Die Soja-Kampagne und der Workshop ueber einsame Doerfer mit huebschen Frauen

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Die Soja-Kampagne und der Workshop ueber einsame Doerfer mit huebschen Frauen


Eine Vision, sowas wie einen Traum. Man kann doch nicht einfachso Charaktaer erfinden. Was soll ich denn nachdenken? Spontanitaet ist sowieso das beste. Zeitlosigkeit ist doch mal eine Vision. Die Gedanken an eine tolle Frau, die Vorfreude. Darin kann man sich verlieren, sogar ganz ohne eigentliche Frau. Sozusagen: Gluecklich mit sich selber. Die Problematik um das Wort Gluecklich, wurde bedacht. Abschliessende Erkenntnisse muessen vorerst verschoben werden, aber was tun, wenn von zwoelf Frauen, zehn das Praedikat gutausehend verdienen. Doch wohl eher schoen aussehen, finden wir!


Erster Akt

Tiefer Sand, Schlafmangel und absolut keine Ahnung, was Frauen wollen. Super-String Auffuehrung, vor dem inneren Auge. "Die totale mediale Vergewaltigung!" Die sagen, dass zweimal falsch es nicht richtig macht. Soll das heissen: Falsch ist nicht negativ. Aber das ist anderer Leute Leben.

Papyrus:

Funktioniert ganz gut nur die Aussenseite zu betrachten. Ich meine, wenn, zum Beispiel, jemand den ich kenne was zu tun hat, eine Aufgabe, dann denk ich: "Ist ja toll!"

Melchior:

Und das bringt dich tatsaechlich vorwaerts?

Papyrus:

Eigentlich macht es mir nur noch mehr Angst.

Melchior:

Hmm.

Papyrus:

Man weiss doch das die Jugend krank ist. Ich weiss doch, dass ich was zu geben habe, ich meine: Ich denke doch selber. Aber das wuerde ja Therapie bedeuten. Die Frage ist: Hier bleiben oder Indien gehen. Selbstlos werden, ohne sich gut zu fuehlen?

Melchior:

Entschuldige wenn ich dich unterbreche, aber Sachen die wir wissen, wissen koennten, sind nicht eben sehr populaer. Meinst du nicht auch?

Melchior geht, um eine Zigarette zu holen und Papyrus gefaellt die Musik nicht

Papyrus:

Ich sollte vielleicht meiner ersten Ex die Seelenverzerrung 5 als E-Mail schicken, da du sie jetzt ja kennst und der erste warst, kann sie nicht mehr die Erste sein. Ich koennte sie trotz neuem Freund immernoch kuessen, wenn ich wollte.

Melchior:

Wie lange und wie?

Papyrus:

Habe ich doch schon gesagt: Hanna und 2 Jahre.

Melchior:

Das ist eine kleine Weile, und?

Papyrus:

Was und?

Melchior:

Hast du irgend eine Ahnnug?

Papyrus:

Man sollte vielmehr von Romantik und schoenen Frauen traeumen!
...

Ueberlegungen, eine Figur, die vorrangig starke Adjektive benutzt, verlaengern die noetige Pause etwas. Ausserdem entbrennt hinter der Szene eine heftige Diskussion ueber Qualitaet und Quantitaet. Das Resultat: Besser als Baerbel muss reichen. Inhaltliche und grammatische Kategorien sind die entscheidenden Punkte. Aber keine Angst, Einigung in Sicht, Rettung naht. Bold oder Kai aus der Kiste aendert nichts: Also... Immer Anders.

Papyrus ist in Stimmung und denkt ueber Korrektur nach. Oder wahlweise: redet Unsinn. Das sei sein Seinsprinzip! Das Ausrufezeichen seines Egos wegen. Aus Angst uns staendig, mehr oder minder, um uns selbst zu drehen, haben wir beschlossen etwas zu veraendern. Gleich kommt was ganz grosses... Achtung!

Wir sind ganz woanders!

Ist das was? Genau woanders, aber keine Angst wir wissen immernoch nichts vom Ende.

Zweiter Akt

Immer Anders:

Es gibt Eiersalat.

Papyrus:

Wie soll ich den denn kuessen?

Melchior:

Hatten wir gestern schon! Geh und schaff Soja ran, dass Papyrus seinen Mund haelt.

Partystimmung

Papyrus:

Es ist noch frueh.

Melchior:

Du bist noch jung.

Papyrus:

Warum bekommt keiner zu hoeren, was ich sage. Und wer soll das hier auffuehren?

Melchior:

Weil niemand, zum ich weiss nicht wievielten mal, hoeren will, wer deinen kranken Kopf inspiriert und welcher Erreger ihn inspiziert.

Immer Anders:

Was ist Liebe?

Papyrus:

Ich schreibe was und das reimt sich, einfach so.

Immer Anders:

Adjektive sind schwer, wie Verben auch.

