Wie fast jeden Abend rannte sie durch den Wald. Ihre Kleidung klebte nass an ihrem Körper und an ihren sonst weißen Turnschuhen hing der Schlamm, der durch das Regenwetter entstanden war.
Einzelne Tropfen bahnten sich einen Weg über ihre Wange und doch waren es keine Regentropfen, sondern Tränen … Tränen vor Wut und Verzweiflung.
An einem Baum blieb sie stehen und stützte sich keuchend an diesem ab. Doch dies alles nützte nichts. Sie fühlte keinen Boden mehr unter ihren Füßen und sie spürte, wie sie in die tiefe Dunkelheit zu stürzen drohte. Sie versuchte sich zu erinnern, was geschehen war. Sie lächelte, denn sie brauchte sie nicht an das zu erinnern, denn es war immer das gleiche.
Ihre Noten und Leistungen waren schwach geworden seit dem Tod eines ihr so vertrauten Menschen. Ihre Eltern ließen sie immer öfter allein und wenn sie zu Hause waren, beschimpften sie sie nur hart. Sie konnte sich gar nicht mehr an die letzte Umarmung ihrer Eltern erinnern und sie konnte auch nicht sagen, ob sie jemals umarmt wurde.
Ihre Hand klammerte sich fest an den Stamm des Baumes. Sie schloss die Augen und versuchte den Schmerz zu vergessen. Den Schmerz der ‚Schläge’ … den Schmerz der Liebe … den Schmerz der Einsamkeit.
Einsam… nein, dass war sie nicht immer gewesen. Sie hatte einmal viele Freunde und sie war sehr beliebt in ihrer Klasse gewesen. Doch als sie mit dem ersten, blauen Auge in die schule kam, wollte niemand mehr mit ihr befreundet sein. Nur wenige trauten sich in ihre Nähe und wenn sie jenes wirklichen kamen, tuschelten sie und warfen ihr böse und misstrauische Blicke zu. In der Schule saß sie immer in der letzten Reihe am Fenster … allein und einsam.
Ihr Blick war immer nach draußen gerichtet, so dass sie den durchdringenden Blicken ihrer Mitschüler für wenige Zeit entgehen konnte.
Der einzige Mensch, der sich um sie gekümmert und sie verstanden hatte, war ihre Tante gewesen. Ja, sie war wütend, als sie das blaue Auge gesehen hatte. Doch nicht auf sie, sondern auf den, der jenes getan hatte. Es war ihr Freund gewesen, den, den sie wirklich geliebt hatte und für den sie wirklich alles gegeben hätte. Bis zu jenem Tag. Er hatte sie fallen gelassen.. wegen einer anderen.
Und zu guter letzt hatte er sie zusammengeschlagen, weil sie auf die Knie gefallen war und ihn angefleht hatte, dass er das falsche tun würde. Er hatte halt zu viel von ihr verlangt, sie hatte doch schon so nicht mehr viel Kraft.
Was ihre Eltern dazu sagten? Sie schmunzelte für einen Augenblick. Sie hatten nichts dagegen getan, nein, sie hatten nicht einmal etwas dagegen gesagt.
Sie ging einige Schritte vor und rutschte schließlich auf dem schlammigen Boden auf. Langsam öffnete sie die Augen, nachdem ein leichtes Stöhnen des Schmerzes ihren Lippen entwich. Sie hob ihre Hände vor ihre Augen.
Bleich waren jene und mit Schlamm bespritzt und doch konnte man die Schnittwunden und Narben erkennen. Schmerzen? Angst? So etwas kannte sie nicht, als sie das Messer umfasste und …
Zögerlich stand sie auf. Unsicher sah sie sich um, als ob sie nicht wüsste, wohin jetzt. Auf den Friedhof zu ihrer Tante? Oder nach Hause?
„Nach Hause…“ Ein Flüstern in absoluter Stille. Sie wusste nicht mehr, wie sie nach Hause gekommen war. Doch stand an der Haustür ihr Vater, welcher auf sie zu gerannt kam, als sie aus der Dunkelheit des Waldes kam. „Ich liebe dich … meine Tochter“, sagte er leise und nahm sie in den Arm.
