Die Wirren des Krieges überleben im Soldaten

VanOldi

Mitglied
Grausamer, stinkender Pulverdampf
nimmt nebelig mir die Sicht,
ich spühre das Leiden nach einem Kampf,
etwas anderes fühle ich nicht.

Jeder Schritt hier fällt mir schwer
und wie ich hinuntersehe,
bemerke ich das Leichenmeer
auf dem ich einsam gehe.

Als gekenteter Kapitän, der ich bin,
in den Weiten der blutigen Seen,
treibe ich verstört durch die Strömung dahin
und sehe mich selbst untergeh´n.

Ich erblicke ein bekanntes Gesicht
mich wortlos um Rettung anflehend,
doch helfen kann ich dem Freunde nicht,
auf den Leibern der Kameraden stehend.

Ich fahre hoch, naß und verschwitzt,
verlasse den fiebrigen Traum,
die Schwester, die an der Türe sitzt,
steht auf und kommt durch den Raum.

Sie streichelt mir über´s Gesicht,
spricht Worte, so sanft und so lieb,
doch nehmen diese mir nicht das Gewicht,
das mir die Seele zerrieb.

Egal ob behütet, umsorgt und gepflegt
verwundet, zerfetzt oder in Not,
jeder Soldat, der Schlachten erlebt,
durchstirbt seinen eigenen Tod.
 



 
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