Die blaue Stunde

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Kissa

Mitglied
Eingehüllt in Wolkenglühen
kommt die Nacht und küsst den Tag,
dankt ihm artig für sein Mühen,
pünktlich, auf den Stundenschlag.

Listig, wie um ihn zu ehren,
hält sie ihn ganz fest umarmt,
will von seinem Feuer zehren,
bis sie endlich sich erbarmt

und er schläft zur blauen Stunde,
fein mit schwarzem Samt bedeckt,
haucht ihm hin aus kühlem Munde,
Sterne, dass sie ihn nicht weckt.

Weiter zieht sie ihre Kreise,
dreht Planeten dann und wann,
bis der Morgen kommt, ganz leise,
auf geflügeltem Gespann.


© A. Frühauf 2011
 
A

AchterZwerg

Gast
Herzlich willkommen auf Lupinien, Kissa.

Versierte ReimerInnen können wir immer gebrauchen, insbesondere, wenn traditionelle Strophenformen mit leichter Ironie dargereicht werden.
So verstehe ich jedenfalls deinen Text, der sich spielerisch der alten Romantikerbilder bedient, ohne epigonenhaft zu wirken.
Nach "Munde" muss das Komma weg. Auch könntest du anstelle des "schwarzen Samtes" ein ausgeklügelteres Substantiv finden (zu viel Adjektive verderben den Brei) ... das sind aber schon meine einzigen Mäkeleien. :D;)
Eine lyrisch fruchtbare Zeit für dich :)
der 8. Zwerg
 

Kissa

Mitglied
Eingehüllt in Wolkenglühen
kommt die Nacht und küsst den Tag,
dankt ihm artig für sein Mühen,
pünktlich, auf den Stundenschlag.

Listig, wie um ihn zu ehren,
hält sie ihn ganz fest umarmt,
will von seinem Feuer zehren,
bis sie endlich sich erbarmt

und er schläft zur blauen Stunde,
fein mit Wolkenflaum bedeckt,
haucht ihm hin aus kühlem Munde
Sterne, dass sie ihn nicht weckt.

Weiter zieht sie ihre Kreise,
dreht Planeten dann und wann,
bis der Morgen kommt, ganz leise,
auf geflügeltem Gespann.


© A. Frühauf 2011
 

Kissa

Mitglied
Jejejeje... Mirco N.! Bist du es? :D
Ach naja, ich glaub, eher nicht.

Lieber 8. Zwerg,
das von dir monierte Komma steht schon seit Jahrhunderten an dieser Stelle und noch keiner hat es bemerkt. Tstssss..., und auch das Ding mit dem schwarzen Samt, hm, der kam mir damals so herzlich klischeehaft in den Sinn.
Jedenfalls bin ich sehr erfreut, dass du mir diese Adjektivklüngelei ausreden möchtest. Denn viele Farben sind des Malers Tod, oder so ähnlich. Dies und noch mehr hab ich im Laufe der Zeit lernen dürfen, auch von dir. ;)

Ich danke dir für dein herzliches Willkommen hier und die Tipps, die ich, wie immer, sehr schätze!

Meouw!
Kissa
 

Kissa

Mitglied
Eingehüllt in Wolkenglühen
kommt die Nacht und küsst den Tag,
dankt ihm artig für sein Mühen,
pünktlich, auf den Stundenschlag.

Listig, wie um ihn zu ehren,
hält sie ihn ganz fest umarmt,
will von seinem Feuer zehren,
bis sie endlich sich erbarmt

und er schläft zur blauen Stunde,
fein mit Nebelflaum bedeckt,
haucht ihm hin aus kühlem Munde
Sterne, dass sie ihn nicht weckt.

Weiter zieht sie ihre Kreise,
dreht Planeten dann und wann,
bis der Morgen kommt, ganz leise,
auf geflügeltem Gespann.


© A. Frühauf 2011
 



 
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