Die Witterung

Janosch

Mitglied
Ein Rabenzug zerkreischt das kreidebleiche Wolkenmeer,
das reich und trächtig sich behäbig schleppt, in kältre Zeiten
die Ahnung trägt, als viele Vögel ihre Flügel spreiten,
dem Groll zu trotzen - weg ins weite, lichte Ungefähr.

Doch manch ein trunknes Dasein findet keinen Anschluss mehr,
da dichte Wolkentürme nunmehr barsch und tosend schreiten,
genährt vom quälnden Krampf, den düstren Horizont zu weiten -
der Untergang, es bahnt sich an; der Brodem voll und schwer.

Bald ist‘s ein auf und ab, ein wildes durcheinander Wehen.
Einen Moment lang still. Dann reibt‘s sich an sich selber wund:
Jetzt blitzt was auf, es öffnet sich der ganze Himmelsschlund,

gefolgt vom Schlag - der erste Schwapp ist schon zu sehen -
und dann ein Würgen, Spucken, Keuchen, ohne trift‘gen Grund,
ergießt es sich auf Liebende, die Hand in Hand sich drehen.
 

Janosch

Mitglied
Ein Rabenzug zerkreischt das kreidebleiche Wolkenmeer,
das reich und trächtig sich behäbig schleppt, in kältre Zeiten
die Ahnung trägt, als viele Vögel ihre Flügel spreiten,
dem Groll zu trotzen - weg ins weite, lichte Ungefähr.

Doch manch ein trunknes Dasein findet keinen Anschluss mehr,
da dichte Wolkentürme nunmehr barsch und tosend schreiten,
genährt vom quälnden Krampf, den düstren Horizont zu weiten -
der Untergang, es bahnt sich an; der Brodem voll und schwer.

Bald ist‘s ein auf und ab, ein wildes durcheinander Wehen.
Einen Moment lang still. Dann reibt‘s sich an sich selber wund:
Jetzt blitzt was auf, es öffnet sich der ganze Himmelsschlund,

gefolgt vom Schlag - der erste Schwapp ist schon zu sehen -
und dann ein Würgen, Spucken, Keuchen, ohne trift‘gen Grund,
ergießt es sich auf Liebende, die Hand in Hand sich drehen.
 

Walther

Mitglied
Lb. Janosch,

da solltest Du, rein metrisch, nochmals drübergehen. Es sind, nach meinem ersten Zählen, 6- und 7-hebige Jamben, die da durcheinander stampfen.

Ansonsten spannende Idee, deren Rundschleifen sich m.E. sehr lohnte.

Gruß W.
 

Janosch

Mitglied
Ein Rabenzug zerkreischt das kreidebleiche Wolkenmeer,
das reich und trächtig sich behäbig schleppt, in kältre Zeiten
die Ahnung trägt, als viele Vögel ihre Flügel spreiten,
dem Groll zu trotzen - weg ins weite, lichte Ungefähr.

Doch manch ein trunknes Dasein findet keinen Anschluss mehr,
da dichte Wolkentürme nunmehr barsch und tosend schreiten,
genährt vom quälnden Krampf, den düstren Horizont zu weiten -
der Untergang, es bahnt sich an; der Brodem voll und schwer.

Bald ist‘s ein auf und ab, ein wildes durcheinander Wehen.
Einen Moment lang still. Dann reibt‘s sich an sich selber wund:
Jetzt blitzt was auf, es öffnet sich der ganze Himmelsschlund,

gefolgt vom Donnerschlag - der erste Schwapp ist schon zu sehen -
und dann ein Würgen, Spucken, Keuchen, ohne trift‘gen Grund,
ergießt es sich auf Liebende, die Hand in Hand sich drehen.
 

Janosch

Mitglied
habs grade nochmal durchgezählt und du hast recht, zeile 12 hatte nur 6 hebungen. beim rest wechseln sich 14 und 15 silben ab, also männliche und weibliche kadenz...das dürfte eigentlich so passen oder?
gruß janosch
 



 
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