Die Sklavin

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kata

Mitglied
die sklavin

prickelnde säfte aus
meinen löchern
fängst du auf
süchtig in fieber,
dich am leben
zu erhalten

im engen orgienraum
presst meine lunge
den feinen moschus,
langsam sinnend
dass du mein fleisch
roh, stück für stück,
gierig verschlingst

klebrige zunge,
die ungezähmte,
verdorbene fingern,
die fühlenden,
bohren sich
durch leise schreie,
tief und feucht,
ohnmachtsnah

nimm alles,
ich dehne mich
auf dem tablett
deiner begierde aus
nichts ist meins -
nur diese geile nacht
in schweißperlen
gefesselt
 

MarenS

Mitglied
Gewaltig
Eigenwillig
Mutig

Maren

P.S.: Für mich müsste es "finger" heißen:
verdorbene fingern,
die fühlenden,
 

gareth

Mitglied
Noch nie, liebe Kata,

war irgend jemand oder irgend etwas in Schweißperlen gefesselt. Damit sind wir bei der Kunst, Bilder im Leser zu erzeugen oder ihm neue Blicke zu verschaffen auf bekannte Dinge und Vorgänge. Ich will nur einige Bilder aus deinem Gedicht aufgreifen.

...in schweißperlen
gefesselt


Fesseln kann man mit allem Möglichen, nur eine Bedingung muss es glaube ich erfüllen, und das ist die: es muss irgendwie länglich sein. Es muss irgendwie einem Strick nahe kommen in seiner Erscheinung, oder einem Faden, einem Stoffstreifen, einer Kette, einem Draht, einem Klebeband, einem dünnen Weidenzweig, egal was man nimmt, es muss nur von eindeutig länglicher Form und beweglich oder flexibel sein, damit man es um etwas herumlegen kann. Ein Schweißtropfen ist kugelförmig, wenn er frei fällt und annähernd halbkugelförmig wenn er auf der Haut liegt. Nix, mit was oder in was man gefesselt werden kann.

Man könnte von Schweißperlen gefesselt sein, im Sinne von: man ist fasziniert vom Anblick der Schweißperlen, was ja ohne weiteres möglich ist, je nachdem wo oder aus welchem Anlass sie auftreten.

...klebrige zunge

Jeder von uns kennt Zungen. Die eigene und fremde, in den verschiedensten Situationen. Klebrig sind sie nur dann und nur sehr vorübergehend, wenn man gerade etwas sehr Klebriges gegessen hat. Sonst sind sie feucht und warm und schlüpfrig oder glitschig oder auch rauh und trocken. Das Bild einer klebrigen Zunge ist eher befremdlich. Jedenfalls für mich.

...im engen orgienraum
presst meine lunge
den feinen moschus,
langsam sinnend


Eine sinnende Lunge ist ein eher seltsamer Gedanke, auch oder gerade wenn sie den "feinen Moschus presst". Wie macht sie das und wo presst sie ihn hin? Man könnte auf den Gedanken kommen, die Lunge erzeuge den Moschus selbst, indem sie ihn "presst".

...prickelnde säfte aus
meinen löchern


Gefühlt habe ich eine Vorstellung, was alles damit gemeint sein kann. So viele Löcher gibt es aber auch wieder nicht, und so würde ich mir bei manchen gar nicht vorstellen wollen, dass aus ihnen prickelnde Säfte austreten.

Ich will Dir eigentlich nicht Deine orgiastischen Schilderungen kaputt schreiben, liebe Kata, aber ich glaube wirklich, dass die Wirkung auf den Leser/die Leserin verknüpft ist und bleibt mit stimmigen Bildern, die ihn/sie die Vorgänge nachfühlen lassen oder sie ihm/ihr zumindest anschaulich machen.

Ich habe das Gefühl, ich weiß genau was gemeint ist, und das ist schon alles auch irgendwie Sklavin und Unterwerfung und Sex und Gier und Hingabe, aber es stimmt irgendwie doch nicht.

Dass unsereins mit dieser Haltung nicht unbedingt, oder sagen wir, zumindest nicht uneingeschgränkt Recht haben muss, zeigt ja der Kommentar von MarenS, die nicht in erster Linie etwas zu kritisieren findet, sondern seine Qualitäten hervorhebt und lobt. Also nicht entmutigen lassen aber vielleicht doch einmal über bildhafte Vergleiche nachdenken.

Grüße
gareth
 

MarenS

Mitglied
Lieber gareth,

ich schrieb : gewaltig, eigenwillig, mutig
Ich lobte nicht die Vergleiche, ging nicht ins Detail, genau genommen habe ich gar nicht gelobt, sondern festgestellt. Nicht mehr und nicht weniger.
...und genau deshalb muss ich so manchem deiner detailierten Kritikpunkte zustimmen.

Grüße von Maren
 



 
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