbewegungen. Einige ließen Blasen aufsteigen und ein paar junge Spawnies tippten sich mit den Flossen an den Kopf.
Ungeachtet dessen schwamm Gonatus zur letzten Sandskizze.
„So gelangten wir zu der eingangs schon erwähnten Kombi-Lösung. Wir werden mit einem Aqualon, welches nur zu dem Zweck gezüchtet wurde, einen Molch sicher an die Passage zu bringen, nach oben streamen. Dort angekommen, wird diese Aqualon-Basis am Übergang lediglich stationär eingesetzt. Von dort aus wird eine mitgeführte Sonde, die über den Rück-Stoß-Triebler verfügt, aber auch über einen riesigen, netzfeinen Hautlappen, der sich im Bruchteil eines Flossenschlages entfalten kann, gestartet werden. Die einzigartige Sonde, dieses filigrane Züchtungswerk, soll dann, meiner Theorie folgend, durch etwaige Strömungen im Leerraum emporsteigen. Gerade so wie ein Banta im Wasserraum.“
„Aber wie soll etwas gleiten, wenn da nichts ist?“, signalisierten einige Molche.
„Es ist eine Theorie, liebe Freunde. Doch ich habe heute vor, den Beweis anzutreten.“
„Dann sollten Sie jetzt aufbrechen, lieber Kollege. Auf gutes Gelingen“, merkte Bahrami an, und Gonatus war sich alles andere als sicher, ob ihm Bahrami tatsächlich von Herzen alles Gute wünschte.
„Ja, es ist soweit. Ich mache mich jetzt auf den Weg“, sprach Gonatus dann sichtlich ergriffen, und fügte im Anschluss eine an solcher Stelle übliche thalassionische Redewendung hinzu: „Möge der Laich stets gesund und lernwillig sein“.
Und mit diesen Worten begann die phantastische Reise.
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Dass die Mission unter keinem glücklichen Seestern stand, zeigte sich erst, als der Kontakt abriss. Der Zellfaden, den das Aqualon absonderte, und der in periodischen Abständen seine Konsistenz änderte, war gerissen. Noch nie in der Geschichte des Molchs war so ein Fall bekannt geworden. Diese Verbindungsleitung machte eine Kommunikation ja erst möglich und gab Aufschluss über den bereits zurückgelegten Weg. Die Molche waren am Meeresboden zerstört. Wie hatte so etwas geschehen können? Allgemeines Rätselraten setzte ein. War das Aqualon vielleicht dermaßen gestresst damit gewesen, den Innendruck konstant zu halten, dass es zu Stoffwechselproblemen gekommen war? Vertrug sich die Sonde nicht mit dem Aqualon, da es sich auch bei ihr um eine eigenwillige Züchtung handelte? Wilde Spekulationen, keinerlei Tatsachen. Wissenschaftsmolche, emsige Arbeitsmolche, Theologie- und Lustmolche, alle zeigten sich tief betroffen; selbst den jungen Spawnies war nicht nach Spielen zumute.
Die Stunden vergingen. Wissenschaftler tüftelten schon an einer Rettungsmission, obwohl diese nur von theoretischer Natur sein konnte. Züchtungen brauchten ihre Zeit. Sowohl vom Aqualon als auch der Sonde standen außer den Prototypen keine weiteren Exemplare zur Verfügung. Bis der Molch wieder in solche Höhen vordringen konnte, würde demnach viel Zeit vergehen, und Gonatus wäre längst in die Geschichte eingegangen; als Held wohlgemerkt, als tragischer.
Alles befand sich noch in einer Art kollektiven Trauerstimmung, als sich ein mächtiger Körper von oben herabsenkte.
„SIE kommen zurück“, jubelten die Spawnies als erste los, und zeigten mit ihren Flossen ganz aufgeregt nach oben. „Seht doch! SIE kommen zurück.“
Und wirklich, das Aqualon gelangte so ziemlich genau an der Stelle wieder zum Meeresboden, von dem es vor etlichen Stunden aufgestiegen war. Dieser Orientierungssinn war phänomenal. Voller Neugier schwammen die ersten Molche auf das Aqualon zu. Dieses hatte die feinen Kapilarhärchen schon zeitig entsprechend ausgerichtet, da in der Tiefe stetes Dämmerlicht herrschte. So gab es die Sicht für und auf Gonatus frei. In dessen Ausdruck erkannten die Molche blankes Entsetzen. Hektische Unruhe machte sich unter den Versammelten breit. Was war hier nur geschehen? Von der Sonde – keine Spur. Offensichtlich war es zum Abschuss gekommen.
„Holt ihn da raus!“, blubberte es aus gleich mehreren Richtungen. Das Aqualon reagierte immer noch äußerst gestresst, doch als es ein paar Streicheleinheiten bekommen hatte, drückte es den völlig perplexen Passagier einfach aus sich heraus.
Die Druckkammer schien bestens funktioniert zu haben. Auf den ersten Blick waren keine Verletzungen an Gonatus festzustellen. Nur sein unablässiges Zappeln und seine wirren Flossenbewegungen, die keiner zu deuten vermochte, zeugten von seiner Panik. Die Rückkehr des Aqualons und seines tragischen Helden verbreitete sich natürlich in Strömungseile. Bald waren wieder alle Molchartigen am Platz versammelt. Sie alle wollten wissen, was es von dieser Reise zu berichten gab. Und dann endlich – Gonatus schien sich wieder etwas gefangen zu haben, richtete er die Blase an die Versammelten.
Doch das Erste, was ihm über die Lippen kam, war die Frage, ob außer ihm sonst noch etwas von oben heruntergekommen sei. Einzelne Molche verneinten dies, und fragten nach, was er denn damit meinte. So richtete sich Gonatus dann endlich vor der Kathedrale aus, und begann seine Geschichte zu erzählen:
„Geschätzte Molche, liebe Spawnies, mein Erlebnis lässt sich mit einer einzigen großen Blase zusammenfassen. Es war – Schrecklich!
Was ich erlebte, war von solcher Tragik, dass ich ernsthaft überlege, die wissenschaftliche Arbeit aufzugeben, um mich fortan einzig und alleine um den Laich zu kümmern. Meine treu sorgende Abralia würde es mir sicher danken. Aber lasst mich zuerst erzählen. Als ich oben angekommen war, verlief zunächst alles nach Plan. Zwar hatte ich den Kontakt zu euch verloren, doch konnte ich beim besten Willen keinen weiteren Defekt feststellen. Im Gegenteil, mir ging es den Umständen entsprechend gut. Ich vermutete lediglich, dass das Aqualon mit dem Aufstieg und den extremen Druckunterschieden so sehr beschäftigt gewesen war, bis es schließlich, vor lauter Stress, irgendwann den Faden verloren hatte.“
„Ja, dies war auch unsere Vermutung gewesen“, unterbrach ihn ein Kollege.
„Aber weiter, was geschah dann?“, meinte ein anderer.
