Die sieben Rosen

Die sieben Rosen

Wenn Du erwachsen bist
wird niemand wissen,
dass Du die Märchen liebtest,
als Du noch Kind warst.
Sagte das nicht Deine Mutter,
als Du fortgingst von ihr?

Du betrachtest die dicken Aktenberge,
die vor Dir liegen.
Denkst Du an Deine Mutter,
die Dir das Lesen beigebracht hat?
Nein, Du hast es nicht selbst gelernt,
Wie Du immer sagst.

Wenn Du in Deinem Stuhle sitzt,
Der Erfolg setzt Dir die Krone auf.
Die Zacken blitzen im Lichte,
Sie stechen scharf in die Höhe.
Wer kann auch wissen,
Dass Du
Hüte und Mützen noch niemals mochtest.

Du warst ein Kind wie alle andern,
die Süßigkeiten und Spiele lieben.
Du weintest, als sie Dich Dummkopf nannten.
Doch Deine Mutter sagte,
Du seist das klügste Kind, das sie kenne.
Sie kannte nur Dich.
Aber das wusstest Du nicht.
Es war auch nicht wichtig.

Nun ruht sie tief in der Erde,
Die Hände gefaltet.
Schon seit vielen Jahren.
Die sieben Rosen, die Du pflanztest,
sind schon lange verblüht.
Sie liebte gelbe Rosen,
aber Verblühte mochte sie nicht.
Du hast keine Zeit.
Deine Mutter versteht das.
Aber traurig ist sie trotzdem.
Schließlich warst Du ihr ganzer Stolz,
Weil Du immer an alles dachtest.
Und jetzt?

Du bist erwachsen
und niemand weiß
dass Du die Märchen liebtest,
als Du noch Kind warst.
Nur eines hast Du vergessen:
Das Kind Deiner Mutter
wirst Du immer sein.
 

Nick H.

Mitglied
Lob

Hallo Nachtschatten
Schönes Gedicht. Gefällt mir ist aber bißchen traurig. Na ja paßt gerade zur Jahreszeit( November). Ich hoffe du liest die Antwort und schreibst etwas mehr.

bis Bald

Norman
 



 
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