Die arme Susi

4,10 Stern(e) 14 Bewertungen

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Die arme Susi

Bernhard hatte sie belogen
Walther war ihr niemals treu
Hans, der hat sie auch betrogen
Susi scheint oft etwas scheu

Werner musste immer saufen
Gernot war sogar brutal
Heinz, der liess ihr Haus verkaufen
Helmut war sie scheissegal

Ferdinand war nie zuhause
Werner wusch sich nicht,das Schwein
Karl, der alte Kunstbanause
hasste Schlager - wie gemein!

Peter dachte nur ans Essen
Friedrich kriegte keinen hoch
Holger wollte sie erpressen
Nur den Rudi hat sie noch

Rudi ist 'ne treue Seele
Rudi ist auch sehr verschmust
Nur das ewige Gebelle
Macht der Susi manchmal Frust

Auch litt sie von Rudi Bisse
Und der blöde Köter furzt
In den Zimmern riecht's nach Pisse
Manchmal tritt sie in 'ne Wurst

Susi ist ein altes Mädchen
das sich so durchs Leben quält
Für das Glück ist es zu spät wenn
jemand nie was auf sich hält!
 

Walther

Mitglied
Och, JoteS,
wieder so ein Teil, das einige superschöne Verse hat, aber dann wieder den Leser durch verwackelte Tempi und leichte sprachliche Tiefschläge in Unruhe (in der ärgerliche Form) verstört. Sag an, es geht doch besser. Warum zeigst Du's nicht mal wieder!!!
Gruß W.
PS.: So gibt's jedenfalls keine Punkte... :)
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Walter

..und wieder mal eine erste "Notoperation" vorgenommen...
Hast ja recht...

LG

Jürgen
 

presque_rien

Mitglied
Ganz toller Text, lieber JoteS!


Darf ich mal fragen, was dich dazu inspirierte?
Ich weiß nicht, wie er am Anfang aussah, aber an der jetzigen Version habe ich fast nichts zu meckern. Die Zeichensetzung würde ich vielleicht nochmals überdenken. Wobei ich allerdings den Eindruck habe, ich nehme Zeichensetzung in Gedichten zu Ernst, jedenfalls denke ich über meine immer ewig lange nach. Aber mal Komma, mal kein Komma stört mich halt, kann ich nix für ;)! Und heißt es nicht "zu Hause" und "ließ"? Apostroph vor "was" würde ich weglassen, ist zuviel des Guten.. oder zu viel?

Grüße,
presque
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo presque

Keine Ahnung was mich da anfocht. Manchmal gehen mir so Charkterbilder durch den Kopf; komischerweise sind es meist Frauen. 90% dieser Gedanken kommen nie "zu Papier", denn wenn man schon zynisch ist, dann sollte man auch ganz genau auf den Punkt kommen.
Na ja - schön isses nicht und jetzt fühle ich mich nicht wirklich wohl dabei, mal wieder als böser "Frauenverachter" zu exponieren obwohl Thema ja grundsätzlich nicht unbedingt eine Frage des Geschlechts ist, auch wenn der "Typ" bei Frauen wohl eher anzutreffen ist.

Gruss

J.
 
@ Jotes
Peter dachte nur ans Essen
Friedrich kriegte keinen [blue]hoch[/blue]
Holger wollte sie erpressen
Nur den Rudi hat sie [blue]?nooch?[/blue]

Rudi ist 'ne treue [blue]?Sellle?[/blue]
Rudi ist auch sehr verschmust
Nur das ewige [blue]Gebelle[/blue]
Macht der Susi manchmal ?[blue]Fruust?[/blue]
Gruß Marie-Luise

Ps. Ansonsten gefällt es mir ganz gut.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Marie-Luise

Du hast ja grundsätzlich recht, ich glaube aber, dass angesichts der Hässlichkeit der Geschichte, gepaart mit dem flapsigen Tonfall, es nicht unbedingt auf den letzten Reim-Feinschliff ankommt.

Sähe anders aus, wollte ich "schöne Worte" schreiben und wenn Du jetzt einwendest, so grosszügig sei ich nur bei mir selbst, dann muss ich Die (grundsätzlich) gleich noch mal rechtgeben. ;)

LG

Jürgen
 

presque_rien

Mitglied
Hi JoteS,

das ist ja wirklich seltsam, dass dir meist Frauen durch den Kopf gehen ;-p...

Ich finde das Gedicht übrigens gar nicht frauenfeindlich, es ist ja eher feindlich gegenüber Frauen, die selbst frauenfeindlich sind, und davon gibts so einige. Und du hast es sehr auf den Kopf getroffen. Der einzige Grund, warum ich keine 10 gab, ist, dass mir manches an diesem Gedicht nicht völlig unbeliebig erschien, was man ja von einem perfekten Gedicht erwarten muss.