„Nun, die Strahlungsquelle außerhalb des Aqualons muss gigantisch sein, doch die Schildmembrane erfüllte ihren Zweck. Die feinen Härchen hatten sich entsprechend ausgerichtet und sorgten für ähnliche Verhältnisse wie in Thalassios gelobten Tiefen. Doch konnte ich kaum etwas erkennen und wies das Aqualon deshalb an, in periodischen Abständen einen Abgleich vorzunehmen. So konnte ich mir schließlich ein Bild von der Außenwelt machen. Ich kann euch nur ansatzweise beschreiben, wie verloren ich mir in dieser Leere vorkam. Diese Trostlosigkeit könnt ihr euch nicht vorstellen. Denn da war wirklich NICHTS! Weder Kleinstlebewesen, noch irgendeine Sedimentablagerung. Selbst unser geliebtes Wasser schien sich vor dem Leeraum zu fürchten. Mit einer Auf- und Ab-Bewegung, die mich an den lang gezogenen Schweif eines Noontak erinnerte, sträubt es sich vehement dagegen, in die Leere vorzudringen. Dieses Verhalten des Wassers ließ eine regelrechte Übelkeit in mir aufsteigen. Ich war heilfroh, dass ich vor meiner Reise nur leichten Algenschleim zu mir genommen hatte. Und dann, der Blick in diese Leere, immer wieder dieser Blick auf ein allumgebendes Nichts. Glaubt mir, wäre nicht direkt unter mir die vertraute Wasserwelt gewesen, und hätten mir die schützenden Häute des Aqualons nicht ein gewisses Gefühl der Geborgenheit vermittelt, ich wäre vermutlich wahnsinnig geworden.“
„OOOOOHHHHHH!“ Die Molche waren über alle Maßen entsetzt.
„Dann, als ich mich von dem ersten Schrecken erholt hatte, besann ich mich auf meine Mission. Der Gedanke daran, wie viele von euch auf Antworten hofften, ließ mich neue Kraft schöpfen. Ich aktivierte also die Sonde. Es waren einige Überredungskünste notwendig, da ich auch ihr die Bedeutung ihres Einsatzes vor Augen führen musste. Vielleicht haben die Züchtungsgegner ja doch nicht ganz Unrecht, wenn sie uns eine unmoralische Vorgehensweise vorwerfen. Ich konnte jedenfalls deutlich spüren, dass die Sonde Angst vor ihrem Einsatz hatte. Doch ließ sie sich schließlich überzeugen, ihre Arbeit zu verrichten. So löste sich die Sonde vom Aqualon, schwamm ein paar Runden, um ihre Muskulatur zu konditionieren, tauchte ab, nahm Schwung auf und schoss mit dem Rück-Stoß-Triebler aus dem Wasserraum hinaus, in die mir endlos erscheinende Leere.“
„OOOOOHHHHHH!“
„Ja, liebe versammelte Molchschar. Die Spannung war in diesem Moment beinahe unerträglich. Meine Sicht war alles andere als perfekt. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie hell es jenseits der Passage ist. Doch meinte ich zu erkennen, wie die Sonde kurz nach dem Emporschießen ihre Hautlappen öffnete, und sofort von einer unsichtbaren Strömung hoch- und mitgerissen wurde. Im nächsten Moment schon hatte ich sie aus den Augen verloren.“
An dieser Stelle legte Gonatus eine kleine Pause ein, und er musste sich erst ein wenig neu sortieren; die Flossen bewegen, die Büschel richten, bevor er dann weitererzählen konnte. Die Molchschar gab indessen keinen Flossenschlag von sich. Auf dem Großen Platz hätte man eine abgeplatzte Schuppe fallen hören können.
„Wir mussten dann erst wieder in unseren Wasserraum zurückkehren, da mir das Aqualon signalisiert hatte, es habe massive Hautprobleme. Übrigens, dieses ist neben den doch folgenden Schrecklichkeiten meiner Reise, sicher das Absonderlichste. Ich will versuchen, es euch annähernd in Blasen zu packen. Von allen Impulsen, die ich während unseres Aufenthalts vom Aqualon empfangen habe, waren dies die Seltsamsten. Während sich zu anderen Eindrücken in etwa Synonyme in unserer Wasserwelt finden lassen, gab es für dieses „Haut-Gefühl“ des Aqualons nichts Vergleichbares. So kann ich euch lediglich meine subjektiven Eindrücke vermitteln.
Als wir wieder auftauchten, beobachtete ich sehr genau die Außenhaut des Aqualons. Ich konnte erkennen, wie das Wasser direkt – und ich meine wirklich direkt – an seiner Außenhaut zurück in Richtung Wasserwelt floss. Ja, es kam mir fast so vor, als habe das Wasser genauso Angst vor dem Leerraum, als kurz zuvor die Sonde. Ich lege hier also Wert auf die Feststellung, dass ich der erste Wissenschaftler bin, der die Vermutung äußert, das Wasser habe ein – Bewusstsein!
„OOOOOHHHHH!“
„Ja, liebe Molche. Wir haben uns bisher so sehr auf die Schlammuntersuchungen konzentriert, die Festmasse von Thalassio; dann erregte in jüngster Vergangenheit die Passage unsere Aufmerksamkeit und Gemüter. Doch was, wenn uns dabei Wesentliches verborgen blieb? Unser Wasserraum ist für uns so selbstverständlich geworden, dass wir zwar alle Lebewesen, alle Ablagerungen, ja selbst die chemischen Prozesse um uns herum sondieren – doch was ist mit dem Wasser selbst?“
Kiemenberaubende Stille!
„Als wir nun also aufgetaucht waren und ich sah, wie das Wasser flüchtete, beobachtete ich, wie sich die Haut des Aqualons veränderte. Anfangs war noch eine dünne Schicht des Wassers zu erkennen gewesen, etwas später waren nur noch einzelne Wasserstreifen zu sehen, und zum Ende hin, blieb da nur noch ein feiner Rest übrig. Keine durchgängige Schicht mehr, nein, mehr ein fleckiger Überzug. So fein und dünn, dass dagegen die Hautlappen der zuvor gestarteten Sonde wie ausgewachsene Banta-Segel wirkten.“
„OOOOOHHHHHH!“
„Und im Folgenden bin ich mir nicht mehr sicher, ob es sich bei meiner Beobachtung um ein reales Erlebnis handelt, oder ich einer Halluzination erlegen bin. Wie ich bereits erwähnte, meinte ich noch feinste Reste des Wassers zu erkennen. Doch gab es hier kein Abfließen mehr. Es schien, als würden sich die feinen Reste einfach in Nichts auflösen. Je länger ich auf die Außenhaut schaute, desto weniger vertraute Heimat konnte ich erkennen. Bis schließlich auf der Haut des Aqualons kein Rückstand unserer Welt mehr zu erkennen war.
Und eben dann traten Veränderungen ein, für die ich keine Vergleiche finde. Alles, was ich euch erzählen kann, ist, dass die Innenhaut, welche für den konstanten Druck verantwortlich zeichnete, mir frisch und lebhaft vorkam, während die Außenhaut immer abgespannter wirkte. Eine Art Schrumpfungsprozess hatte eingesetzt und die feinen Äderchen der Haut zeichneten sich mit einem Mal immer deutlicher ab. Ich befürchtete schon, dass die Außenhaut bleibenden Schaden nehmen würde. Doch bevor der Zustand eskalierte, drang das Aqualon wieder in unsere Welt ein.
