Die Stunde

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Haget

Mitglied
Die Stunde
Haget 631

Nicht weiß die Uhr, wem sie die Stunde schlägt
- wess’ Schicksal sich vollendet;
welch Krummen noch mehr Last wird auferlegt
- wo grad ein Leben endet.

Es rinnt die Zeit – schnell Tag und Nacht vergehn
- auch Wochen, Jahre fließen;
darum lasst uns, eh’ auch wir selbst verwehn,
etwas vom Jetzt genießen.​

vorletzte Zeile alt: darum lasst uns, ehe auch wir verwehn,
2.Fassung war: darum lasst uns, noch eh’ wir selbst verwehn,
 

Walther

Mitglied
Guten Abend, Haget,

die Zeit und wie sie vergeht: ein häufiges Bild in der Dichtung. Du hast es interessant gefaßt.

Leider ist im dritten Vers der zweiten Strophe des Metrum etwas aus dem Takt geraten. Einfach sich selbst laut vortragen, da merkt es sich am schnellsten.

Schließlich spricht nichts dagegen, etwas Gutes noch besser machen zu wollen...

Liebe Grüße

W.
 

Haget

Mitglied
Danke Walther,
ich hatte die vorletzte Zeile noch in letzter Sekunde geändert - ganz offensichtlich "verschlimmbessert".
Ich werde daran arbeiten. = IST geschehen!
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Lieber Haget,

ich freue mich, nach so langer Zeit etwas von dir zu lesen!
Rein optisch bzw. zeichensetzungstechnisch (an der von Walther monierten Stelle inhaltlich) hätte ich folgende Vorschläge (die neue Zeichensetzung habe ich nicht extra "gemarkert"):

Nicht weiß die Uhr, wem sie die Stunde schlägt,
wess’ Schicksal sich vollendet;
welch Krummen noch mehr Last wird auferlegt,
wo grad ein Leben endet.

Es rinnt die Zeit. Schnell Tag und Nacht vergehn,
auch Wochen, Jahre fließen;
darum lasst uns, [strike]noch[/strike] eh’ wir selbst verwehn,
etwas vom Jetzt genießen.

Lieber Gruß von Zeder
 

Haget

Mitglied
Hallo Zeder,
ich möchte in einem Gedicht dem (Vor-)Leser deutlich vorgeben, wo große Pausen sind. Dazu kann natürlich Komma und besonders ein Punkt dienen (Zeile 5). Ungern aber bilde ich innerhalb einer Zeile mit fortfließendem Gedankengang einen neuen Satz. Und ein Komma ist mir oft zu kleine Pause.

In dem Gedicht sind jeweils alle ungeraden und alle geraden Zeilen untereinander im Gleichklang. Man merkt es deutlich, wenn man z. B. pfeift statt spricht. Dafür benötigte ich in Zeile 7 das NOCH.
Aber es ist richtig: Dieses NOCH bringt nicht die beste/richtige Aussage. Ich habe nochmals nachgearbeitet. Besser?
Es stimmt ein Lob uns heiter
- doch nur Kritik bringt weiter!​
 



 
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