Gruß, presque
 
Hallo Jotes,
ich bin immer wieder erstaunt, dass du für dich mehr oder weniger plausible Erklärungen findest, wenn etwas in deinen Gedichten nicht so ganz in Ordnung ist. Doch du sagtest es ja schon in deiner Antwort.
Übrigens
[blue]''hält''[/blue] und [blue]''quält''[/blue] passt auch nicht.
Schöne Grüße
Marie-Luise
 

Duisburger

Mitglied
Mein Freund, du hast böse was anne Omme. :D

Habe herzlich gelacht und das Werk hat eine flotte Tempo.
Aber hier hast du eine wenig geschlampt:
Auch litt sie von Rudi Bisse
Und der blöde Köter furzt
In den Zimmern riecht's nach Pisse
Manchmal tritt sie in 'ne Wurst
Ich glaub', da musse noch ma' ran.

lg
Duisburger
 

Carlo Ihde

Mitglied
Schönes "Porträt-Stück", so lernt man auf unterhaltsame Weise deinen Freundeskreis kennen, sehr geehrter JoteS. Trotzdem empfehle ich dir, diesem Kreise hin und wieder den Rücken zu kehren. Sonst wird man da bestimmt weich im Köpfchen und das kannst du dir bei deinem gegenwärtigen Erfolg nicht leisten.

([blue]grins[/blue], oder irgendwas anderes passendes)
 

Inu

Mitglied
Dein Gedicht: einfach, klar, kaltschnäuzig ... das gefällt mir. Gäb Dir gern ne 8, tu es aber nicht, sonst würd ich Dich damit vom 2Wochen-Lyrik-Olymp herunterholen und das könnt ich mir nicht verzeihen :)

LG
Inu
 

Inu

Mitglied
Dein Gedicht: einfach, klar, kaltschnäuzig ... das gefällt mir. Gäb Dir gern ne 8, tu es aber nicht, sonst würd ich Dich damit vom 2Wochen-Lyrik-Olymp herunterholen und das könnt ich mir nie mehr verzeihen :)

LG
Inu
 
O

Orangekagebo

Gast
Sehr lustig, auch wenn manche Reime meiner Meinung nach nicht so toll passen.

Z.B.:

Friedrich kriegte keinen hoch
...
Nur den Rudi hat sich noch.


Rudi ist auch sehr verschmust
...
macht der Susi manchmal Frust.


Auch litt sie von Rudi Bisse
(Schreib doch einfach: Auch litt sie durch Rudis Bisse)

das sich so durchs Leben quält
...
jemand nie was auf sich hält.

Dennoch köstlich zu lesen. Eine klare 8!
 
@ Jotes,
ein Gedanke mich sehr [blue]quällt,[/blue]
warum dies allen so [blue]gefällt.[/blue]
Wo sich ''Wurst'' auf ''furzt'' tut reimen?
Will der JoteS alle leimen?
Doch glaube ich, mein lieber [blue]JoteS,[/blue]du schriebst dies im Namen [blue]Gotes.[/blue]
Nachdenkliche Grüße
Marie-Luise
 

Günter

Mitglied
Hallo, ich bin der Neue. Vermutlich ist es nicht so schlau von mir, mich bei meiner ersten Bewertung gleich an einem großen Namen zu vergreifen und noch dazu eine abweichende Meinung zu vertreten. Aber du warst ganz oben auf der Liste. Also dann mal los (meine "Bewertungskriterien" findest du im Profil):

Aussage (5): Na ja. Eine alte Dame wurde ihr ganzes Leben lang von Männern ausgenutzt und zum Narren gehalten. Jetzt widerfährt ihr das gleiche von ihrem Hund, aber zum Glück ist sie schon so abgestumpft, dass sie es nicht mehr merkt. So was gibt's und es ist auch einen Beitrag wert. Aber hier ist mir die Sicht zu sehr von oben herab. Eine Anmerkung, was aus Susi unter anderen Umständen hätte werden können, ließe die Geschichte schon viel positiver aussehen (ich bin nun mal ein unverbesserlicher Optimist).

Handwerklich (9): Sehr gut! Toller Rhythmus. Finde auch, dass die schrägen Reime hier kaum stören. Besonders fasziniert bin ich von Mädchen / spät wenn. Knirscht eigentlich, aber hier gefällt's mir. Verbesserungswürdig eigentlich nur der doppelte Werner. Kannst ja einen davon durch Günter ersetzen.

Aufbau (8): Gut. Besonders gelungen die Pointe samt Vorbereitung in der fünften und sechsten Strophe. Das Bild von der Hunde-Wurst allerdings stört mich. Das ist zuviel des Guten und überzieht den Aha-Effekt der Pointe.

Gesamt: 7,3

Schönen Gruß, Günter
 

Ecki

Mitglied
Toller Einfall, ich finde das alles passt.
Habe dieses Gedicht nach einer Woche wieder abgerufen, es gefällt mir noch immer, weil so ungeschwollen. Und kippen die letzten zwei Zeilen ein wenig, tut das deinem Gedicht keinen Abbruch. Du ladest dem Leser ja nicht zum Singsang ein und
das ist gut so.
Einige Gedichte,lieber Jürgen, lohnen sich direkt auszudrückem.
Z.B. Kettensäge usw.

Alles Gute, Ecki
 



 
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