Insgesamt zwölf Mal wiederholte das Aqualon diesen Leerraum-Wasserraum-Zyklus. Immer wieder hielt ich dabei nach der Sonde Ausschau, doch sie blieb verschollen. Ich konnte nicht abschätzen, wie weit sie in den Leerraum hoch gedrungen war. Ich bekam eine richtige Schuppenhaut bei der Vorstellung, was die Sonde wohl alles durchmachen musste. Zudem meldete sich mein Gewissen, schließlich hatte ich sie ja zu ihrem Einsatz überredet. Mir war ganz elend zumute.“
„OOOOCH!“
„Doch was ich dann erlebte, übertraf selbst meine schlimmsten Befürchtungen. Mit einem Mal war ein solch helles Licht um mich, dass selbst die Filtermembran keine Zeit mehr gehabt hatte, mich ausreichend zu schützen. Im Aqualon wand ich mich vor Schmerz und zappelte wie wild umher. Mir war, als hätte mich der Stachel eines Humpossums in beide Augen gestochen.“
„AAAAUUUUU!“
„Dann vernahm ich ein Geräusch, wie ich es noch niemals zuvor vernommen hatte. Nein, kein Geräusch, es war mehr wie das Brüllen eines Monsters. Ihr wisst ja noch, dass bei unseren Schlammbohrungen immer wieder Molche verschwunden sind. Einige glaubten ja, dass in den Tiefen ein Wesen lebt, so schrecklich, dass es mit bloßem Flossenschlag nicht zu beschreiben ist. Wenn es so ein Wesen wirklich geben sollte, dann sage ich euch, das Getöse, das dieses Untier von sich gibt, kann nicht schrecklicher sein, als jenes, das ich dort oben erleben musste.“
„IIIIIIIEEEEHHHH!“
„Ja, liebe Molche, und immer wieder wechselten sich das grelle Licht und das Getöse ab. Ich versuchte eine Erklärung zu finden, doch es wollte mir nicht gelingen. Zwar sträubte ich mich als Wissenschaftler gegen die Monstertheorie, doch war das Erlebte am Ende so fürchterlich, dass ich jedem Schauermärchen Glauben geschenkt hätte.
Doch sollte sich mir das ganze Ausmaß der Katastrophe erst noch eröffnen. Denn mit einem Mal fiel von oben etwas auf uns herab. Obwohl ich durch die Außenhaut recht gut geschützt war, stieg erneut die Furcht in mir hoch. Was war das für ein Zeug, das da auf uns niederging? Dann, in einem schockartigen Impuls, erkannte ich das volle Ausmaß der Tragödie. Einzelne Wissenschaftler hatten ja die Befürchtung geäußert, dass, würde etwas aus unserer Wasserwelt auf eine Anti-Wasserwelt treffen, es zu einer schrecklichen Katastrophe kommen könnte, einer Art Kettenreaktion. Und so musste es gekommen sein. Der Abschuss unserer Sonde war doch nicht ohne Folgen geblieben, da nun lauter kleine Wasserteilchen auf uns herab fielen. Das Aqualon erfreute sich an dieser Tatsache, da es sich so den Leerraum-Wasserraum-Zyklus ersparen konnte. Es war zu dumm, um die Zusammenhänge zu begreifen. Vermutlich war die Sonde von der Leerraumströmung immer höher getrieben worden und schließlich mit ganzer Wucht auf eine andere Wasserwelt getroffen. Dort hatte sie dann die furchtbare Reaktion in Gang gesetzt. Sie hatte die Anti-Wasserwelt zerstört, die nun in kleinsten Partikeln auf uns herab stürzte.“
„AAARRRRGGGHHH!“
„Ja, ihr Molche. Die Passage geriet durch diesen Teilchenbeschuss aus dem Gleichgewicht. Das Aqualon wurde hoch- und niedergedrückt. Ich versuchte alles, um die Situation unter Kontrolle zu bringen, doch es gelang mir nicht. Auch wurde der Teilchenbeschuss immer heftiger. Und das Grauen steigerte sich zu einem furiosen Finale, da sich mir ein letztes furchtbares Bild aufdrängte. So abscheulich, dass ich so schnell wie möglich zu euch zurückkehren wollte.“
„JA, WAS DENN NUR?“, stieg da ein Meer voll Blasen auf.
„Versteht ihr denn nicht? Ich überlegte mir, wenn auf dieser Anti-Wasserwelt nun so etwas wie ein Anti-Molch gelebt hätte, so würde bald etwas viel Schrecklicheres als nur Wasserteilchen auf mich herabstürzen.“
„LIIIEEEEKKKKKK!“
„Ja, liebe Molche. Diese entsetzliche Vision vor Augen musste den Abbruch der Mission zur Folge haben.“
Gonatus legte eine kleine Pause ein und wirkte dann sehr nachdenklich.
„So lasst uns denn wachsam sein, liebe Molche. Wir wollen die nächste Zeit immer wieder einmal nach oben sehen und hoffen, dass wir mit unserem Versuch niemandem geschadet haben.“
Die dicken Köpfe der Molche reckten sich nach oben. Doch da schwamm zum Glück nichts, was dort nicht hingehörte.
„Doch war meine Reise nicht umsonst, liebe Freunde. Wir haben dadurch das eigentliche Problem erkannt und die Bedrohung, die möglicherweise auf uns zukommt. Denn, lasst uns den Gedanken zu Ende denken. Sicher existieren neben der zerstörten Wasserwelt auch noch andere. Falls es dort ebenfalls intelligentes Leben geben sollte, ist anzunehmen, dass auch dieses eines Tages Sonden zu uns schicken wird. Vielleicht bergen diese Sonden dann auch eine Gefahr für uns, da sie aus einer Anti-Welt stammen. Und wir müssen uns die bange Frage stellen: Wenn eine solche Sonde unsere Welt trifft, wird dann unser Wasser dem Zerfluss standhalten?“
„AAAIIIIIAAAIIIII!“
„Ja, liebe Molche. Erzählt diese Geschichte euren Nachkommen, und diese sollen es dann ihrem Laich erzählen. Wir müssen uns vor der zerstörerischen Kraft der fremden Sonden schützen und eine Barriere errichten, die unser näheres Umwasser in Form hält. Schwimmt nach Hause und denkt darüber nach. Wir werden sicher eine Lösung finden.“
So sicher war sich Gonatus allerdings nicht. Zu gewaltig erschien ihm diese Herausforderung. Er jedenfalls hatte seinen Teil erfüllt. Den nächsten Schritt mussten jüngere Molche tun. Er würde sich nicht noch einmal in die Nähe dieser entsetzlichen Passage wagen.
Nun schwamm Gonatus erst einmal zurück in seine Höhle und zu seiner Frau. In Zukunft würde er sich mehr Zeit für die Familie nehmen. Er hoffte nur, dass Abralia ihm nicht die schuppige Schulter zeigen würde. Wenn sie entsprechende Laune hatte, konnte er sie fragen, was immer er wollte, kein Bläschen kam über ihre Lippen. Sie blieb stumm wie ein Fisch. Doch Gonatus hatte da so seine Mittelchen. Zuerst würde er sie sanft beflossen, dann zärtlich an ihrem Büschel reiben und so hoffen, dass er sie wieder zum Blasen bringen konnte.
 

