Die Servierdame

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winterspecht

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Sie trägt ein Kostüm aus Uniformen geschnitten,
eine Schürze. Die Schaufensternacht bricht herein
wie eine Enterdregge, die in die Rahen haut,
das weiße Linnen, das sich noch vor Stunden
mit vor Stolz geschwelltem Busen gegen den Salz-
auswurf gestemmt hat, Wachablösung, Schichtwechsel.

Aber dann läuft sie zwischen beleuchtetem Glas
hindurch, für einen Augenblick der optischen Täuschung
unsichtbar, unberührbar von echten Händen, kehrt
zurück und öffnet ihr schwarzes Ungeheuer, in dem
die Münzen liegen, die nicht ihr Material Wert sind.
Er bezahlt Teile ihres Schweißes, er zahlt Teile

ihres Midnight-Blue-Nagellacks. Müßte er sich
entscheiden, welchen Finger er ihr abschneiden
würde, käme für ihn nur der kleine infrage.
Den Kaffee bezahlt er nicht.
 



 
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