Die Theiden von Alpha III

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coxew

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Science-Fiction für Leser ab sieben Jahre

Tine und ihr Bruder Bastian wollen im Bach Papierschiffchen schwimmen lassen. Was, oder besser wer ihnen dabei begegnet, erfahrt ihr in der folgenden Geschichte.


Die Theiden von Alpha III

Über runde Steine springt Tine ans andere Ufer des Baches. Ihr Bruder Bastian lässt indes das erste Papierschiffchen zu Wasser. Plötzlich erhebt sich über ihnen ein fürchterliches Getöse. Die Luft braust und ringsum wird es blendend hell. Tine springt schnell zurück. Mit Bastian versteckt sie sich unter einem Strauch. Aus zusammen gekniffenen Augen beobachten sie auf der Wiese hinter dem Bach die Landung eines flaches, runden und metallisch glänzenden Etwas. Das ist mindestens so groß wie die ganze Bäckerei Wolters. Wie von Geisterhand öffnet sich eine Luke. Treppenstufen klappen herunter. Und heraus steigen seltsame Wesen mit maskengleichen Gesichtern, eine Mischung aus Salamander und Roboter. Eigentlich haben sie gar keine Gesichter. Unter drei Insektenaugen auf der Stirn befindet sich ein Nasenloch genau über der Mundöffnung. Ohren fehlen gänzlich. Jedes dieser Wesen trägt außerdem auf einer Schulter ein kleines Display. Es leuchtet in Abständen weiß auf. Vielleicht tauschen diese Wesen darüber Informationen aus. Ruckartig schieben sie sich vorwärts. Die Antennen an ihren Köpfen surren und drehen sich nach allen Seiten.
„Das sind Aliens. Sie werden uns töten“, flüstert Bastian entsetzt. „Los, weg hier“, erwidert Tine leise. Sie kriechen unter dem Strauch hervor und rennen, was ihre Beine hergeben, zum Dorf zurück.
Plötzlich verstellen ihnen zwei Aliens den Weg. „Jetzt ist es aus“, murmelt Tine ohne die Lippen zu bewegen. Sie nimmt Bastians Hand. „Was auch immer passiert, wir bleiben zusammen.“
Die Alienantennen neigen sich nach vorn. Kalte Insektenaugen mustern die beiden Kinder von oben bis unten. Doch statt einen tödlichen Laserstahl aus seinem blauen Gürtelkästchen abzufeuern, hebt ein Alien freundschaftlich seine dünne und dreifingrige Hand. „rörö ich bin befünf und das ist elneun“, sagt es blechern. „rö - wir haben uns verflogen – rö bitte helft uns rörö sonst sind wir verloren rö.“
Tine findet als erste ihre Sprache wieder. Jetzt hat sie auch keine Angst mehr.
„Woher kommt ihr?“
„wir sind rö die theiten von alpha III rö ein magnetsturm rö hat uns aus unserer umlaufbahn rö gedrängt rö. wo sind wir rö“, schnarrt das Alien. Dabei wackelt es heftig mit dem Kopf.
„Ihr seid hier auf der Erde. Aber von Alpha III haben wir leider noch nie gehört“, entgegnet Tine.
„die erde rö erde rörö das hilft uns schon rö weiter rö habt vielen dank rörö.“ Befünf und Elneun verbeugen sich unbeholfen und rattern zu ihrem Raumschiff zurück. Bevor sie einsteigen, dreht sich Elneun noch einmal um. “rörö vielleicht sehen wir uns wieder rö.„
„Gute Reise“, rufen Bastian und Tine und winken.

Mit viel Getöse erhebt sich das seltsame Raumschiff in den Himmel. Doch plötzlich pfeift es und dreht sich wie ein Kreisel um sich selbst. Dann knallt es und wie ein Sack Kartoffeln plumpst das Raumschiff auf die Wiese zurück. Befünf und Elneun stürzen heraus. Bastian und Tine rennen ebenfalls zurück.
„Was ist?“ Statt einer Antwort führt sie Befünf um das Raumschiff bis zu einem dreieckigen Sichtfenster in der Außenwand. Der Füllstand der grünlichen Flüssigkeit hinter der Scheibe zeigt auf Fast-Leer.
„rö unser treibstoff ist aufgebraucht rörö wie sollen wir nun nach hause fliegen rö.“ Befünf schaut sorgenvoll auf seinen Schulter-Display. Der leuchtet auch nicht mehr. Tine beobachtet den Tank.
“Was ist das?“
„rö treibstoff rörö wir stellen ihn auf alpha III in einem schwierigen Prozess her rörö unter vakuumbedingungen rö“, antwortet Elneun.
„Aber was ist das“, wiederholt Tine. Befünf zieht eine Ampulle und eine grüne Tablette aus seinem Gürtelkästchen.
„rö von dem energiestaub haben wir genug rö aber die flüssigkeit ...“ Bastian nimmt die Ampulle und schüttelt sie.
„Sieht aus wie Wasser.“ Elneun bricht die Ampulle auf. Tine und Bastian riechen daran. Nichts. Tine tröpfelt etwas von der Flüssigkeit auf ihre Hand und kostet.
“Das ist Wasser.“
„rö aber es ist uns ausgegangen“, sagt Befünf sorgenvoll.
„Ich glaube, da können wir helfen“, erwidert Bastian froh.

Als das fremde Raumschiff abgereist ist, zeugt nur noch ein verkohlter Fleck im Gras von dem Besuch der Alpha-Theiden.

„Das glaubt uns kein Mensch“, sagt Bastian und schaut noch einmal zum Himmel.
„Hmm, möglich“, entgegnet Tine und schmunzelt. Bastian erinnert sich an seine Papierschiffchen. Sie liegen immer noch am Ufer, bis auf das eine, das er auf die Wellen gesetzt hatte. Es klemmt ein Stück weiter pitschnass zwischen Steinen und Zweigen. Bastian fischt es aus dem Wasser.

„Na, da seid ihr ja wieder“, empfängt sie Mama zuhause, „war was besonderes?“
„Rö nichts besonderes rörö“, sagt Tine verschmitzt. „Rörö, was soll schon besonderes gewesen sein rö“, antwortet Bastian heiter.
 



 
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