Fugalee Page

Mitglied
Hallo! Freunde der Wasserwelten,
es ist nun schon einige Wasserhahntropfen her, dass die erste Geschichte aus „Thalassio“ erzählt wurde.
http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=73090
Hier nun ein weiterer Blick in die Welt des Axoloten. Die Grenzen zwischen wissenschaftlicher Authentizität und molchigem Schabernack sind im wahrsten Sinne des Wortes fließend. So wünsche ich vor allem den „großen Kindern“ viel Vergnügen beim Lesen.

Thalassionische Grüße von Molch Page
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
Korrekturvorschläge:

eine so hinreißende Geschichte sollte möglichst fehlerfrei daherkommen.

Die Passage: Die Reise des Aqualonauten
Veröffentlicht von Fugalee Page am 29. 11. 2006 22:24
Viel Zeit ist vergangen(Komma) seit der Axolot Kenntnis von der geheimnisvollen Passage erlangt hat. Doch der Molchartige wäre nicht Molch, wenn er das Ungewisse auf sich beruhen ließe. So werden wir Zeuge der ersten, groß angelegten Expedition; des ersten bemolchten Upstreams.
„Möge der Laich stets gesund und lernwillig sein.“
(Inschrift auf dem Sandwall nahe der Kathedrale am Großen Platz)


„Na gut, dann verschwinde! Aber wundere dich nicht, wenn ich nicht mehr da bin, wenn du zurück kommst. Falls du überhaupt jemals wiederkommst. Du dickköpfiger, störrischer Molch, du! Ach, ich könnte manchmal verzweifeln an dir. Wenn du nur nicht immer so …“
Die [red] Schimpftriaden [/red] (Schimpftiraden) signalisierten Gonatus, dass es klüger war, hier nicht weiter kontra zu geben. (Absatz)Sie hatte ja nicht ganz Unrecht. Die Expedition war gefährlich, und alles andere als typisch für einen meeresbodenständigen Wissenschaftler wie ihn. Doch zum einen war die Versuchung einfach zu groß, als erster Molch zur legendären Passage zu reisen, zum anderen war er maßgeblich an den Züchtungen beteiligt gewesen. Die Idee zur Umsetzung der Sonde war sogar alleine auf seinem Algendung gewachsen. Sobald er zurückkehrte, würde er Abralia schon irgendwie wieder besänftigen. Doch jetzt musste er los.
(Absatz)Aufgeregt schwamm Gonatus zum Großen Platz vor der Kathedrale. Seit Molchsgedenken war dies der Ort, an dem der Axolot seine Versammlungen abhielt. Hier wurden Geschichten überliefert. Hier fanden wichtige Abstimmungen statt. Hier lernten sich Molchs untereinander kennen und lieben, und heute würde von hier aus ein epochaler Start stattfinden.
Auf einer Anhöhe jenseits der Kathedrale hatten er, Gonatus, und sein Rivale, Bahrami, einige Sandskizzen vorbereitet. Damit wollten sie den Versammelten die Thematik veranschaulichen. Schließlich kam es nicht jeden Tag vor, dass einem eine völlig neue [red] Züchtungen [/red] (Züchtung) präsentiert wurde. Ja – am Ende waren Gonatus und Bahrami [blue] dann [/blue] (überflüssig) doch zu einer Einigung gekommen. Was nicht zuletzt an der Intervention der beiden Frauen gelegen hatte. Abralia und Spiriti verstanden sich nämlich prächtig. Die beiden flossten auf der gleichen Strömungslänge. Ihr synchroner Flossenschlag zeugte davon, dass auch Spiriti die Meinung vertrat, ihr Mann würde mehr Zeit mit seinen Forschungen und fremden Spawnies zubringen, als sich ihr und dem gemeinsamen Laich zu widmen.

Schon von Weitem konnte Gonatus das wuselnde Heer der Molche erkennen. Alte wie Junge. Für den Laich war es sehr wichtig(Komma) an solchen Veranstaltungen teilzunehmen. Das Wissen musste beständig weitergegeben werden. Die relativ kurze Lebenserwartung der Molche ließ dies nötig erscheinen. Das Individuum trat zum Wohle der Gemeinschaft meist in den Hintergrund. So war es um so bedeutender für den Molch, wenn einer durch seine Taten dermaßen in den Vordergrund rückte, dass er in den Rang eines Helden aufstieg. Und heute würde einer dieser denkwürdigen Tage sein.
Es hatte manch hitzige Diskussion zwischen Gonatus und Bahrami gegeben. Beide fühlten sich der Wissenschaft und dem Gemeinwohl der Molche verpflichtet. Fortschritt bedeutete einen hohen Lebensstandard und ließ den Molch zufriedener wirken. Er hatte als intelligentestes Lebewesen von Thalassio eine Verantwortung den anderen gegenüber. Dass da Etwas existierte, von dem man so gut wie nichts wusste, konnte demnach nicht auf Dauer akzeptiert werden. Vielleicht drohte von jenseits der Passage ja irgendeine Gefahr, ein unbekannter Feind. All dies galt es in Erfahrung zu bringen. Einer von beiden, er oder sein Rivale, Bahrami, musste nach oben zum rätselhaften Übergang. Das Aqualon konnte nur einen Passagier befördern. Und Gonatus war froh, dass man ihn dazu bestimmt hatte. Da sich das Augenmerk auf den zweiten Teil der Mission richtete, war dies auch eine logische Konsequenz gewesen.
Als Gonatus den Großen Platz erreichte, wurde er frenetisch begrüßt. Ein Brodeln und Wuseln ging durch das Wasser. Die Molche rieben die Flossen aneinander, einige kiemten was das Zeug hielt und die ganz jungen Molche, die „Spawnies“(Komma) schwammen wie wild geworden durcheinander. Einzig die Sulfidschlote rauchten in ihrer Beständigkeit voll Ruhe und friedlich vor sich hin, und bildeten einen angenehmen Kontrast zu dem emsigen Treiben. Auch die Myriaden von fluoreszierenden Algamis trugen dazu bei, indem sie den Platz in ein sanftes Licht tauchten, und die Farben der oxidierenden Eisenschichten in einem bizarren Orangeton erscheinen ließen.
Als Gonatus näher(getrennt)schwamm erkannte er Bahrami. Diesem konnte man[red] Ansehen[/red] (ansehen) , dass er am [red] Liebsten [/red] (liebsten) mit Gonatus getauscht hätte. Doch die Entscheidung war gefallen. Der erste Aqualonaut in der langen Geschichte des Molchs gönnte sich den Blick auf die jubelnd-zappelnde Menge. Schwamm da vorne nicht die Spawnie-Klasse, welche er erst vor kurzem unterrichtet hatte? Und in der ersten Reihe zappelte doch jener Schüler, der ihm noch bestens in Erinnerung war. Obwohl Gonatus sonst eher die reiferen Molche unterrichtete, bereitete es ihm immer noch Spaß, gelegentlich bei den Jüngeren vorbeizuschwimmen. Gerne investierte er diese Zeit, um den Spawnies die Wissenschaft näher zu bringen. Ja, Gonatus erinnerte sich an jene Schulstunde, und an diesen besonderen Schüler.

„Und Thalassio ist wirklich eine Kugel?“, hatte ihn ein anderer junger Molch zunächst gefragt.
„Ja!“, hatte Gonatus geantwortet. „Stellt euch einfach den Mugo vor. Ihr kennt doch bestimmt dieses neue Spiel und den Spaß, den sich die schon etwas Älteren von euch mit dem gezüchteten Kugelfisch erlauben. Mit den Freyellas stellen sie den Mugo so ein, dass er beständig nach oben treiben will. Dann hetzt die Horde, in zwei Mannschaften aufgeteilt, hinter dem Mugo her. Ziel ist es, den Mugo wieder auf den Meeresboden zurück zu befördern. Dabei dürfen die Molche ihre Flossen nicht benutzen. Nur mit Hilfe des Kopfes versuchen die Molche den Mugo unter das Netz des Bodenspinners zu stupsen. Die Mannschaft, welche den Mugo am häufigsten unter dieses Netz bugsieren kann, hat das Spiel gewonnen.“
„Ja, klar kennen wir das Spiel …“, hatte ein anderer Spawnie geantwortet.(Komma oder groß weiter) „… aber gibt es denn auch noch andere Welten, wie die unsere?“
„Ja, wir vermuten das. Seit wir von der Passage wissen, könnt ihr euch sicher vorstellen, wie die Wissenschaftler rätseln, was nach dem Leerraum kommen mag.“
„Hmm – aaaber, wenn wir wie der Mugo-Fisch doch eine Kugel sind, wo ist dann eigentlich oben und unten, falls da jemand von der Leere auf uns schaut. Uuund, befinden wir uns in der Mitte all dieser Wasserkugeln oder nur irgendwo Rande, tjaaa … und weshalb stoßen wir mit den anderen Wasserkugeln eigentlich nicht zusammen, wenn doch zwischen uns gar nichts ist?“
So waren damals die Fragen aus dem anscheinend besonders cleveren Molchlein nur so herausgesprudelt. Gonatus erinnerte sich daran, dass er sich riesig gefreut hatte, so einem jungen Talent zu begegnen.
„Bravo, junger Spawnie. Das sind wichtige Fragen, die du da gestellt hast. Wie ist denn dein Name?“
„Ach, eigentlich heiße ich ja Galineo, aber meine Mutti nennt mich immer Galileni. Wahrscheinlich waren ihr zu wenig Weibchen im Laich.“
„Also, mein lieber Galineo Galileni, wie du weißt, werde ich beim nächsten Strömungszyklus zur Passage reisen, und wenn ich zurück bin, werde ich dir hoffentlich alle deine Fragen beantworten können.“
„OOOhhh, wirklich?“
„Versprochen!“

