Die gute Idee

Haget

Mitglied
Die gute Idee
Haget 94

Mit „Schönes Wetter“ kommst als Mann
du nicht mehr bei den Frauen an!
Es hilft auch nicht - du wirst schon sehen! -
ganz einfach wie ein Hahn zu krähen.
Doch wenn dir die Methoden fehlen
- musst du sie irgendwo dir stehlen!

Dem Peter war - wie dir wohl auch -
bekannt der alte Bayern-Brauch,
wo sie des Nachts mit Leitern rennen
und den sie „Fensterln“ treffend nennen.
Ob dies bei uns auch funktioniert,
erfährt nur, wer es ausprobiert.

Mit Lederhos’, mit Wams und Hut
- was sich gehört weiß Peter gut! -
und mit ‘ner Leiter zieht er los. -
Was haben diese Leute bloß?
Es scheint, dass heute diese Stadt
was gegen fremde Sitten hat!

Kaum lehnt die Leiter an ‘nem Haus,
Menschenauflauf und Autostaus
und alarmiert durch Lärm, Geschrei
- mit Martinshorn! - kommt Polizei
und fährt - die Leiter auf dem Dache! -
den Peter hin zur nächsten Wache.

Dort dann belehrt ein Polizist,
dass „fensterln“ nichts fürs Hochhaus ist.
Weiß aber selbst auch - auf Befragen -
bess‘re Methoden nicht zu sagen;
was Bayerns Frauen animiert -
ist für die Großstadt ganz verkehrt!

Peter erkennt, mit fremden Sitten,
kommst nicht an unsrer Frauen - Liebe;
nur Blumenstrauß und freundlich’s Bitten
ist’s noch, was an Ideen ihm bliebe.
So steht er nun und sinnt und denkt -
als „sie“ ihm ihre zweite Kinokarte schenkt.​

Bitte Kritik!
Letzte Zeile 4 Silben mehr - hakt’s sehr?
 
Sehr gut! Bei den letzten vier Zeilen hat man Dir die Leiter weggezogen, das kommt vor.
Meine Erfahrungen mit diesem Brauch, zu dem man nicht nach Bayern fahren muss, also, Du bringst mich da auf eine Idee...
Ich hab auf jeden Fall sehr gelacht. Fensterln in der Stadt!
So etwas kann nur Haget einfallen. Oder Bruno
-Bernhard-
 
B

Bruno Bansen

Gast
Vorschlag:

...Hi Hans-Georg! Rythmisch nicht ganz einfach aber letztenn 2 Zeilen könnte man, um drin zu bleiben, vielleicht so:

so steht er nun da und sinnt und denkt
die zweite Kinokarte sie ihm darauf schenkt.

Betonung auf 4 und 5, sowie 7, dann würd's gehn.

ansonsten doch sehr gut erzählt, witzige Story.

Guß! Bruno
 

Haget

Mitglied
Danke allen,
die antworteten oder sogar zu meinem Problem Vorschlag machten.
Bruno,
ich denke noch weiter darüber nach. Ich will offenbar einfach zu viel in einer Zeile sagen. Dein Vorschlag ist schon darum gut weil kürzer. Aber er läßt (noch stärker) die Möglichkeit offen, dass SIE ihm schon einmal eine Karte schenkte und er nun wieder alleine ins Kino muss.
Wer leitert muss leiden - oder so.
Vielleicht kommt Dir oder jemand sonst noch eine Idee? Ich habe keine eigene mehr - außer Gedicht verlängern oder eben so lassen und zu meinem Versagen stehen. Wäre nicht das erste Mal, leider.

Liebe Grüße
Hans-Georg
 
B

Bruno Bansen

Gast
schwierig..

Hi, Hans-Georg,

...das mit der Kinokarte ist sowieso nicht schlüssig, denn man versteht als Leser nicht, was damit sein soll "zweite Kinokarte..." würde ja bedeuten, daß es schonmal im Text vorher, ne Kinokarte gab. Hinzu kommt, daß Du "schenkst" verwendest, und nicht "zurückgibst" was ja eine völlig andere Vorgeschichte bedeuten würde. Oder hab ich da was mißverstanden?

Gruß!

Bruno
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Bruno,
ich wollte einen möglichst knappen Schluss mit völliger Umkehr der Situation und gleichzeitig deren HappyEnd.

Wenn ich Dir die zweite Karte schenke, hast Du vermutlich oder vielleicht schon einmal eine (von mir) erhalten.

Schenke ich Dir aber MEINE zweite Kinokarte, also eine von meinen beiden, so hatte ich unmittelbar vor der Schenkung zwei gekaufte Plätze im Kino (wohl nebeneinander), wovon ich Dir nun einen abgebe - um neben Dir im Kino zu sitzen.
Natürlich schenke ich DIR keine, denn Du hast ja auch nicht versucht, mir ins Fenster zu steigen ;-)

Ich weiß, der Schluß ist so höchstens "gut gemeint" - ich werde die letzte Zeile/Strophe umarbeiten müssen, was ich schon vielmals versuchte. Hatte gehofft, es sei doch verständlich.

Liebe Grüße
Hans-Georg
 



 
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