Die Realität

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OmaBravo

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Ein Schuss.​
Er lag auf dem Boden. Sah wie die Kugel nahezu unaufhaltbar flog und sah wie sie im anbrechenden Mondlicht tanzend ins Herz flog . Sah hinter sich die vielen Gegner die gefallen waren , sah die hunderten, dunkelbraunen Gestalten um sich herum, deren Oberkörper in der Abenddämmerung geheimnisvoll hin und her wankten. Von außen vernahm er Geschrei. Er erhob sich langsam, streifte den eingetrockneten Dreck von seiner Hose. Als er wieder aufrecht stand, stand auch sie für einen Moment aufrecht , seine „12“ auf dem Rücken.
Die Dämmerung schritt unentbehrlich voran, gleich würde es dunkel sein.​
Ihn überkam Freude und er merkte, dass sich durch sein Gesicht eine nach oben gebogene Linie zog, eine Linie die er schon so lange vermisst hatte. Er spürte eine neue Kraft, eine belebende Kraft. Eine Kraft, die er in jeder einzelnen Zelle seines Körpers spürte. Vor ihm lag ein dünner, grüner Teppich, der herrlich duftete. Die „12“. Eine Zahl, die hier hingehörte. Eine Zahl, die hier nicht hingehörte. Doch in diesem Moment war sie da, und die anderen „11“ in ihrem Schatten.
Die Dämmerung schritt unentbehrlich voran, gleich würde es dunkel sein.​
Der gelbe Mann pfiff einmal, dann noch zweimal. Es war aus. Er zog seine Schuhe aus , zog das Trikot mit der „12“ aus , blickte ein letztes Mal auf die Kugel, bevor eine dieser dunkelbraunen, nun aber fast schwarzen Gestalten den hell leuchtenden Ball nahm und ihn wegtrug. Er war endlich wieder glücklich. Es war sein erstes Spiel nach langer Zeit.
Die Dämmerung schritt unentbehrlich voran, es war dunkel.​
Dann wachte er auf. Sah jeweils eine metallische, runde Scheibe rechts und links von sich. Sah die Kraftlosigkeit in seinen Beinen.
Ein Traum.​
 



 
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