Dann war die Unterrichtsstunde vorbei [blue] gewesen [/blue] (überflüssig) und die Spawnies waren allesamt hinausgeschwärmt, als sei ein schleimiger Stoutii hinter ihnen her. Diese Erinnerungen ließen ein Grinsen über Gonatos Molchsgesicht huschen. Ja, er hoffte, dass er dem aufgeweckten Spawnie würde alle Fragen beantworten können, und dass die Theorie von der Anti-Wasserwelt nicht zutraf. Denn einige Kollegen vertraten die Ansicht, dass ein Körper, kommend von Thalassio, auf einer anderen Wasserwelt großen Schaden anrichten könnte. Allerdings schien ihm diese Chaos-Theorie doch mehr als an den Kiemenbüscheln herbeigezogen. Deshalb, genug der Spekulationen! Noch heute wollte Gonatus Tatsachen präsentieren.

Und der Große Platz lag ihm zu Flossen. In die Menge war nun eine fast andächtige Ruhe eingekehrt. Als sich schließlich kaum noch jemand bewegte, begrüßte Bahrami den neu Hinzugeschwommenen und überließ es ihm, die Blase an die Menge zu richten.
„Verehrte Molche, liebe Spawnies, heute ist ein denkwürdiger Tag. Ein kleiner Flossenschlag für den Molch, doch ein riesiger Flukenschwung für den Axoloten. In wenigen Augenblicken werde ich mich in das Aqualon begeben, und mit dessen Hilfe dahin streamen, wo noch kein Molch zuvor gewesen ist.“
Das darauf hin einsetzende Gewusel wäre von anderen Welten wohl als vereinter HURRA-Ruf interpretiert worden.
„Danke, danke, aber bitte, beruhigt euch wieder! Bevor ich mich auf den Upstream begebe, möchte ich euch mit der Funktionsweise der neuen Züchtungen vertraut machen. Alle Aufzeichnungen hierzu findet ihr in den entsprechenden Archiven der Wissenschaftshöhlen.
Aus den Überlieferungen unserer Vorväter und den Beschreibungen ihres unbemolchten Upstreams konnten wir wertvolle Schlussfolgerungen ziehen. Wie sich bestimmt schon herumgekiemt hat, bildeten sich am Ende zwei Lager.
Während die Kollegen um Bahrami das Superaqualon züchten wollten, [red] dass [/red] (das) es dem Molch ermöglichen sollte, sicher nach oben zu streamen, als auch eine Exkursion jenseits der Passage in Aussicht stellte, verfolgten wir, meine Kollegen und ich, eine kombinierte Lösung.“
Bahrami zuckte ein wenig mit seinen Kiemenbüscheln, da er sich so manch hitzige Diskussion in Erinnerung rief.
„Knackpunkt bei der Sache war das Aufwärtskommen jenseits der Passage. Auch Bahrami hatte mit Züchtungen experimentiert und im bekannten Wasserraum ganz erstaunliche Erfolge vorweisen können.“
Gonatus sah hinüber zu Bahrami und stellte fest, dass dieser seine Äußerung mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen hatte. Eine gewisse Diplomatie konnte an dieser Stelle nicht schaden, zumal Gonatus nun auf eine Schwachstelle hinweisen musste.
„Nur bezweifelte ich, dass die Wirkungsweise seines Antriebs auch jenseits der Passage von Vorteil sein würde.“
Gonatus schwamm hinüber zu dem ersten riesigen Sandbild und erläuterte dort weiter: „Wie ihr hier sehen könnt, nahm sich Bahrami für sein Aqualon den Kopfgrundler zum Vorbild. Beim Upstream treibt die mäßig intelligente Gallertblase demnach kopfunter nach oben hin zu. Zwischen Kopf und Rumpf züchtete Bahrami ein Trichterorgan – mehr ein bewegliches Rohr, das die Mantelhöhle mit dem Außenwasser verbindet. Dieses Rohr fungiert als Rücklauf für das Atemwasser, das durch eine kleine Pforte, am Kopf des Aqualons, in die Mantelhöhle strömt. Wenn die kräftige Muskulatur der Mantelwand diese Höhle verengt, schließt sich diese Einlasspforte, und dem Wasser bleibt als Weg nach draußen nur jenes enge Trichterrohr. Und da dieses Rohr zudem sehr rasch gebogen werden kann, ist auch ein Richtungswechsel in der Bewegung möglich. In Anbetracht dieser temperamentvollen Züchtungsvariante und des umtriebigen Verhaltens des Aqualons, hat Bahrami diese Fortbewegungsart als Rück-Stoß-Triebler bezeichnet.“
Im erneuten Gewusel und Geblubbere hätte ein Außerthalassionischer vermutlich kollektive BRAVO-Rufe erkannt. Gonatus schwamm indessen völlig relaxt zum nächsten Sandbild.
„Bahrami wollte nun ein Riesenaqualon züchten, [red] dass [/red] (das) eben jene beschriebene Eigenschaft aufweisen und zudem im Inneren für konstante Druckverhältnisse sorgen sollte, so dass ein Axolot den Upstream überleben konnte. Doch wie schon beim Antrieb befürchtete ich auch bei einem so massigen Körper, dass dieser jenseits der Passage nur Nachteile mit sich bringen würde.“
Wieder zuckten die Kiemenbüschel Barahmis und sein breites Maul verzog sich zu einem gequälten Grinsen.
„Schließlich ließ sich mein lieber Kollege jedoch überzeugen. Da wir uns ja quasi mit einer Anti-Welt auseinandersetzten, mussten wir uns auch in eine solche hineindenken. Ich war und bin deshalb der Ansicht, dass wegen der geringen Dichte des Leerraums die Ausstoßgeschwindigkeit der ausströmenden Leermasse sehr hoch sein müsste, um überhaupt nennenswerte Auftriebskräfte entwickeln zu können. Sollten demnach auch nur die geringsten Strömungen jenseits der Passage vorhanden sein, wäre ein Segelflug, wie ihn unser Banta vollführt, der, wie ihr alle wisst, in geradezu majestätischer Weise durchs Wasser gleitet, viel effizienter anzusehen. Eine Reise zu neuem Wasserraum würde so zwar etwas länger dauern, doch meiner Meinung nach,(kein Komma) wäre ihm ein größerer Erfolg beschieden.“
Diesmal schwappte eine Woge der Verwirrung über die Versammelten hinweg. Kreisförmiges Schwimmen, hektische Maulbewegungen. Einige ließen Blasen aufsteigen und ein paar junge Spawnies tippten sich mit den Flossen an den Kopf.
Ungeachtet dessen schwamm Gonatus zur letzten Sandskizze.
„So gelangten wir zu der [red] Eingangs [/red] (eingangs) schon erwähnten Kombi-Lösung. Wir werden mit einem Aqualon, welches nur zu dem Zweck gezüchtet wurde, einen Molch sicher an die Passage zu bringen, nach oben streamen. Dort angekommen, wird diese Aqualon-Basis am Übergang lediglich stationär eingesetzt. Von dort aus wird eine mitgeführte Sonde, die über den Rück-Stoß-Triebler verfügt, aber auch über einen riesigen, hauchdünnen Hautlappen, der sich im Bruchteil eines Flossenschlages entfalten kann, gestartet werden. Die einzigartige Sonde, dieses filigrane Züchtungswerk, soll dann, meiner Theorie folgend, durch etwaige Strömungen im Leerraum emporsteigen. Gerade so wie ein Banta im Wasserraum.“