Es gibt Menschen, die erkennen ihre Gefühle erst dann, wenn es (fast) schon zu spät ist.
Einzelne Tropfen bahnten sich einen Weg über ihre Wange und doch waren es keine Regentropfen, sondern Tränen … Tränen vor Wut und Verzweiflung.
An einem Baum blieb sie stehen und stützte sich keuchend an diesem ab. Doch dies alles nützte nichts. Sie fühlte keinen Boden mehr unter ihren Füßen und sie spürte, wie sie in die tiefe Dunkelheit zu stürzen drohte. Sie versuchte sich zu erinnern, was geschehen war. Sie lächelte, denn sie brauchte sie nicht an das zu erinnern, denn es war immer das gleiche.
Ihre Noten und Leistungen waren schwach geworden seit dem Tod eines ihr so vertrauten Menschen. Ihre Eltern ließen sie immer öfter allein und wenn sie zu Hause waren, beschimpften sie sie nur hart. Sie konnte sich gar nicht mehr an die letzte Umarmung ihrer Eltern erinnern und sie konnte auch nicht sagen, ob sie jemals umarmt wurde.
Ihre Hand klammerte sich fest an den Stamm des Baumes. Sie schloss die Augen und versuchte den Schmerz zu vergessen. Den Schmerz der ‚Schläge’ … den Schmerz der Liebe … den Schmerz der Einsamkeit.
Einsam… nein, dass war sie nicht immer gewesen. Sie hatte einmal viele Freunde und sie war sehr beliebt in ihrer Klasse gewesen. Doch als sie mit dem ersten, blauen Auge in die schule kam, wollte niemand mehr mit ihr befreundet sein. Nur wenige trauten sich in ihre Nähe und wenn sie jenes wirklichen kamen, tuschelten sie und warfen ihr böse und misstrauische Blicke zu. In der Schule saß sie immer in der letzten Reihe am Fenster … allein und einsam.
Ihr Blick war immer nach draußen gerichtet, so dass sie den durchdringenden Blicken ihrer Mitschüler für wenige Zeit entgehen konnte.
Der einzige Mensch, der sich um sie gekümmert und sie verstanden hatte, war ihre Tante gewesen. Ja, sie war wütend, als sie das blaue Auge gesehen hatte. Doch nicht auf sie, sondern auf den, der jenes getan hatte. Es war ihr Freund gewesen, den, den sie wirklich geliebt hatte und für den sie wirklich alles gegeben hätte. Bis zu jenem Tag. Er hatte sie fallen gelassen.. wegen einer anderen.
Und zu guter letzt hatte er sie zusammengeschlagen, weil sie auf die Knie gefallen war und ihn angefleht hatte, dass er das falsche tun würde. Er hatte halt zu viel von ihr verlangt, sie hatte doch schon so nicht mehr viel Kraft.
Was ihre Eltern dazu sagten? Sie schmunzelte für einen Augenblick. Sie hatten nichts dagegen getan, nein, sie hatten nicht einmal etwas dagegen gesagt.
Sie ging einige Schritte vor und rutschte schließlich auf dem schlammigen Boden auf. Langsam öffnete sie die Augen, nachdem ein leichtes Stöhnen des Schmerzes ihren Lippen entwich. Sie hob ihre Hände vor ihre Augen.
Bleich waren jene und mit Schlamm bespritzt und doch konnte man die Schnittwunden und Narben erkennen. Schmerzen? Angst? So etwas kannte sie nicht, als sie das Messer umfasste und …
Zögerlich stand sie auf. Unsicher sah sie sich um, als ob sie nicht wüsste, wohin jetzt. Auf den Friedhof zu ihrer Tante? Oder nach Hause?
„Nach Hause…“ Ein Flüstern in absoluter Stille. Sie wusste nicht mehr, wie sie nach Hause gekommen war. Doch stand an der Haustür ihr Vater, welcher auf sie zu gerannt kam, als sie aus der Dunkelheit des Waldes kam. „Ich liebe dich … meine Tochter“, sagte er leise und nahm sie in den Arm.
Es gibt Menschen, die erkennen ihre Gefühle erst dann, wenn es (fast) schon zu spät ist.