Die sieben Aufrechten

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neonovalis

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Die sieben Aufrechten

Sie stehen da, im antiken Rom.
Circus Maximus.
Der Rest, die tobende Meute, ist längst gegangen. Fand die Show kolossal, wie immer. Der Kampf erst Mensch gegen Tier, dann Mensch gegen Mensch. Den wunderbaren Nero, der je nach Belieben den Daumen mal hob, mal senkte.

Nur den sieben, denen hat das Blut, nach dem die Masse schreit, gar nicht so gefallen. Sie haben extra gewartet, bis lange nach dem Ende der Show, um nicht aufzufallen. Der Circus liegt jetzt da, verlassen, fast gespenstisch.
Menschenleer.
Marcus, ihr Anführer, hebt an: „Nieder mit den Gladiatorenkämpfen!"
Auch der junge Spartacus reiht sich ein: „Beendet das sinnlose Blutvergießen!"
Claudia, eine Frau aus gutem Hause, brüllt: „Stoppt Nero!"
Wie gut, dass der Diktator sie nicht hören kann. Der ist schon wieder an einem geheimen Ort am anderen Ende der Stadt, schmiedet Pläne, wie er dieselbe anzünden kann.-

Die sieben haben sich erst vor kurzem kennengelernt, auf einem Weinfest bei Vera, auf einem der sieben Hügel Roms. Sie plauderten erst über das tolle Essen, den wunderbaren Wein. Dann über die Arbeit. Und dann über die Gesellschaft. Wie krank die doch wäre. Diese Sklavenhaltung, die bezahlten Söldner.
Die Dekadenz. Und überhaupt, der ganze verdammte Imperialismus.
Das könne doch nicht so weitergehen. Aber was will man tun? Neros Truppe ist mächtig, nach innen wie nach außen. Das Heer, der Polizeiapparat, schier unüberwindbar.
Aber das war ja immer schon so. Bei den alten Ägyptern, bei den alten Griechen. Warum sollte es ausgerechnet bei den jungen Römern anders sein?

„Also", hat Claudia die zündende Idee,„versuchen wir`s mit friedlichem Protest!"
Und sie verabreden die erste Demo der Geschichte.-

ENDE​
 
K

KaGeb

Gast
Hallo neonovalis,

an sich eine neckische Idee, wenn deren Umsetzung in der damaligen Zeit nicht sinnlos wäre. Was nutzt deinen Prots. eine Demo, die sie erst dann durchführen, wenn alle (einschließlich Nero) weg sind und sie wirklich niemand sieht ;)

Desweiteren würde es für deine Aussage m.M.n. völlig ausreichen, wenn du von Personen sprichst, sie aber nicht personalisierst. Ich bräuchte keinen "Marcus" oder keine "Claudia" oder keinen Spartacus. "Nero" würde zur geschichtlichen Einordnung völlig genügen.

Der Hinweis auf den "verdammten Imperialismus" geht hier fehl, weil dieses Wort erst um 1791 (erstmalig) verwendet bzw. erfunden wurde.

LG KaGeb
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Warum brüllen die so? Sind sie schwerhörig?
Warum wollen sie erst nicht auffallen und brüllen dann wie blöd? Haben sie die "Mitarbeiter des Circus" (Reinemacher, Tierfütterer, die die verletzten Gladiatoren versorgenden Ärzte (samt Patienten) … ) vorher nach Hause geschickt?
Warum versuchen sie (Kinder ihrer Zeit !) es mit friedlichem (!) Protest?
Eine Demo mit sieben Leutchen? Im leeren Circus?
Und Spartacus ist hoffentlich nicht DER Spartacus, dann müsste ich nämlich noch fragen, ob sein Chef ihn einfach so aus den Augen lässt …
 
Ich muß mich den Kommentaren anschließen. Die Geschichte liest sich leicht, flüssig. Sie hat allerdings mehr etwas aus einem allgemeinen Geschichtsbuch, weniger denn einer eigenen Phantasie. Denn dort muß man sie hininterpretieren, da eine erste friedliche Demo mit 7 Leutchen mehr in den Bereich der Fabel paßt. Ich denke, da wäre mehr drin gewesen. Versuch es einmal.

Liebe Grüße

Sir Charles Blackwood
 



 
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