„Aber wie soll etwas gleiten, wenn da nichts ist?“, signalisierten einige Molche.
„Es ist eine Theorie, liebe Freunde. Doch ich habe heute vor, den Beweis anzutreten.“
„Dann sollten Sie jetzt aufbrechen, lieber Kollege. Auf gutes Gelingen“, merkte Bahrami an, und Gonatus war sich alles andere als sicher, ob ihm Bahrami tatsächlich von Herzen alles Gute wünschte.
„Ja, es ist soweit. Ich mache mich jetzt auf den Weg“, sprach Gonatus dann sichtlich ergriffen, und fügte im Anschluss eine an solcher Stelle übliche thalassionische Redewendung hinzu: „Möge der Laich stets gesund und lernfähig sein“.
Und mit diesen Worten begann die phantastische Reise.
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Dass die Mission unter keinem glücklichen Seestern stand, zeigte sich erst, als der Kontakt abriss. Der Zellfaden, den das Aqualon absonderte, und der in periodischen Abständen seine Konsistenz änderte, war gerissen. Noch nie in der Geschichte des Molchs war so ein Fall bekannt geworden. Diese Verbindungsleitung machte eine Kommunikation ja erst möglich und gab Aufschluss über den bereits zurückgelegten Weg. Die Molche waren am Meeresboden zerstört. Wie hatte so etwas geschehen können? Allgemeines Rätselraten setzte ein. War das Aqualon vielleicht dermaßen gestresst damit gewesen, den Innendruck konstant zu halten, dass es zu Stoffwechselproblemen gekommen war? Vertrug sich die Sonde nicht mit dem Aqualon, da es sich auch bei ihr um eine eigenwillige Züchtung handelte? Wilde Spekulationen, keinerlei Tatsachen. Wissenschaftsmolche, emsige Arbeitsmolche, Theologie- und Lustmolche, alle zeigten sich tief betroffen; selbst den jungen Spawnies war nicht nach Spielen zumute.
Die Stunden vergingen. Wissenschaftler tüftelten schon an einer Rettungsmission, obwohl diese nur von theoretischer Natur sein konnte. Züchtungen brauchten ihre Zeit. Sowohl vom Aqualon als auch der Sonde standen außer den Prototypen keine weiteren Exemplare zur Verfügung. Bis der Molch wieder in solche Höhen vordringen konnte, würde demnach viel Zeit vergehen, und Gonatus wäre längst in die Geschichte eingegangen; als Held wohlgemerkt, als tragischer.
Alles befand sich noch in einer Art kollektiven Trauerstimmung, als sich ein mächtiger Körper von oben herabsenkte.
„SIE kommen zurück“, jubelten die Spawnies als [red] Erstes [/red] (erste) los, und zeigten mit ihren Flossen ganz aufgeregt nach oben. „Seht doch! SIE kommen zurück.“
Und wirklich, das Aqualon gelangte so ziemlich genau an der Stelle wieder zum Meeresboden, von dem es vor etlichen Stunden aufgestiegen war. Dieser Orientierungssinn war phänomenal. Voller Neugier schwammen die ersten Molche auf das Aqualon zu. Dieses hatte die feinen Kapilarhärchen schon zeitig entsprechend ausgerichtet, da in der Tiefe stetes Dämmerlicht herrschte. So gab es die Sicht für,(kein Komma) und auf Gonatus frei. In dessen Ausdruck erkannten die Molche blankes Entsetzen. Hektische Unruhe machte sich unter den Versammelten breit. Was war hier nur geschehen? Von der Sonde – keine Spur. Offensichtlich war es zum Abschuss gekommen.
„Holt ihn da raus!“, blubberte es aus gleich mehreren Richtungen. Das Aqualon reagierte immer noch äußerst gestresst, doch als es ein paar Streicheleinheiten bekommen hatte, drückte es den völlig perplexen Passagier einfach aus sich heraus.
Die Druckkammer schien bestens funktioniert zu haben. Auf den ersten Blick waren keine Verletzungen an Gonatus festzustellen. Nur sein unablässiges Zappeln und seine wirren Flossenbewegungen, die keiner zu deuten vermochte, zeugten von seiner Panik. Die Rückkehr des Aqualons und seines tragischen Helden verbreitete sich natürlich in Strömungseile. Bald waren wieder alle Molchartigen am Platz versammelt. Sie alle wollten wissen, was es von dieser Reise zu berichten gab. Und dann endlich – Gonatus schien sich wieder etwas gefangen zu haben, richtete er die Blase an die Versammelten.
Doch das Erste, was ihm über die Lippen kam, war die Frage, ob außer ihm sonst noch etwas von oben heruntergekommen sei. Einzelne Molche verneinten dies, und fragten nach, was er denn damit meinte. So richtete sich Gonatus dann endlich vor der Kathedrale aus, und begann seine Geschichte zu erzählen:
„Geschätzte Molche, liebe Spawnies, mein Erlebnis lässt sich mit einer einzigen großen Blase zusammenfassen. Es war – Schrecklich!
Was ich erlebte(Komma) war von solcher Tragik, dass ich ernsthaft überlege, die wissenschaftliche Arbeit aufzugeben, um mich fortan einzig und alleine um den Laich zu kümmern. Meine treu(getrennt)sorgende Abralia würde es mir sicher danken. Aber lasst mich zuerst erzählen. Als ich oben angekommen war, verlief zunächst alles nach Plan. Zwar hatte ich den Kontakt zu euch verloren, doch konnte ich beim besten Willen keinen weiteren Defekt feststellen. Im Gegenteil, mir ging es den Umständen entsprechend gut. Ich vermutete lediglich, dass das Aqualon mit dem Aufstieg und den extremen Druckunterschieden so sehr beschäftigt gewesen war, bis es schließlich, vor lauter Stress, irgendwann den Faden verloren hatte.“
„Ja, dies war auch unsere Vermutung[blue] gewesen[/blue] (überflüssig) “, unterbrach ihn ein Kollege.
„Aber weiter, was geschah dann?“, meinte ein anderer.
„Nun, die Strahlungsquelle außerhalb des Aqualons muss gigantisch sein, doch die Schildmembrane erfüllte ihren Zweck. Die feinen Härchen hatten sich entsprechend ausgerichtet und sorgten für ähnliche Verhältnisse wie in Thalassios gelobten Tiefen. Doch konnte ich kaum etwas erkennen und wies das Aqualon deshalb an, in periodischen Abständen einen Abgleich vorzunehmen. So konnte ich mir schließlich ein Bild von der Außenwelt machen. Ich kann euch nur ansatzweise beschreiben, wie verloren ich mir in dieser Leere vorkam. Diese Trostlosigkeit könnt ihr euch nicht vorstellen. Denn da war wirklich NICHTS! Weder Kleinstlebewesen, noch irgendeine Sedimentablagerung. Selbst unser geliebtes Wasser schien sich vor dem Leeraum zu fürchten. Mit einer Auf- und Ab-Bewegung, die mich an den lang(getrennt)gezogenen Schweif eines Noontak erinnerte, sträubt es sich vehement dagegen, in die Leere vorzudringen. Dieses Verhalten des Wassers ließ eine regelrechte Übelkeit in mir aufsteigen. Ich war heilfroh, dass ich vor meiner Reise nur leichten Algenschleim zu mir genommen hatte. Und dann, der Blick in diese Leere, immer wieder dieser Blick auf ein allumgebendes Nichts. Glaubt mir, wäre nicht direkt unter mir die vertraute Wasserwelt gewesen, und hätten mir die schützenden Häute des Aqualons nicht ein gewisses Gefühl der Geborgenheit vermittelt, ich wäre vermutlich wahnsinnig geworden.“