Papyrus:

Philister! Noch'n Gedicht! Ich brauch Papier und Einfaelle.

Melchior:

Kaugummi?

Papyrus:

Stimmt! Ist auch doof. Koennt ich jetzt schreiben.

Melchior:

Warum ist das nicht anders, ich mein' warum schreibst du gruene Lobgesaenge auf schwarze Frauen?

Immer Anders:

Hell oder dunkel?

Melchior:

Ich ziehe die Frage ich zurueck.

Papyrus:

Schweigen ---- Grosse Gedankenstriche erhoehen Wiedererkennungswert! Warte, warte! Nein mach' Kaffee!
...

Ruehrung ist nichts schlechtes, da man was fuehlt. Noch besser in Englisch. Weil keiner weiss, was unbekannt ist. Das macht das Thema auch so toll. Beschuetzermentalitaet animiert Frauen zum kuessen, aber ohne Machoattituede.

Uringeruch und Essen alle, mit Frauen ueber Frauen reden ist gut, aber verdaechtig, da anders, irgedwie. Wer in der Lage ist, sich zwanzig Betrunkene vorzustellen, soll gluecklich drueber sein. Kleiner Schritt, Genuss, ich und eigentlich ganz wo anders. Das ist nicht das Leben. Wenn der dritte Weltkrieg kommt, sind Optimisten gefragt. Schoenes Gefuehl zeigt neuen Weg, Welt-Ketten bis zu euch. Vielleicht haetten Baender besser gepasst. Verleitet mehr schreiben zum lesen? Mutterglueck und mieser Chef befoerdert Einheitsempfinden. Vetternwirtschaft!

Dritter Akt

Immer Anders:

Die U-Bahn kommt. Ist das deine Freundin da an der Wand Melchior? Positivismus, hm..., muss ich mal nachschlagen.

Melchior:

Du kannst uns doch nicht des Unsichtbaren berauben. Meine Freundin ist ueberall. Metadrama, Historiengemetzel! 'Tschuldigung wenn das zu weit geht. Ich halluziniere einen Leoparden. Dieses konnte ich nicht fuer mich behalten.

Papyrus:

Fuehlst du dich wohl, wenn dir jederman beim essen zuschaut? Besonders wenn du keine Manieren hast. Welchen Sender?

Immer Anders:

Endstation romantische Entmenschlichung. Der letzte Versuch.

Papyrus rennt zum Radio um nachdraeglich zu untermauern, wie wenig er die Musik mag.

Papyrus:

Jaja, und nuechtern tanzen haben Frauen erfunden.

Melchior:

Sag's nochmal, ich traeumte gerade anderer Leute Leben.

Papyrus:

Nuechtern tanzen haben Frauen erfunden. Gib mir eine Pause, mein Gehirn blockiert. Ist Untreue ein Trennungsgrund... Wahrscheinlich muessen Soaps auch fuer 'was gut sein. Emotionskonserven helfen eine gute Figur zu behalten.

Melchior:

Orangenverkaeufer-Gewaltphantasien?

Papyrus:

Ist das Leben erst einmal zum Uhrwerk uebersetzt, dann werden Kleinigkeiten wichtig. Andererseits sind die Naechsten nicht in Afrika, ich mein' Weltverbessern faengt vor der eignen Kinderzimmertuer an.

Immer Anders:

Freiwillige fuer die Zeitkapsel?

Papyrus:

Meine Wasserzeichen erinnern mich an Salvador Dali. Besteht dann noch Erklaerungsbedarf? Lange Verse, die unerhoert kurzen Bedeutungen zu duenne Beine andenken, sollen doch nur vom Wahrhaftigen ablenken.

Melchior:

Was da waere?

Papyrus:

Warum hilft mir denn keiner, ich leide!

Immer Anders:

Selber Schuld!

Aus momentanem Mangel an Gewohnheit, wenden sich die Hauptdarsteller dem Ausgang zu und tanzen zurueck zum Anfang.
...

Ende

Immer Anders muss nicht traurig sein. Naechste Woche darfst du auch einen eigenen Willen haben. Wir haben dich doch lieb und bedanken uns, dass du dich in den Dienst der Sache gestellt hast. Fuer alle andern ist jetzt Zeit zu jubeln.

Danke!
 

Jo Klexx

Mitglied
Gottseidank hab ich hier endlich mal Poeten gefunden

Mannomann,
Eure Texte hauen mich wirklich! (nicht) um?) einfach nur hauen, aber ohne Kichern. Die MP Dialoge sind mit seltsamen Gestalten und Themen gar köstlich verziert.
Ich ziehe meinen Hut vor Euch und stelle fest dass mein Gehirn drangehangen haben muss
Schönen Tag für Melchior, gute Nacht für Papyros und den Rest für die restlichen Protagonisten
Jo
 



 
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