„OOOOOHHHHHH!“ Die Molche waren über alle Maßen entsetzt.
„Dann, als ich mich von dem ersten Schrecken erholt hatte, besann ich mich auf meine Mission. Der [red] Gedanken [/red] (Gedanke) daran, wie viele von euch auf Antworten hofften, ließ mich neue Kraft schöpfen. Ich aktivierte also die Sonde. Es waren einige Überredungskünste notwendig, da ich auch ihr die Bedeutung ihres Einsatzes vor Augen führen musste. Vielleicht haben die Züchtungsgegner ja doch nicht ganz Unrecht, wenn sie uns eine unmoralische Vorgehensweise vorwerfen. Ich konnte jedenfalls deutlich spüren, dass die Sonde Angst vor ihrem Einsatz hatte. Doch ließ sie sich schließlich überzeugen, ihre Arbeit zu verrichten. So löste sich die Sonde vom Aqualon, schwamm ein paar Runden, um ihre Muskulatur zu konditionieren, tauchte ab, nahm Schwung auf und schoss mit dem Rück-Stoß-Triebler aus dem Wasserraum hinaus, in die mir endlos erscheinende Leere.“
„OOOOOHHHHHH!“
„Ja, liebe versammelte Molchschar. Die Spannung war in diesem Moment beinahe unerträglich. Meine Sicht war alles andere als perfekt. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie hell es jenseits der Passage ist. Doch meinte ich zu erkennen, wie die Sonde kurz nach dem Emporschießen ihre Hautlappen öffnete, und sofort von einer unsichtbaren Strömung hoch- und mitgerissen wurde. Im nächsten Moment schon hatte ich sie aus den Augen verloren.“
An dieser Stelle legte Gonatus eine kleine Pause ein, und er musste sich erst ein wenig neu sortieren; die Flossen bewegen, die Büschel richten, bevor er dann weitererzählen konnte. Die Molchschar gab indessen keinen Flossenschlag von sich. Auf dem Großen Platz hätte man eine Schuppe fallen hören können.
„Wir mussten dann erst wieder in unseren Wasserraum zurückkehren, da mir das Aqualon signalisiert hatte, es habe massive Hautprobleme. Übrigens, dieses ist neben den doch folgenden Schrecklichkeiten meiner Reise, sicher das Absonderlichste. Ich will versuchen(Komma) es euch annähernd in Blasen zu packen. Von allen Impulsen, die ich während unseres Aufenthalts vom Aqualon empfangen habe, waren dies die Seltsamsten. Während sich zu anderen Eindrücken in etwa Synonyme in unserer Wasserwelt finden lassen, gab es für dieses „Haut-Gefühl“ des Aqualons nichts Vergleichbares. So kann ich euch lediglich meine subjektiven Eindrücke vermitteln.
Als wir wieder auftauchten, beobachtete ich sehr genau die Außenhaut des Aqualons. Ich konnte erkennen, wie das Wasser direkt – und ich meine wirklich direkt – an seiner Außenhaut zurück in Richtung Wasserwelt floss. Ja, es kam mir fast so vor, als habe das Wasser genauso Angst vor dem Leerraum, als kurz zuvor die Sonde. Ich lege hier also Wert auf die Feststellung, dass ich der erste Wissenschaftler bin, der die Vermutung äußert, das Wasser habe ein – Bewusstsein!
„OOOOOHHHHH!“
„Ja, liebe Molche. Wir haben uns bisher so sehr auf die Schlammuntersuchungen konzentriert, die Festmasse von Thalassio. Dann erregte in jüngster Vergangenheit die Passage unsere Aufmerksamkeit und Gemüter. Doch was, wenn uns dabei Wesentliches verborgen blieb? Unser Wasserraum ist für uns so selbstverständlich geworden, dass wir zwar alle Lebewesen, alle Ablagerungen, ja selbst die chemischen Prozesse um uns herum sondieren – doch was ist mit dem Wasser selbst?“
Kiemenberaubende Stille!
„Als wir nun also aufgetaucht waren und ich sah, wie das Wasser flüchtete, beobachtete ich, wie sich die Haut des Aqualons veränderte. Anfangs war noch eine dünne Schicht des Wassers zu erkennen gewesen, etwas später waren nur noch einzelne Wasserstreifen zu sehen, und zum Ende hin, blieb da nur noch ein feiner Rest übrig. Keine durchgängige Schicht mehr, nein, mehr ein fleckiger Überzug. So fein und dünn, dass dagegen die Hautlappen der zuvor gestarteten Sonde wie ausgewachsene Banta-Segel wirkten.“
„OOOOOHHHHHH!“
„Und im Folgenden bin ich mir nicht mehr sicher, ob es sich bei meiner Beobachtung um ein reales Erlebnis handelt, oder ich einer Halluzination erlegen bin. Wie ich bereits erwähnte, meinte ich noch feinste Reste des Wassers zu erkennen. Doch gab es hier kein Abfließen mehr. Es schien, als würden sich die feinen Reste einfach in Nichts auflösen. Je länger ich auf die Außenhaut schaute, desto weniger vertraute Heimat konnte ich erkennen. Bis schließlich auf der Haut des Aqualons kein Rückstand unserer Welt mehr zu erkennen war.
Und eben dann traten Veränderungen ein, für die ich, wie schon erwähnte, keine Vergleiche finde. Alles(Komma) was ich euch erzählen kann(Komma) ist, dass die Innenhaut, welche für den konstanten Druck verantwortlich zeichnete, mir frisch und lebhaft vorkam, während die Außenhaut immer abgespannter wirkte. Eine Art Schrumpfungsprozess hatte eingesetzt und die feinen Äderchen der Haut zeichneten sich mit einem Mal immer deutlicher ab. Ich befürchtete schon, dass die Außenhaut bleibenden Schaden nehmen würde. Doch bevor der Zustand eskalierte, drang das Aqualon wieder in unseren Raum ein.
Insgesamt zwölf Mal wiederholte das Aqualon diesen Leerraum-Wasserraum-Zyklus. Immer wieder hielt ich dabei nach der Sonde Ausschau, doch sie blieb verschollen. Ich konnte nicht abschätzen, wie weit sie in den Leerraum hoch(getrennt)gedrungen war. Ich bekam eine richtige Schuppenhaut (wäre Hornhaut nicht das treffendere Wort? Fischköpfe sind doch hornartig) bei der Vorstellung, was die Sonde wohl alles durchmachen musste. Zudem meldete sich mein Gewissen, schließlich hatte ich sie ja zu ihrem Einsatz überredet. Mir war ganz elend zumute.“
„OOOOCH!“
„Doch was ich dann erlebte, übertraf selbst meine schlimmsten Befürchtungen. Mit einem Mal war ein solch helles Licht um mich, dass selbst die Filtermembran keine Zeit mehr gehabt hatte, mich ausreichend zu schützen. Im Aqualon [red] wandt [/red] (wand) ich mich vor Schmerz und zappelte wie wild umher. Mir war, als hätte mich der Stachel eines Humpossums in beide Augen gestochen.“
„AAAAUUUUU!“
„Dann vernahm ich ein Geräusch, wie ich es noch niemals zuvor vernommen hatte. Nein, kein Geräusch, es war mehr wie das Brüllen eines Monsters. Ihr wisst ja noch, dass bei unseren Schlammbohrungen immer wieder Molche verschwunden sind. Einige glaubten ja, dass in den Tiefen ein Wesen lebt, so schrecklich, dass es mit bloßem Flossenschlag nicht zu beschreiben ist. Wenn es so ein Wesen wirklich geben sollte, dann sage ich euch, das Getöse, das dieses Untier von sich gibt, kann nicht schrecklicher sein, als jenes, das ich dort oben erleben musste.“
„OOOOOHHHHHH!“
„Ja, liebe Molche, und immer wieder wechselten sich das grelle Licht und das Getöse ab. Ich versuchte eine Erklärung zu finden, doch es wollte mir nicht gelingen. Zwar sträubte ich mich als Wissenschaftler gegen die Monstertheorie, doch war das Erlebte am Ende so fürchterlich, dass ich jedem Schauermärchen Glauben geschenkt hätte.
Doch sollte sich mir das ganze Ausmaß der Katastrophe erst noch eröffnen. Denn mit einem Mal fiel von oben etwas auf uns herab. Obwohl ich durch die Außenhaut recht gut geschützt war, stieg erneut die Furcht in mir hoch. Was war das für ein Zeug, das da auf uns niederging? Dann, in einem schockartigen Impuls(Komma) erkannte ich das volle Ausmaß der Tragödie. Einzelne Wissenschaftler hatten ja die Befürchtung geäußert, dass, würde etwas aus unserer Wasserwelt auf eine Anti-Wasserwelt treffen, es zu einer schrecklichen Katastrophe kommen könnte, einer Art Kettenreaktion. Und so musste es gekommen sein. Der Abschuss unserer Sonde war doch nicht ohne Folgen geblieben, da nun lauter kleine Wasserteilchen auf uns herab(getrennt)fielen. Das Aqualon erfreute sich an dieser Tatsache, da es sich so den Leerraum-Wasserraum-Zyklus ersparen konnte. Es war zu dumm, um die Zusammenhänge zu begreifen. Vermutlich war die Sonde von der Leerraumströmung immer höher getrieben worden und schließlich mit ganzer Wucht auf eine andere Wasserwelt getroffen. Dort hatte sie dann die furchtbare Reaktion in Gang gesetzt. Sie hatte die Anti-Wasserwelt zerstört, die nun in kleinsten Partikeln auf uns herab(getrennt)fiel.“
„AAARRRRGGGHHH!“
„Ja, ihr Molche. Die Passage geriet durch diesen Teilchenbeschuss aus dem Gleichgewicht. Das Aqualon wurde hoch- und niedergedrückt. Ich versuchte alles, um die Situation unter Kontrolle zu bringen, doch es gelang mir nicht. Auch wurde der Teilchenbeschuss immer heftiger. Und das Grauen steigerte sich zu einem furiosen Finale, da sich mir ein letztes furchtbares Bild aufdrängte. So abscheulich, dass ich so schnell wie möglich zu euch zurückkehren wollte.“
„JA, WAS DENN NUR?“, stieg da ein Meer voll Blasen auf.
„Versteht ihr denn nicht? Ich überlegte mir, wenn auf dieser Anti-Wasserwelt nun so etwas wie ein Anti-Molch gelebt hätte, so würde bald etwas viel Schrecklicheres als nur Wasserteilchen auf mich herabstürzen.“
„LIIIEEEEKKKKKK!“
„Ja, liebe Molche. Diese entsetzliche Vision vor Augen musste den Abbruch der Mission zur Folge haben.“
Gonatus legte eine kleine Pause ein und wirkte dann sehr nachdenklich.
„So lasst uns denn wachsam sein, liebe Molche. Wir wollen die nächste Zeit immer wieder einmal nach oben sehen und hoffen, dass wir mit unserem Versuch niemandem geschadet haben.“
Die dicken Köpfe der Molche reckten sich nach oben. Doch da schwamm zum Glück nichts, was dort nicht hingehörte.
„Doch war meine Reise nicht umsonst, liebe Freunde. Wir haben dadurch das eigentliche Problem erkannt und die Bedrohung, die möglicherweise auf uns zukommt. Denn, lasst uns den Gedanken zu Ende denken. Sicher existieren neben der zerstörten Wasserwelt auch noch andere. Falls es dort ebenfalls intelligentes Leben geben sollte(Komma) ist anzunehmen, dass auch dieses eines Tages Sonden zu uns schicken wird. Vielleicht bergen diese Sonden dann auch eine Gefahr für uns, da sie aus einer Anti-Welt stammen. Und wir müssen uns die bange Frage stellen: Wenn eine solche Sonde unsere Welt trifft, wird dann unser Wasser dem Zerfluss standhalten?“
„AAAIIIIIAAAIIIII!“
„Ja, liebe Molche. Erzählt diese Geschichte euren Nachkommen, und diese sollen es dann ihrem Laich erzählen. Wir müssen uns vor der zerstörerischen Kraft der fremden Sonden schützen und eine Barriere errichten, die unser näheres Umwasser in Form hält. Schwimmt nach Hause und denkt darüber nach. Wir werden sicher eine Lösung finden.“
So sicher war sich Gonatus allerdings nicht. Zu gewaltig erschien ihm diese Herausforderung. Er jedenfalls hatte seinen Teil erfüllt. Den nächsten Schritt mussten jüngere Molche tun. Er würde sich nicht noch einmal in die Nähe dieser entsetzlichen Passage wagen.
Nun schwamm Gonatus erst einmal zurück in seine Höhle und zu seiner Frau. In Zukunft würde er sich mehr Zeit für die Familie nehmen. Er hoffte nur, dass Abralia ihm nicht die schuppige Schulter zeigen würde. Wenn sie entsprechende Laune hatte, konnte er sie fragen(Komma) was er wollte, kein Bläschen kam über ihre Lippen. Sie blieb stumm wie ein Fisch. Doch Gonatus hatte da so seine Mittelchen. Zuerst würde er sie sanft beflossen, dann zärtlich an ihrem Büschel reiben und so hoffen, dass er sie wieder zum Blasen bringen konnte.

lg
 

Fugalee Page

Mitglied
Hallo flammarion,

vielen Dank für die schnelle Antwort und deine Textarbeit. Die Fehler habe ich natürlich gleich berichtigt. Nur die Stelle mit der „Schuppenhaut“ hab ich so gelassen. Bei Hornhaut denkt der Leser vermutlich zu sehr an den Menschen.
Wie ich aus deinem Intro entnehme, hat dir der Blick ins Wasser Vergnügen bereitet. Das freut mich natürlich. Es war nicht ganz leicht, sich in den Molch hineinzuversetzen. Aber es hat auch Spaß gemacht, wieder einmal abzutauchen.

Nochmals, vielen Dank und bis dann

Gruß von F. P.
 



 
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